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Die Bürgerinitiative gegen Lärm und Gefahren durch US-Flugzeuge (BiLGUS) erreichen seit August zunehmend Beschwerden über zunehmenden Fluglärm durch die neu stationierten Black-Hawk-Hubschrauber der US-Army.
Besonders im September fanden unter der Woche (Montag bis Donnerstag) Flugbewegungen durch die Hubschrauber statt, häufig Nachtflug-Übungen in der Zeit von 20:00 Uhr bis 23:00 Uhr. Dies geschah mindestens an sieben Abenden im September. Zwei Mal sogar wurde über die Zeit hinaus geflogen: 10. September bis nach Mitternacht und 24. September bis 23:30 Uhr. Da die Hubschrauber tief das Areal umflogen, starteten und landen, war der Lärm der Black Hawks lautstark zu hören. Die Rotorengeräusche drangen besonders in die Vororte Nordenstadt und Delkenheim vor.
„Das ist unerträglich, weil der Lärm auch durch die geschlossen Fenster geht und der Geräuschpegel präsent ist, also ständig in Tonhöhe und Lautstärke an- und abschwillt“, berichtet ein Nordenstadter Bürger. "Teilweise im zwanzig Minuten Takt sind die Hubschrauber gelandet und wieder gestartet. Es war extrem laut in vielen Abendstunden im September", so ein weiterer Anwohner aus Nordenstadt gegenüber Wiesbadenaktuell.de.
In zwei Informationsveranstaltungen zum Thema US-Hauptquartier hatten noch im Mai und Juli sowohl Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller als auch Vertreter der US-Army erklärt, es werde keine Fluglärmbelästigungen durch die Platzrunden der Hubschrauber geben. Es werde soweit von bewohntem Gebiet geflogen, dass nicht mit zusätzlichem Fluglärm gerechnet werden müsse. Dieses Versprechen entpuppt sich nun schon wenige Monate danach - vorsichtig ausgedrückt - als bloße Beruhigungsstrategie, so die Ansicht der BiLGUS.
Auch der Fluglärm durch die Platzrunden der Starrflügler hat inzwischen zugenommen, so die Bürgerinitiative. "Das ist ja kein Wunder, wenn mehr Piloten in Wiesbaden stationiert sind, muss es auch mehr Flüge geben! Inzwischen fragen wir uns, weshalb in Wiesbaden überhaupt noch Starrflügler stationiert sein müssen, sollen die Personentransporte in Zukunft doch mit den Hubschraubern abgewickelt werden", erklärt Lothar Klein.
In einem Schreiben von Oberbürgermeister Müller an einen sich beschwerenden Bürger war kürzlich von ihm zu lesen: „Die angesprochenen Flüge entsprechen nicht den Vereinbarungen.“, und er habe deshalb den Kommandanten der Airbase bereits angeschrieben. Die Bürgerinitiative erwartet jedoch von Müller und Bürgermeister Arno Goßmann nicht nur ein Reagieren auf Beschwerden, sondern endlich auch ein eigenständiges Engagement in Richtung Lärmreduzierung und Gesprächsbereitschaft mit den betroffenen Menschen.
Erlaubte Flugzeit in Erbenheim ist von 8:00 bis 20:00 Uhr außer Sonn- und Feiertage, so war die Aussage an einem Infoabend im Sommer. Alle Flüge werden von dem Luftwaffenamt der Bundeswehr überwacht und genehmigt. Außerhalb dieser Zeit darf nur mit besonderer Erlaubnis und in Übereinstimmung des Luftwaffenamts der Bundeswehr Flüge vollzogen werden, zum Beispiel Kriseneinsätze. Auch außerplanmäßige Notlandungen sind davon ausgenommen.
Wie sind Ihre Erfahrungen zum Fluglärm auf der Airbase? Teilen Sie uns diese an info(at)wiesbadenaktuell.de mit.
Fluglärmbeschwerden nimmt die Bürgerinitiative gegen Lärm und Gefahren durch US-Flugzeuge (BiLGUS) entgegen unter: www.bilgus.de/bilgus.de/Beschwerde.html
Alternativ kann auch beim zuständigen Luftwaffenamt der Bundeswehr eine Beschwerde gemeldet werden. Ein Bürgertelefon eingerichtet: 0800 / 8620730 (kostenfrei).
Symbolfoto