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Aufregung schon vor dem Spiel am Freitagabend. Der Anpfiff verzögerte sich um einen Viertelstunde. Einem HSG Verantwortlichen, traf eine herabfallende Trommel im Genick. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Anfangsphase war geprägt von viel gegenseitigem Respekt. Nervosität pur. Die ersten fünf Angriffe setzte die Ländchescrew in den Sand. Zum Glück für die Gäste bewahrte Kapitän Dennis Quandt kühlen Kopf. Dank seiner tollen Reaktionen, darunter ein gehaltener Strafwurf, behielt die HSG die Karten in der Hand. Es dauerte bis zur fünften Minute ehe Lukas Crecelius die Flaute beendete und das 1:1 erzielte. In der Folgezeit schenkten sich beide Teams nichts. Jeder Zentimeter wurde gnadenlos beackert. Yannick Mrowietz traf nach 14 Minuten zur 7:6 Führung. Der mit einem sehr variablen Wurfrepertoire ausgestattete Lukas Crecelius baute den Vorsprung auf 9:7(17.) aus.
Das Derby wogte hin und her. Beeindruckend mit welcher Coolness der Aufsteiger agierte. Das Ganze drum herum einfach abgeschüttelt. Nach knapp zwanzig Minuten stellte HSG Coach Lorenz die Deckung auf die defensivere Variante um. Fabian Luft mit seinem vierten Treffer stellte den Halbzeitstand von 17:17 her.
Im zweiten Akt das gleiche Bild. Die Ländchescrew grub sich förmlich in die Partie. Die Begegnung blieb spannend in den Schlussphase gar dramatisch. Yvon Kamgaing kam in die Abwehr, kassierte aber bei seiner ersten Abwehrtaktion gleich eine zwei Minuten Strafe. Am Ende lag der Gast hier mit 7 zu 5 in Front. Die Leidenschaft zog alle in den Bann. Der Wille der Ländchescrew wurde beim 21:19 allzu deutlich. Zwei Abpraller zog der Gast an sich. Yassin Ben Hazaz vollendete. Großartig die Leistung von Arne Walter, der immer besser ins Rollen kommt. Ab der 46. Minute zog Gilles Lorenz das nächste As. Philipp Botzenhardt nahm Stefan Denhardt an die kurze Leine. Paul Kaufman in Unterzahl brachte die HSG beim 26:25 (50.) wieder in Front. Vincvent Robinson kam in die Partie und hielt gleich einen Siebenmeter. Großartig weiterhin die Nervenstärke des jungen HSG-Teams. Geduldig die Angriffezüge. Herrlich der Treffer von Lukas Crecelius nach Kempa-Anspiel zum 27:26 (51.).
Die Endphase nichts für schwache Nerven. In Überzahl drehten die Gastgeber den Spieß um und schraubten die Anzeigetafel auf 29:27. Zwei Minuten vor dem Abpfiff vertändelten Quandt und Co. die Kugel. Münster Schusters bedankte sich zum 30:28 (59.) Der Sieg für die TSG – weit gefehlt. Das Ländchesensemble wirkte wild entschlossen und fokussiert. Wieder Crecelius zum Anschluss. Robinson pariert. Letzter Angriff der Gäste. Yannick Mrowietz tankt sich durch, wird gefoult. Die Unparteiischen entscheiden drei Sekunden vor dem Abpfiff auf Strafwurf. In der Halle sitzt keiner mehr. Die Verantwortung lastet auf Fabian Luft. Als Mann ohne Nerven zaubert der Linkshänder die Kugel zum völlig verdienten Ausgleich ins Netz.
Beim Apfiff gibt es kein Haltenmehr. Große Fete auf dem Spielfeld seitens der HSG Breckenheim Wallau/Massenheim. Im übrigen - auch auf der "Hüttengaudi" in Breckenheim freuten sich die Besucher. Viele Beifall gab es für die Derbyhelden bei deren Eintreffen.
Ein Fan brachte es auf den Punkt. „Ich habe gebetet, das der letzte Wurf ins Tor geht. Er hat ihn gemacht.“ Glückliche Gesichter und ein zufriedener Gilles Lorenz. „Wir haben einen herausragenden Kampf geboten und immer an uns geglaubt.“ Richtig. Der Aufsteiger ist gierig, lernt weiter und macht seine Hausaufgaben.
Mit dem Punkt festigte der Aufsteiger seinen Tabellenplatz und rangiert bei 5:7 Punkten im Mittelfeld der Liga.
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TSG Münster - HSG Breckenheim Wallau/Massenheim 30:30 (17:17)
HSG Breckenheim Wallau/Massenheim: Quandt, Robinson, Kaufmann 1, Luft 8/4, Botzenhardt 2, Hoss, Manns 4, Ben-Hazaz 1, Yannick Mrowietz 5, Timo Mrowietz, Arne Walter 4. Kamgaing, Crecelius 5
Zuschauer:
400
Schiedsrichter:
Heinzel/Wieprecht
Spielfilm: 1:0 (2.), 3:1 (7.), 4:3 (11.), 6:5 (14.), 7:8 (16.), 11:11 (20.), 13:13 (23.), 17:16 (28.), 17:17 – 19:19 (34.), 20:22 (39.), 24:24 (45.), 26:27 (52.), 29:27 (57.), 30:30
Archivfoto