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Das barrierefreie Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung ist unserer Gesellschaft noch immer keine Selbstverständlichkeit. Neben bestehenden Vorurteilen müssen oft im wahrsten Sinne des Wortes „Hürden“ überwunden werden, damit behinderte und nicht behinderte Menschen den Alltag gemeinsam erleben können.
Nach dem großen Zuspruch des inklusiven Filmfestivals "überall dabei" 2013 und "No Limits" im Jahr 2014, stehen in diesem Jahr von Donnerstag bis Sonntag, 2. bis 5. Juni, wieder Filme und Filmgespräche, die sich mit Chancen, Problemen und Impulsen der Inklusion beschäftigen, auf dem Programm. Im bewährten Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Lesungen, Konzert, einer Bühne auf dem Mauritiusplatz und anderem werden weitere Kultur-Events geboten. Darüber hinaus sollen mit Workshops im Vorfeld Entwicklungen angestoßen werden.
Dabei sorgen Höranlage und Schriftdolmetscher für alle Veranstaltungen (ausgenommen Mauritiuslatz) für ein inklusives Kulturerleben und weitgehende Barrierefreiheit. Alle Filme haben Audiodeskription für Menschen mit Sehbehinderung sowie eine Tonverstärkung beziehungsweise deutsche Untertitel für Menschen mit Höreinschränkung. Die Spielstätten sind rollstuhlgeeignet und uneingeschränkt zugänglich. Die Gesprächsrunden werden von Schriftdolmetschern begleitet und mit einer Höranlage unterstützt.
Das Filmfest fördert den Diskurs über eine gleichberechtigte Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben. Mit der umfänglichen Inklusion im Festival werden Berührungsängste abgebaut und Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse geweckt.
„Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, das Festival zu verstetigen. Alle ausgewählten Filme werden inklusiv präsentiert. Die Caligari Filmbühne ist das einzige Kino in Wiesbaden und eines der wenigen in Deutschland, das eine Höranlage anbietet. Menschen mit Höreinschränkung können die Filme mit akustischer Verstärkung genießen, die anderen hören sie mit gewohnter Brillanz. Die ausgewählten Filme beschäftigen sich mit Menschen in Krisensituationen, das können Naturkatastrophen, Krankheiten, Schicksalsschläge sein. Die Filme machen Mut, sich einer bedrückenden Situation zu stellen und sie zu bewältigen“, erklärt Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz.
Das Festival eröffnet mit „Grüße aus Fukushima“ von Doris Dörrie, zeigt mit „24 Wochen“, einen Film, der auf der Berlinale für Furore sorgte, mit „Mängelexemplar“ eine Verfilmung von Sarah Kuttners Bestseller, mit „Sprache des Herzens“ ein Drama um eine taubblinde junge Frau und mit „Hin und weg“ einen berührenden Film mit Jürgen Vogel und Florian David Fitz, der als „Hannes“ an einer unheilbaren Nervenkrankheit leidet und mit seinen Freunden eine letzte Reise unternehmen will. Diese und andere Filme beschäftigen sich nicht vordringlich mit dem Thema „Inklusion“. Sie können inklusiv erlebt werden.
Mit den beteiligten Wiesbadener Institutionen wurde ein vielfältiges Rahmenprogramm von Lesung, Ausstellungen und Filmgesprächen erstellt. Am 28. Mai, dem Samstag vor dem Festival, werden auf dem Mauritiusplatz Musik, Tanz, Hip-Hop, Breakdance-Aufführungen, eine Kletterwand und die Ankunft der Läufer eines Halbmarathons geboten. Alles inklusiv.
Im Vorfeld des Festivals haben verschiedene inklusive Workshops stattgefunden: „Kreative Klänge“ an der Blücherschule unter der Leitung des Musikers Dirk Marwedel, „Hiphop goes school“ an Förder- und Grundschulen, initiiert und organisiert von Salem Ghazali, „Schreibraum“, eine AG schreibfreudiger Menschen mit und ohne Behinderung unter der Leitung der Schauspielerin Claudia Stump, und „Film ab“, ein Filmworkshop unter der Anleitung des Medienprojekts Wuppertal zum schönsten Thema der Welt. Die Ergebnisse von drei Workshops sind am Sonntag, 5. Juni, im Kurzfilmprogramm des Festivals zu sehen, die Texte der Schreibgruppe am Montag, 30. Mai, um 17:00 Uhr in der Mauritius-Mediathek. Alle Workshops wurden gefördert vom „Kulturfonds Frankfurt RheinMain“.
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No Limits ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden in Kooperation mit der Lebenshilfe Wiesbaden e.V. und der EVIM Gemeinnützige Behindertenhilfe GmbH.
Die Programmbroschüre gibt es in den bekannten Auslagestellen und online.
Weitere Informationen erteilt das Kulturamt unter der Telefonnummer: 0611 / 314719.
Weiterführende Links rund um das Festival und das Thema Inklusion
Projekt SchreibRaum
Foto: Veranstaltungsplakat (bearbeitet)