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Im Jugendbereich laufen nach den Osterferien die Vorbereitungen auf die ersten, Ende des Monats, anstehenden Qualifikationen an. Beginnen wird die B-Jugend ab dem 22. April. Aber auch die Kleinsten sind wieder aktiv. In der von Gerd Munder geleiteten Ballspielgruppe dürfen ab sofort auch wieder Kinder von drei bis sechs Jahren samstags von 10:00 bis 11:30 Uhr den Erfolgen der ganz Großen nacheifern.
Die Aktiven lieferten spannende und teilweise hochklassige Spiele ab, wenn sich die Leistung auch nicht immer auf dem Punktekonto widerspiegelt. Die Frauen greifen erst am nächsten Wochenende wieder ins Spielgeschehen ein und müssen in den verbleibenden vier Partien zusehen, vom Tabellenende wegzukommen. Die Reserve hat sich den ersten Fleck auf der sonst reinen Weste eingefangen und verliert das erste Spiel in dieser Saison. Die Zweite kann beim direkten Tabellennachbarn nur eine Halbzeit mithalten und ging dann komplett unter. Die Erste wird für eine bravouröse Aufholjagd mit einem Sieg und zwei wichtigen Punkten belohnt.
Erst am 15. April geht die Runde für die Frauen mit einem Heimspiel gegen die FTG Frankfurt I weiter. Anwurf in der Fliednerhalle ist um 14:00 Uhr.
TGS Langenhain Reserve - HSG BIK Wiesbaden Reserve 29:26 (13:10)
Für die Reservemannschaft geht es erst am 6. Mai bei der Reserve des TuS Nieder-Eschbach weiter. Anwurf zum letzten Spiel der Saison ist um 17:00 Uhr.
Limburger HV 1998 - HSG BIK Wiesbaden II 34:25 (15:16)
Am 15. April hat die zweite Mannschaft den SV Bad Camberg zu Gast. Das Spiel beginnt um 18:00 Uhr.
Kinoreife Aufholjagd mit letztem Aufgebot
Zwei Niederlagen in Folge musste die Erste verkraften. Zwar waren die Gegner die vermutlichen Aufsteiger, dennoch war die Art, wie man sich nahezu ergeben hatte, nicht der sonstigen Rückrunde würdig. Die Trainingswoche war wieder einmal durch Krankheit und Verletzungen geprägt, aber es wurde viel in Kleingruppen gearbeitet, sodass die persönliche Ausbildung im Vordergrund stand. Am Sonntagabend war man bei der HSG Seckbach/Eintracht zu Gast. Beim in Lauerstellung liegenden Aufstiegsaspiranten ging es um alles, denn sie konnten sich keinen Punktverlust mehr leisten, um noch im Aufstiegsrennen zu bleiben. Das Hinspiel wurde zu Hause mit 23:34 verloren. Für Tritschers Truppe sollte es jedoch dicke kommen, denn noch am Spieltag selbst sagten weitere drei Spieler ab und so musste unsere Erste mit einer Rumpftruppe und wenig Auswechselspielern antreten.
Die erste Hälfte begann so, wie man die letzten Spiele beendet hatte. Im Angriff lief nichts zusammen und die Abwehr glich mehr einem Schweizer Käse als einer Mauer, die man gegen die starken Frankfurter benötigt hätte. Hinzu kam, dass das Rückzugsverhalten annähernd nicht vorhanden war und man somit die Gastgeber förmlich zum Schusstraining einlud. Nach vier Minuten lag die HSG bereits mit 4:0 zurück. Immer wieder öffnete sich die Abwehr wie ein Scheunentor und die Frankfurter nutzen ihre Chancen kompromisslos. Beim Stand von 6:2 musste Tritscher eingreifen und nahm bereits die erste Auszeit. Er versuchte die müde und kraftlos wirkenden Akteure wachzurütteln, jedoch ohne Erfolg. Nach 15 Minuten gingen die Gastgeber mit 10:4 in Führung und sie machten einfach weiter wie zuvor. Als die BIK-Männer in der 19. Minute durch eine direkte rote Karte um einen weiteren Spieler reduziert wurden, schien das Spiel gelaufen. Sie lagen in der 23. Minute mit 18:7 zurück und es ging eigentlich nur noch um Schadensbegrenzung. Die Abwehr wurde umgestellt und die Gastgeber wechselten ihre zweite Garde ein. So konnte die HSG-BIK bis zur Pause auf 19:10 verkürzen.
Das war eine blamable Vorstellung, die man den mitgereisten Zuschauern bot. Eine Trefferquote von knapp 40 Prozent spiegelt nicht nur die Schwäche im Angriff, sondern auch das Wurfpech, welches die Erste so manches Mal verfolgt. In der Halbzeit war die Stimmung am Boden. Lediglich die letzten acht Minuten des ersten Abschnitts brachten etwas Hoffnung, dass man nicht komplett untergehen würde. Sogar der Satz: "Wir kämpfen jetzt dafür, dass wir mit weniger als zehn Toren verlieren" fiel unter den Spielern. Doch die zweite Hälfte hielt so einige Überraschungen parat.
Die erste Mannschaft lief auf, wie komplett ausgewechselt, was aufgrund der Personalschwäche eigentlich nicht möglich war. Alle Beteiligten zeigten ein anderes Gesicht. Binnen sieben Minuten hatte man den Rückstand auf 21:16 halbiert und die Gastgeber brachten wieder ihre erste Sieben auf das Feld. Doch ein Feuer loderte nun in allen Spielern, Hoffnung keimte, die Abwehr hielt. Im Angriff war jeder Wurf ein Treffer. Alles funktionierte, Ball um Ball konnte in der Abwehr gewonnen oder pariert werden und ein Überlaufangriff folgte dem nächsten. Jeder Abpraller landete in den eigenen Reihen. Alle noch aktiven Spieler konnten sich in die Torschützenliste eintragen.
Das so exzessiv trainierte Kreisspiel konnte immer wieder erfolgreich eingestreut werden. Die HSG Seckbach/Eintracht wirkte vollkommen konsterniert und die Stimmung bei den HSG BIK Männer-Team wurde immer besser. Nach 47 Minuten war man das erste Mal auf ein Tor Abstand herangekommen - Spielstand 26:25. Doch dann fanden die Frankfurter immer wieder ihren so starken Kreisläufer, der annähernd jeden Ball versenkte.
Wieder setzen sie sich mit drei Toren nach 50 Minuten beim Spielstand von 29:26 in Führung und es schien als hätten sie sich gefangen. Doch was dann geschah, hätte kein Drehbuchautor besser schreiben können. Die vollkommen ausgelaugten Männer bäumten sich erneut auf und wollten sich für den Kampf zuvor belohnen. Hinten stand eine Abwehr wie ein Bollwerk und Kamprath vernagelte den Kasten förmlich. Im Angriff zauberten unsere Männer immer wieder einen Spieler frei. Und wenn ein Pass nicht genau ankam, wie bei auf Kraft am Kreis, stieß dieser den Ball einfach mit dem Oberarm Richtung Tor und traf. Beim 29:29 in Minute 55 wurde das erste Mal ausgeglichen. Die Frankfurter kämpften gegen die unerwartet drohende Niederlage und konnten bis zum 32:32 nach 57 Minuten mithalten. Aber dann hatten die HSG-Männer, die sich aus Erschöpfung kaum noch auf den Beinen halten konnten, genug und schalteten noch einen Gang hoch. Drei weitere Treffer bei drei eigenen Paraden brachten den nie geglaubten Sieg mit 32:35.
Wer hätte das gedacht. Ein letztes Aufgebot mit angeschlagenen und übernächtigten Spielern kämpfte sich in das Herz der Zuschauer und die Stimmung war so ausgelassen, wie es bei der totalen Erschöpfung noch möglich war. Lediglich fünf Fehlwürfe bei 30 Versuchen im zweiten Abschnitt zeigen die Klasse, die die erste Mannschaft erreichen kann. Ein kinoreifer Spielverlauf, der die Motivation für die folgenden Aufgaben bereits in der Kabine nach dem Spiel ins unermessliche steigen ließ.
Am Sonntag, 15. April, empfängt die erste Mannschaft die TSG Oberursel II zu Hause. Anpfiff ist um 16:00 Uhr in der Fliednerhalle. Das Hinspiel wurde 38:19 verloren. Wieder einmal steht Wiedergutmachung an. Die HSG BIK steht derzeit auf Platz fünf der Tabelle und könnte mit einem Sieg auf zwei Punkte an die TSG Oberursel auf Platz vier heranrücken.
HSG Seckbach/Eintracht - HSG BIK Wiesbaden 32:35 (19:10)
HSG BIK (Name/Tore/Siebenmetertore): Seifert 10/4, Kraft 7, Noll 6, Hüfner 5, Munte 3, Bracht 1, Büttner 1, Mezes 1, Schmidt 1, Kamprath.
Film: 4:0, 6:2, 8:4, 10:4, 14:6, 18:7, 19:10, - 21:16, 23:19, 25:22, 26:25, 29:26, 29:29, 32:32, 32:35.
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Symbolfoto