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Hohe Lufttemperaturen und intensive Sonneneinstrahlung begünstigen die Bildung von bodennahem Ozon. Höhere Konzentrationen des Luftschadstoffs haben negative Gesundheitseffekte, reizen beispielsweise die Schleimhäute von Atemwegen und Augen.
Bei Ozonwerten ab 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m3) wird Kindern und Jugendlichen empfohlen, anstrengende körperliche Tätigkeiten im Freien zu vermeiden. Dies gilt auch für Personen, die erfahrungsgemäß empfindlich auf erhöhte Ozonkonzentrationen reagieren.
Von sportlichen Ausdauerleistungen wird abgeraten. Bei Ozonwerten ab 240 µg/m3 richtet sich diese Empfehlung an alle Bürger:innen.
Ozon ist ein aggressives Reizgas: Es besteht aus drei Sauerstoffatomen. "Normaler" Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen, besteht aus zwei Atomen (O2). Die chemische Formel für Ozon lautet O3. Ozon ist wichtiger Bestandteil der Erdatmosphäre. In einer Höhe von 20 bis 30 Kilometern schützt die Ozonschichte unseren Planeten vor schädlicher Ultraviolettstrahlung der Sonne.
Auf der Erde ist Ozon dagegen schädlich: Es kommt in Bodennähe ebenfalls natürlich vor, ist aber vor allem das Resultat eines komplexen chemischen Prozesses. Bei intensiver Sonneneinstrahlung und hohen Lufttemperaturen im Sommer reagieren Schadstoffe wie Stickstoffoxide. Und so bildet sich Ozon.
Das Gas ist farblos und für den Menschen giftig. Eine erhöhte Konzentration von Ozon kann beim Menschen die Atemwege reizen und Husten, Atembeschwerden und Kopfschmerzen hervorrufen. Im Extremfall kann die Ozonbelastung zu Lungenkrankheiten führen. Das Gas dringt tief in die Lunge ein. Es kann Zellmembranen und die Atemwege angreifen. Die Folge sind Gewebeschäden, starke Reizwirkungen und Entzündungen in diesem Bereich. Stickoxide und Feinstaub, aber auch grosse Hitze können die Wirkungen von Ozon noch verstärken. Menschen reagieren aber unterschiedlich stark auf Ozon. Etwa 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung sind besonders empfindlich auf Ozon.
Ozon bildet sich vor allem von Mai bis September. Dann sind die Voraussetzung für seine Entstehung erfüllt: intensive Sonneneinstrahlung und eine stabile Schönwetterperiode, die dazu führt, dass das Ozon in den unteren Luftschichten gespeichert wird. Im Verlauf eines Tages treten die höchsten Ozonwerte normalerweise in den Nachmittagsstunden zwischen 14:00 und 17:00 Uhr auf.
Oftmals sind die Ozonwerte am Stadtrand und in den angrenzenden ländlichen Gebieten höher als in den Innenstädten. Das klingt zunächst paradox, hat aber zwei Gründe: Zum einen reagiert das Ozon in den Innenstädten sofort mit dem Stickstoffmonoxid aus den Autoabgasen und wird zum Teil abgebaut. Außerdem weht der Wind die Vorläuferstoffe aus den Innenstädten heraus. So bildet sich am Stadtrand das Ozon, obwohl dort eigentlich weniger Schadstoffe produziert werden.
Eine Ozon-Vorhersage für Hessen sowie aktuelle Messwerte für Ozon in Wiesbaden werden auf der Webseite des Hessischen Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie www.hlnug.de veröffentlicht. Weitere Informationen siehe www.wiesbaden.de/ozon.
Zudem informiert die städtische Umweltberatung im Umweltladen oder unter Telefon 0611 / 313600 und E-Mail umweltberatung(at)wiesbaden.de über Hitze und Ozon in Wiesbaden.
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