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Wenn Sie im vergangenen Jahrtausend geboren wurden, dann haben Sie sich vielleicht im Berufsleben irgendwann einmal selbstständig gemacht oder ein Geschäft gegründet. Meist in handwerklichen Berufen oder als Akademiker in klassischen Berufen wie Mediziner, Anwalt oder Steuerberater (weiblich oder männlich).
Heute rankt sich um die Unternehmensgründung eine ganze Industrie. StartUps sind das Zauberwort für viele, die sich, losgelöst von klassischen Karrieren in bestehenden Unternehmen, mit ihren eigenen Ideen beruflich verwirklichen möchten. Mit viel Elan und Ideen, aber meist wenig Geld, versuchen sie sich am Traum des ganz großen eigenen „Business“.
Coworking Spaces – gemeinsam genutzte Büroräume - schießen wie Pilze aus dem Boden und ersetzen die Garagen von einstigen Gründern wie Microsoft Gründer Bill Gates. Sie sind die kreativen Sammelbecken für die, die es noch nicht alleine geschafft haben, sich mit ihrer Geschäftsidee durchzusetzen.
In Fernsehsendungen wie der „Höhle der Löwen“ vergeben die, die heute schon zu den Gewinnern zählen, Geld an den ambitionierten Nachwuchs (nicht ohne selbst daran erneut zu partizipieren).
Auch die Hochschulen stehen vor neuen Herausforderungen. Waren sie früher der Ort für Forschung und Lehre, erwarten die Studentinnen und Studenten heute Hilfe sowie konkrete Unterstützung und Anleitung für ihre Gründerambitionen. Was liegt da näher, als dass sich Hochschule und Wirtschaft zusammenschließen, um gemeinsam diese Ansprüche zu befriedigen?
Mit dem StartUp Campus von Naspa und Hochschule Fresenius wurde die erste Veranstaltungsreihe dieser Art in Wiesbaden ins Leben gerufen. Am Dienstag, 26. März, fand die Auftakt-Session im Naspa-Stammhaus statt. Zukünftig wird sie im Wechsel in den Räumen der Hochschule Fresenius veranstaltet.
Begrüßt wurden die Gäste durch Bertram Theilacker, Mitglied des Vorstandes Firmenkunden und Thomas Vogt, Leiter Region Mitte Firmenkunden bei der Naspa, die sich begeistert zeigten, welche Möglichkeiten diese neue Kooperation für alle Beteiligten in sich bergen kann.
Spannend wurde es für das Auditorium, als Keynote-Speaker Nicolas Lecloux, Mitgründer des Smoothie Herstellers true fruits aus Bonn, die Geschichte seiner Unternehmensgründung erzählte, die zum Schluss erfolgreich, aber in langen Teilen auch leid- und schmerzvoll war. Sein Fazit: Gründer brauchen einen eisernen Willen, eine gewisse Unbeirrbarkeit, einen langen Atem, ein fahrbereites Auto, einen Konfirmationsanzug und am Ende das Glück, sich von all den gefragten ungefragten Ratschlägen für die richtigen zu entscheiden.
Ob sich der beachtliche geschäftliche Erfolg des Unternehmens, dessen leckere Produkte in den individuell gestalteten Glasflaschen aus den Frischeregalen der Supermärkte nicht mehr wegzudenken ist, trotz oder wegen der Fäkalsprache von Lecloux einstellte, blieb an diesem Abend unbeantwortet.
Die anschließende Podiumsdiskussion moderierte der Local Hero der Wiesbadener Gründerszene, Dominik Hofmann, vom Heimathafen. Er diskutierte unter anderem mit Matthias Kramer von Lizza (low-carb Pizza) und Sarah Kübler von HitchOn (Agentur für YouTube und Influencer-Marketing) über das StartUp-Klima in der Landeshauptstadt. Man einigte sich auf - "geht so".
Beim anschließenden Get Together präsentierten sich unter anderem die Firma Standsome mit Büromöbelideen für Cowork-Offices, Tasty Town, No glla mit Verkostung ihrer gluten- und laktosefreien Spezialitäten und Threeseeds mit Sandwiches, Broten und Backmischungen.
Die Studentinnen und Studenten zeigten sich begeistert vom neuen Veranstaltungsformat und signalisierten einhellig ihre Vorfreude auf die kommenden Themenabende.
Für eine erfolgreiche Zukunft fehlt dem StartUp Campus jetzt noch ein einprägsames Logo und setzt dabei ganz "Low Budget-mäßig" auf die Zielgruppe. Wer bis zum 2. Mai einen Vorschlag als pdf oder jpg einreicht, hat die Chance auf einen dreimonatigen coworking-space im Heimathafen. Infos, wie man wo seine Ideen einreichen kann, gibt es hier online.
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Fotos: Petra Schumann