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Vor 170 Jahren, am 19. Juni 1849, wurde die St. Bonifatiuskirche am Wiesbadener Luisenplatz geweiht. Am Sonntag, 23. Juni, um 11:00 Uhr wird das Jubiläum mit einem Hochamt gefeiert.
Die Kirchweih war und ist für eine Gemeinde ein wichtiges Fest, das richtig zünftig gefeiert wird. Die ganzen Kerben, Kirmesen und wie sie lokal heißen, haben ihren Ursprung im Kirchweihfest.
Das 170. Jubiläum der Kirchweihe der St. Bonifatiuskirche eignet sich, die interessante und besondere Geschichte der Gemeinde zu betrachten. Die erste Kirche Wiesbadens stand auf dem heutigen Mauritiusplatz. Die Grundrisse sind bei der Neugestaltung des Platzes in den Boden gestalterisch sichtbar gemacht worden.
Wie der Name des Platzes schon andeutet, war die von 1488 bis 1521 erbaute Kirche dem Heiligen Mauritius geweiht. Sie brannte, zwischenzeitlich lutherisch geworden, 1850 ab.
Die Katholiken der Stadt schlossen sich 1800 wieder zu einer Pfarrei zusammen und feierten ihren Gottesdienst zunächst in einem Bethaus im Gasthaus „Schwarzer Rappen“ in der Marktstraße. Die Gemeinde wuchs und der Wunsch nach einer eigenen Kirche erwachte.
Nach langen Verhandlungen und Querelen baute die Pfarrei ihre neue Kirche am Luisenplatz in klassizistischer Form in den Jahren 1829 bis 1831. Jedoch stürzte die Kirche kurz nach Vollendung ein.
Philipp Hoffmann errichtet die zweite Kirche am selben Ort ab 1843, dieses Mal in romanischer und gotischer Formensprache. 1849 weihte der Limburger Bischof Peter Josef Blum die Kirche, aber erst 1866 war die Kirche mit den beiden Türmen vollendet. Vier Jahre nach der Vollendung der Marktkirche, deren Bau 1851 begonnen wurde.
Nach der wechselvollen Vorgeschichte der St. Bonifatiuskirche blieb es interessant. Der älteste Kirchenchor wurde 1862 als Chor von St. Bonifatius gegründet und gibt heute noch viele hochkarätige Konzerte.
Der Ruf der Pfarrer von St. Bonifatius, die gleichzeitig auch Stadtdekane des Bezirks Wiesbaden sind, reicht weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Joseph Weyland und Antonius Hilfrich wurden Bischöfe. Der erst kürzlich verstorbene Werner Bardenhewer gründete africa action, eine Organisation, die Augenleiden in Afrika bekämpfen. Ernst-Ewald Roth wechselte mit großem Aufsehen in die Politik. Johannes zu Eltz ist Stadtdekan in Frankfurt geworden. Wolfgang Rösch ist inzwischen Generalvikar des Bistums Limburg.
Im Moment ist Klaus Nebel Pfarrer von St. Bonifatius und Stadtdekan für den Bezirk Wiesbaden. Die Katholische Pfarrei St. Bonifatius Wiesbaden ist eine von drei Katholischen Pfarreien in Wiesbaden und betreibt sieben Kirchorte.
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Was: Hochamt
Wann: Sonntag, 23. Juni
Wo: St. Bonifatius
Beginn: 11:00 Uhr
Fotos: Stadtarchiv, Philippe Jaeck / St. Bonifatius