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Vor 78 Jahren am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen das Konzentrationslager Auschwitz. Seit 1996 ist dieser Tag bundesweit ein gesetzlich verankerter Gedenktag: Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Auch in Hessen hat man den vielen Menschen am Freitag gedacht, die unter der tyrannischen Herrschaft des NS-Regimes ihr Leben verloren haben. Boris Rhein, Hessens Ministerpräsident, nahm an der Veranstaltung in Kassel teil und richtete sich mit einer Rede an seine Mitmenschen.
„Die Erinnerung an die Opfer des Holocaust ist untrennbar verbunden mit einer Besinnung auf unsere gemeinsamen Grundwerte wie Demokratie, Rechtsstaat, Menschenrechte und die Würde des Menschen“, so der Regierungschef.
Dieser Gedenktag fällt ausgerechnet auf den 27. Januar, weil an diesem Tag vor 78 Jahren die alliierten Streitkräfte die lebenden Insassen des Konzentrationslagers befreiten.„Das Gedenken an die Opfer der unfassbaren Verbrechen des Nationalsozialismus ist ein wichtiger und fester Bestandteil unserer öffentlichen Erinnerungskultur in Deutschland wie in Hessen“, sagte Rhein und richtet im selben Atemzug auch den Blick in die Zukunft. Man müsse diese Verbrechen als Lehren sehen, um eine Wiederholung dieser Gräueltaten zu verhindern.
Der hessische Ministerpräsident sieht die Verantwortung für die Verteidigung der demokratischen Grundwerte nicht nur bei den Politiker:innen. „Es ist unser aller Pflicht, dafür zu sorgen, dass Antisemitismus und Rassismus keinen Platz in unserer Gesellschaft haben“, so Boris Rhein. Besonders in Zeiten, die von vielen Krisen, Polarisierung und gegenseitiger Schuldzuweisungen geprägt ist, eine wichtige Bemerkung.
Auch in Hessen hat die damalige jüdische Bevölkerung unter dem Nazi-Regime gelitten. Das jüdische Leben zu schützen sei eine besondere historische Verantwortung, meint der Ministerpräsident und verweist auf die jüdischen Traditionen, die ein Teil von Hessen waren und immer noch sind.
Nicht nur den Jüdinnen und Juden wurde an diesem Tag gedacht, sondern auch den anderen Minderheiten, die von den Nationalsozialisten unterdrückt und ermordet wurden. Diese seien viel zu spät als Teil der Erinnerungskultur aufgenommen worden. Als Beispiel erinnert Rhein an die Sinti und Roma oder Homosexuelle.
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Symbolfoto