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Seine Tradition setzt der Wiesbadener Automobilclub mit der 41. Internationalen Rallye Wiesbaden von sportlichen Rallyes für historische Fahrzeuge über die Jahrzehnte hinweg am nächsten Mai-Wochenende fort.
Was 1921 mit einem Rennen auf dem Opel Oval Testgelände in Rüsselsheim begann, und sich in den folgenden Jahren mit Sternfahrten, Rundstreckenrennen (Rund um den Neroberg), Bergprüfung (Hohe Wurzel) und Gleichmäßigkeitsprüfungen rund um Wiesbaden zu einer einwöchigen Veranstaltung entwickelte.
1951 startete man dann mit der ersten deutschen Langstreckenfahrt nach dem Krieg. Bald wurde die Internationale Rallye Wiesbaden zu einem festen Begriff in der europäischen Rallyeszene und zudem Wiesbadener Markenzeichen für Automobil- und Rallyesport.
Da es aber in der Folgezeit immer schwieriger wurde, geeignete Strecken und Genehmigungen zu erhalten, ist man Ende der 60er-Jahre in die Tschechoslowakei ausgewichen. Mithilfe des Automobilclubs der Tschechoslowakei und des Automobilclubs von Klatovy wurden in den Jahren 1969 bis 1971 Läufe zur Deutschen und Europäischen Rallyemeisterschaft ausgetragen. Aber leider musste man 1972 den politischen Gegebenheiten Tribut zollen. Versuche, die Rallye in anderen angrenzenden europäischen Ländern auszutragen, scheiterten an behördlichen Genehmigungen. Somit wurde 1971 die vorerst letzte Internationale Rallye Wiesbaden ausgetragen.
Nach 40 Jahren Pause gelang dem Wiesbadener Automobilclub mit der 34. Internationalen Rallye Wiesbaden, gemeinsam mit der Unterstützung des Automobilclubs Klatovy, 2011 ein Neuanfang. In dieser neuen Veranstaltung sind historische Fahrzeuge mit einem Alter von mindestens 30 Jahren zugelassen. Auf einer rund 1.300 Kilometer langen Strecke werden auch Sonderprüfungen durchgeführt.
2018 heißt es wie in den vergangenen Jahren wieder: Zwei Länder in drei Tagen. Die Rallye Wiesbaden startet am Donnerstag, 24. Mai, im bayrischen Eschfelden. Von dort geht es in die tschechische Stadt Pilsen (in der Nähe von Prag). Nach einer Nacht Pause machen sich die historischen Automobile über Klatovy wieder auf dem Weg nach Deutschland. Besonders auf den kleinen und engen Straßen rund um Pilsen und Klatovy haben die Teams die Möglichkeit, ihre fahrerischen Qualitäten unter Beweis zu stellen.
Das Etappenziel am zweiten Tag ist Regensburg. Am Samstag bricht der Tross in Richtung Wiesbaden auf. Mittagsrast wird in Riedbach gemacht.
Insgesamt circa 20 Sollzeitprüfungen müssen die Rally-Teams auf der Strecke ablegen. Dabei geht es circa 300 Kilometer auf der legendären Route der Rallye Wiesbaden entlang. Gut 50 Teilnehmer sind gemeldet.
Nach knapp 50 Stunden oder 1.100 Kilometer rollen die Automobilklassiker in Wiesbaden ein. Von der Stadtgrenze geht es über die Wilhelmstraße zum prachtvollen Kurhaus mit den Schätzen aus Blech und Chrom. Der Kurhaus-Vorplatz war schon immer Start und Ziel von vielen Wiesbadener Motorsportveranstaltungen und ist die architektonische Kulisse für die historischen Rallyefahrzeuge.
Dort finden sich wie jedes Jahr wieder begeisterte Motorsportfans und Freunde klassischer Automobile ein, um die Teilnehmer herzlich zu empfangen und die historischen Rallyeautos zu bestaunen.
Die ersten Fahrzeuge werden gegen 17:00 Uhr am Ziel vor dem Kurhaus erwartet. Wer einen unvergesslichen Nachmittag mit klassischen, historischen und sportlichen Autos mag, ist hier genau richtig. Die Siegerehrung findet am Abend im Wintergarten des Wiesbadener Kurhauses statt.
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Archivfotos: Carsten Simon