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Die über 500 Zuschauer in der rappelvollen Breckenheimer Sporthalle sahen am späten Sonntagnachmittag eine intensive, hart geführte Partie. Eines wurde schnell deutlich. In dieser Klasse bekommt man nichts geschenkt.
Vom Start weg entwickelte sich ein schnelles und abwechslungsreiches Spiel. Einer war mit dem Anpfiff auf Betriebstemperatur - 3 Fotostrecken dazu gibt es in unserer Galerie - Vincent Robinson. Der HSG Keeper lieferte eine prächtige Partie. Parierte aus dem Rückraum, von Außen, Kreis, Strafwurf und, wenn es sein musste, auch mal im „Dreierpack.“ „Er sorgte mit seiner Vorstellung für das richtige Selbstvertrauen“, so HSG Co-Trainer Christian Beer. Er war die Wand – der Rückhalt.
Yannick Mrowietz aus dem Rückraum erzielte den ersten Treffer für die Ländchescrew in der Oberliga. In der ersten Viertelstunde waren beide Teams auf Augenhöhe. Der Gast mit mächtig Zug zum Tor traf zum 5:5 (12.). Die Gastgeber erhöhten angefeuert von den Fans und dem UB-19 Fan-Club, die wieder ein tolle Choreo in die Halle zauberten, die Schlagzahl. Timo Treber bugsierte die Kugel zum 9:8 (23.) in die Melsunger Maschen. In einigen Aktionen wollten die HSG-Spieler zu schnell zu viel. Zum Glück erwischte Robinson seinen Sahnetag. Treber in seiner unnachahmlichen Art traf zum 13:10 Pausenstand.
Treber war bis zu seiner Verletzung nicht zu bremsen. Im Doppelpack brachte der pfeilschnelle Linksaußen das Ländchesensemble mit 15:12 in Front. Timo Treber verletzte sich bei einem Zweikampf schwer und musste mit einer Verletzung am rechten Sprunggelenk das Feld räumen. „Ich hoffe, es ist nichts schlimmes“, so Lorenz. Bei Treber werden am Montag weitere Untersuchungen durchgeführt.
Es hatte den Anschein, dass der mit nur acht Feldspieler angetretene Gast dem Tempo Tribut zollen musste. Weit gefehlt. Schwächen im HSG Angriff sorgten für den 16:16-Ausgleich. Neuzugang Philipp Botzenhardt nutzte das leere Tor der Gäste zum 18:17 (45.). Ein Spiel auf Biegen und Brechen. Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Jedes Tor musste hart erarbeitet werden. Yannick Mrowietz sorgte mit seinem dritten Treffer für die 21:17 (52.) Führung. Wiederum schafften die Nordhessen den Anschluss. Barisch vom Kreis besorgte das 22:21. Mrowietz behielt im Zweikampf die Oberhand und traf in der letzten Minute zum 23:22. Der letzte Angriff des Bundesliganachwuchses landete am Pfosten.
Beim Abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen. Während sich die Mannschaft auf dem Spielfeld austobte, gab es von der Tribüne stehende Ovationen für eine kämpferisch und spielerisch starke Vorstellung der HSG Breckenheim Wallau/Massenheim. Nach dieser Darbietung dürfte der nächste Heimauftritt wieder vor vollem Haus stattfinden.
„Jetzt weiß ich, was mir vier Monate fehlte“, so brachte es ein HSG-Fan beim Abpfiff auf den Punkt. Mit einem Sieg heimste die HSG in der Oberliga zur Premiere gleich zwei Punkte ein. Zwei hart umkämpfte obendrein.
Während TG Trainer Giorgi Sviridenko mit dem Ausgang haderte. „Mir fehlten am Ende die Alternativen. Wir haben auf die zweite Welle verzichtet. Die HSG hat verdient gewonnen“, freute sich sein Gegenüber Gilles Lorenz mächtig. „Wir haben bis zum Ende einen klaren Kopf bewahrt. Vinnie war unser Ventil. Wir haben immer an uns geglaubt und haben in den letzten Minuten eine richtig gute Abwehr gehabt.
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HSG Breckenheim Wallau/Massenheim - MT Melsungen II 24:23 (13:10)
HSG: Robinson, Quandt, Buckel 1, Heuss 1, Luft 3/3, Botzenhardt 4/1, Hoss, Manns 1, Ben-Hazaz, Mrowietz 4, Barisch 1, Walter 1, Treber 7, Crecelius