ANZEIGE
Mit der neu erschienen Broschüre „Islamische Vereine in Wiesbaden“ will das Dezernat für Schule, Kultur und Integration einen weiteren Anstoß zur interkulturellen Öffnung geben. Sie gibt einen Einblick über die in Wiesbaden ansässigen islamischen Vereine, die die Integrationsvereinbarung mit der Landeshauptstadt Wiesbaden unterzeichnet haben.
In der Broschüre präsentieren sich die islamischen Gemeinden mit Bildern ihrer Gebetsstätten und beschreiben zusammengefasst ihre diversen Aktivitäten. Die Anschriften mit Ansprechpartnern und Kontaktdaten sind ebenfalls aufgeführt. „‚Islamische Vereine in Wiesbaden‘ ist damit ein weiterer Baustein des steten Dialogs der Landeshauptstadt Wiesbaden mit den Vereinen und dokumentiert deren Bereitschaft zur Offenheit und Transparenz“, so der Vorsitzende der Arbeitsgruppe der islamischen Gemeinden, Said Nasri, und Integrationsdezernentin Rose-Lore Scholz, die dazu einladen, die islamischen Gemeinden näher kennenzulernen, deren Gebetsstätten zu besuchen und die Einladung zum Gespräch anzunehmen.
Sind Sie auf Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de
Die Integrationsvereinbarung geht auf einen Stadtverordnetenbeschluss vom 16. Dezember 2004 zurück. Der Magistrat wurde gebeten, Vereinbarungen mit allen in Wiesbaden ansässigen religiösen Gemeinschaften abzuschließen, die keine Staatsverträge abgeschlossen haben.
Die Vereinbarung ist das Ergebnis eines fast zweijährigen, wichtigen und sehr komplexen Verhandlungsprozesses zwischen der Stadt und islamischen Gemeinden.
Die wissenschaftliche Unterstützung erfolgte durch Professor Michael Germann von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Begleitend beraten haben die Evangelische und Katholische Kirche, die Jüdische Gemeinde, der Ausländerbeirat und weitere Akteure unter Federführung des damaligen Integrationsdezernenten Peter Grella.
Die Integrationsvereinbarung enthält in der Präambel das Bekenntnis zur Werteordnung nach dem Grundgesetz. In weiteren elf Paragraphen werden neben Rechten und Pflichten der Religionsgemeinschaften Maßnahmen der Gemeinden und der Stadt zur Förderung der Wertgrundlagen des Grundgesetztes sowie Maßnahmen zur Förderung der Transparenz und der Geschlechtergleichberechtigung geregelt. Darüber hinaus sind teilweise sehr konkrete Maßnahmen zur Förderung der Integration in Wiesbaden festgelegt. Dazu gehören zum Beispiel die besonders integrationsrelevanten Punkte wie der Erwerb der deutschen Sprache, der Kindergartenbesuch und Bildung.
Die Öffnung der Gemeinden und die Verbesserung der Transparenz waren und sind allen Unterzeichnern der Integrationsvereinbarung ein großes Anliegen. Für eine gelingende Integration sind das gegenseitige Kennenlernen und Interesse, gemeinsame Gespräche und gegenseitige Wertschätzung sehr wichtig.
Am 27. September 2007 wurde die Vereinbarung erstmals zwischen der Landeshauptstadt Wiesbaden und neun islamischen Gemeinden Wiesbadens sowie 2010 mit drei weiteren Gemeinden geschlossen. Die Integrationsvereinbarung hat bundesweit Beachtung gefunden
Foto: Stadt Wiesbaden