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Die Hessische Landesregierung hat sich gestern Abend nach der Videokonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder im Kabinettausschuss Corona beraten und das weitere Vorgehen in der Corona-Krise festgelegt. Insbesondere die Frage, zu welchem Zeitpunkt die Schule mit welchen Klassen wieder beginnen wird, wurde konkretisiert. Darüber informierten der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der Hessische Kultusminister Alexander Lorz heute in Wiesbaden.
„Die bisherigen Maßnahmen haben Erfolg gezeigt. Es ist gelungen, die Ausbreitung des Virus auch in Hessen zu verlangsamen. Nun gilt es, zu schauen, welche Lockerungen sich in kleinen Teilen sinnvoll umsetzen lassen – insbesondere mit Blick auf den Schulunterricht“, betonte Regierungschef Bouffier. „Wir sind uns sehr bewusst: Jede Lockerung, jede Schulklasse, die wir wieder zulassen, führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko. Gleichzeitig wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern aber so viel Bildung wie möglich anbieten“, ergänzte Kultusminister Lorz.
In der Debatte über die Corona-Maßnahmen und mögliche Lockerungen hat die Hessische Landesregierung bei einzelnen Punkten noch Klärungsbedarf. So blieb in der Pressekonferenz am Donnerstag ungeklärt, wie eine Großveranstaltung näher definiert ist. Ministerpräsident Bouffier teilte mit, dass die betreffenden Personenzahlen noch diskutiert und mit den Entscheidungen anderer Bundesländer abgeglichen werden müssten. Eine Entscheidung hierzu sei bis Mitte nächster Woche möglich.
Auch für die Öffnung von Spielplätzen und Zoos gab es bislang keinen Konsens. Bouffier stellte klar, dass Freizeiteinrichtungen Menschenmassen anziehen würden. Das sei gegen jegliche Empfehlung zur Bekämpfung des Coronavirus. Zur Öffnung der Spielplätze gäbe es bislang ebenfalls keine einheitliche Meinung. „Wenn sie Kinderspielplätze öffnen, dann können sie eigentlich auch die Kitas wieder aufmachen. Damit ist pandemiologisch alles im Eimer“, sagte Bouffier. Bis auf Berlin hätten alle Bundesländer ihre Kinderspielplätze geschlossen. Am 30. April wollen Bund und Länder erneut diskutieren.
Auch die zu sichernde Hygiene an Schulen wurde angesprochen. Kultusminister Lorz sagte, dass es Standards für die Schulhygiene bräuchte. In Abstimmung mit den Schulträgern und den Gesundheitsämtern müssten Lösungen gefunden werden, um die Hygiene an Schulen dauerhaft gewährleisten zu können.
„Wir haben durch die Beschränkungen der vergangenen Wochen schon viel erreicht, aber die Corona-Krise ist noch lange nicht überstanden. Um unsere Erfolge nicht zu gefährden, ist es nun besser, in kleinen Schritten voranzugehen und diese besonnen und fortlaufend zu überprüfen“, erklärte Ministerpräsident Bouffier. „Der Schutz der Gesundheit unser Bürgerinnen und Bürger bleibt bei den Abwägungen das oberste Ziel. Alle jetzt beschlossenen Maßnahmen sind Teil eines dynamischen Prozesses. Das heißt, wir werden nun sehen, wie die Dinge sich entwickeln und wollen im Kreis von Bund und Ländern Ende April über weitere Schritte beraten.“
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