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Das Nachholspiel gegen Offenbach-Bürgel stand am Donnerstag, 12. März, auf dem Plan. Vor der Partie die Gewissheit. Aufgrund der Corona Pandemie fand die laufende Runde ein jähes Ende. Am nächsten Tag war Schicht im Schacht. Die Saison beendet. Platz 10 für den Aufsteiger.
Damit war klar. Aufgrund des aktuellen Punktekontos spielt die HSG Breckenheim Wallau/Massenheim auch in der nächsten Saison in Hessens Oberhaus. Später die Information vom HHV. Absteiger wird es nicht geben. Also mehr Teams, mehr Spiele in der kommenden Runde.
Wann es wirklich losgeht – weiß aktuell niemand. Die HSG Spieler sind in alle Richtungen verstreut. Gemeinsames Training – Fehlanzeige. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit unseren Spielern, aber wann es losgeht steht in den Sternen“, so der sportliche Leiter Mathias Beer. „Die Spieler trainieren einzeln individuell und gehen jeweils zweimal wöchentlich laufen“, spricht Trainer Gilles Lorenz über die aktuelle Situation.
Nicht nur sportlich, sondern auch finanziell muss das Budget gekürzt werden. Allzu verständlich, das Unternehmen, Sponsoren und Geldgeber erst Mal vor der eigenen Türe kehren. „Wir hoffen das uns unsere Partner weiterhin die Treue halten“, so Pierre Quaring.
Mit einem 24:23 Sieg startete der Aufsteiger in die Saison. Zur Premiere gleich ein Rückschlag. Timo Treber verletzte sich und musste die gesamte Vorrunde pausieren.
Es folgten Niederlagen gegen die sogenannten Favoriten Gensungen/Felsberg, Offenbach-Bürgel und Bruchköbel. Dabei zeigte die Mannschaft viel Einsatz und war in verschiedenen Phasen der Spiele auf Augenhöhe. Groß spielte die Mannschaft gegen Babenhausen beim 33:20 Erfolg auf. Im Anschluss ein Punktgewinn bei der TSG Münster. Nach der bitteren Heimniederlage gegen Groß-Umstadt/Habitzheim folgte der Fall. In Wettenberg und beim Heimspiel gegen Vellmar wirkten Quandt und Co. völlig verunsichert. Jeder haderte mit sich. Kurzum, der Aufsteiger zahlte in der Vorrunde viel Lehrgeld. Insbesondere die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Hier und da fehlte auch das Quäntchen Glück. Aber - aus Niederlagen holt man sich Motivation für gute Zeiten. Ein Aufsteiger muss während einer Saison immer kämpfen.
Höhepunkt war sicherlich das Wiesbadener Stadtderby vor 1.500 Zuschauern in der Sporthalle am Platz der deutschen Einheit. Eine phänomenale Atmosphäre. Trotz der 30:25 Niederlage zeigten die HSG-Spieler viel Leidenschaft. Am Ende siegte das reifere und durchschlagskräftigere Team.
Beim Heimspiel gegen Pohlheim leiteten Trainer und Mannschaft die Wende ein. Beim 29:20 Erfolg zeigte die Mannschaft was möglich ist. Mit Konzentration, Leidenschaft, Kampf, Einsatzwillen und Teamgeist wusste die Ländchescrew zu überzeugen.
Im Jahr 2020 legte das HSG-Team dann richtig los. Quandt und Co. standen sprichwörtlich unter Strom. 29:26 Sieg in Melsungen. Heimerfolg gegen Wettenberg beim Abschied von Daniel Manns. Es folgte der 30:30 Auswärtscoup beim Meister Gensungen/Felsberg. Die Mannschaft wurde immer selbstbewusster. Bruchköbel fertigte die Ländchescrew mit 32:23 ab. In Babenhausen, dank eines überragenden Dennis Quandt, die nächsten Punkte, beim klaren 30:18 Erfolg. Vor allem Neuzugang Marcel Schyga erwies sich als echte Verstärkung.Gegen Münster gab es die erste Niederlage in der Rückrunde.
Alle Spieler bis auf Yassin Ben-Hazaz (HSG Hochheim/Wicker) bleiben dem Team erhalten. Schade das Fabian Luft, Raphael Barisch und Christian Beer, durch das jähe Aus, auf die standesgemäße Verabschiedung verzichten mussten. Aber - Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Raphael Barisch und Fabian Luft treten kürzer und spielen in der neuen Saison in der 2. Mannschaft. Allerdings muss sich Fabian Luft Anfang Mai einer Operation an der lädierten Schulter unterziehen. Christian Beer wird sich innerhalb der HSG anderen Aufgaben widmen. Hier laufen aktuell Gespräche.
Alle Spiele absolvierten Vincent Robinson, Lukas Crecelius und Philipp Botzenhardt. Die erfolgreichsten Schützen im HSG Team waren Yannick Mrowietz (71), Philipp Botzenhrardt (64/22), Fabian Luft (50/31), Lukas Crecelius (47) und Timo Treber (46). Für die neue Saison hat sich die Ländchescrew punktuell verstärkt. Kreisläufer Kenneth Fuhrig wechselt wie Rückraumspieler Eric Schaeffter vom Drittligisten MSG Groß-Bieberau/Modau ins Ländchen. Aus Pforzheim kommt Antonio Bogdanic.
Mit Klaus Fischer steht zudem ein neuer Co-Trainer an der Seitenlinie, der Christian Beer ersetzt und Trainer Gilles Lorenz unterstützt. Alle haben richtig Bock auf Handball. Aber in der aktuellen Lage stehen die getroffenen Regelungen der Bundes- bzw. Landesregierung und die Gesundheit eindeutig im Focus. „Ich plane, aber wann es wirklich losgeht weiß keiner“, gibt Trainer Gilles Lorenz einen Ausblick.
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