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Den vier Medaillen bei der Deutschen Meisterschaft U18 vor einer Woche folgten am vergangenen Wochenende weitere drei Medaillen bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren und Juniorinnen.
Christina Faber und Laya Meister erkämpften sich am zweiten Wettkampftag jeweils die Silbermedaille. Tamara Ohl legte am ersten Tag bereits mit einer Bronzemedaille vor und abgerundet wurde das starke Wiesbadener Ergebnis durch Patrick Görner, der sich leider mit dem undankbaren fünften Platz begnügen musste.
Christina Faber erwischte einen überragenden Wettkampftag. Sie marschierte im Eiltempo mit Siegen nach 29, 32, 22 und 18 Sekunden ins Finale der Gewichtsklasse bis 78 kg. Dort wartete Anna Maria Wagner. Gegen die Grand-Prix Starterin und WM-Dritte der Juniorinnen machte Christina einen starken Kampf. Eine vermeidbare kleine Yuko-Wertung sollte am Ende den Unterschied ausmachen. Faber schaffte es noch ihrer Gegnerin eine Strafe abzunehmen und konnte sie zwei Mal in Bedrängnis bringen, doch am Ende konnte die 16-Jährige sich nicht gegen die deutlich erfahrenere Württembergerin durchsetzen. Für Faber waren es dennoch zwei extrem erfolgreiche Wochenende. In ihrer Altersklasse U18 wurde sie Deutsche Meisterin und in der höheren Altersklasse U21 macht sie weiterhin auf sich aufmerksam.
In der abschließenden Meisterschaftszusammenfassung wurde das Nachwuchstalent sogar vom Juniorinnen-Bundestrainer Claudiu Pusa besonders herausgehoben: Darüber hinaus sorgte Christina Faber (Judo-Club Wiesbaden) für Aufsehen. „Christina Faber bringt frischen Wind in die Gewichtsklasse. Sie ist psychisch stark und gibt auf der Matte Gas“, analysierte Pusa das Auftreten der Deutschen Meisterin der Altersklasse U18.
Die zweite Silbermedaille konnte Laya Meister erringen. Im Auftaktkampf setzte sich Meister direkt gegen die Mitfavoritin Sandrine Metier aus Württemberg recht ungefährdet mit einer kleinen Wertung durch. Den Finaleinzug machte die ebenfalls 16-Jährige bereits nach 46 Sekunden perfekt. Damit war bereits klar, dass Meister wieder oben auf ist. Bei den Deutschen Meisterschaften der U18 vor einer Woche, erwischte die 16-Jährige einen Tag, an dem nichts gelingen sollte und schied aus. Im Finale wartete Dauerkontrahentin Lena Grulisch. Beide lieferten sich einen ausgeglichen Kampf. Grulisch nutzte eine Wurfaktion von Meister, nahm sie in den Haltegriff und hielt sie etwas mehr als zehn Sekunden fest. Meister konnte sich befreien, doch einen Yuko sicherte sich ihre Gegnerin, weil sie Meister mehr als zehn Sekunden halten konnte. Das war die entscheidende Aktion dieses Duells und auch Meister durfte sich über die Silbermedaille freuen.
Am ersten Tag begeisterte bereits Tamara Ohl. Die 18-Jährige erkämpfte im Gewichtslimit bis 52 kg ihre erste Medaille bei Deutschen Meisterschaften.
Nach drei Siegen stand Sie im Hessen-Halbfinale gegen Diana Süß. Beide Gegnerinnen kennen sich aus unzähligen Turnier- und Trainingsduellen. Auch bei Ohl sollte eine kleine Wertung den Unterschied machen. Ohl verpasste zwar das Finale, durfte aber noch um die Bronzemedaille kämpfen. Von der ersten Kampfsekunde zeigte „Tami“, dass sie die Medaille unbedingt mitnehmen will. Sie schlug ein hohes Tempo an, versuchte immer wieder zu werfen und ging mit Passivitätsbestrafungen für ihre Kontrahentin in Führung. Unserer Wiesbadenerin gelang es zwar nicht ihrer Gegnerin eine Wurf-Wertung abzunehmen, doch ihrem Tempo konnte die Gegnerin nichts standhalten. Nach vier Minuten durfte sich Ohl über den dritten Platz bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften freuen.
Auch Patrick Görner hatte die Hände an der Medaille dran. In der Klasse bis 60 kg ging der Deutsche Jugendmeister des Vorjahres an den Start. Seinen Auftaktkampf gewann er vorzeitig und anschließend gewann er gegen den Bronzemedaillengewinner der Deutschen Männermeisterschaften dieses Jahres. Im Viertelfinale traf Görner auf einen „alten Bekannten“. Mit Pascal Meyer stand er bereits 2013 im Finale der Deutschen Jugendmeisterschaften. Irgendwie war auf einmal der Wurm drin. Görner könnte nicht an die Leistungen aus den ersten Duellen anknüpfen und ging in die Hoffnungsrunde. Dort passte es dann wieder zusammen und zwei vorzeitige Siege brachten die Medaillenträume wieder näher. Leider sollte es gegen den Deutschen Pokalmeister nur bei dem Medaillentraum bleiben und Görner blieb lediglich ein guter fünfter Platz, in einer starken und ausgeglichenen Konkurrenz, doch leider nicht die erhoffte Medaille.
Für Alexandra Nußbaum lief der Wettkampftag nicht wie erhofft. Bei einer eigenen Wurfaktion in Runde eins rollte sie über den Nacken ab und wurde dafür disqualifiziert. Das sogenannte „Diving“ wird geahndet, damit sich Sportler nicht schwer am Nacken verletzen. Auch das gehört leider dazu. Insbesondere wenn man alle Sicherheit aufgibt und all seine Energie in eine Wurfaktion investiert, kann sowas mal passieren.
Ihrer Gegnerin zog nicht ins Halbfinale ein, weshalb Nußbaum auch keine Chance hatte in der Trostrunde ihr tatsächliches Leistungsvermögen unter Beweis zu stellen. Bei den Hessen- und Südwestmeisterschaften setzte sie sich souverän durch und gewann jedes Duell vorzeitig.
Seit Lisanne Sturm in 2008 und Alexander Wieczerzak in 2010 sind das die ersten Medaillen für den Judo Club Wiesbaden bei Deutschen Juniorenmeisterschaften der Junioren. Und dann gleich drei Medaillen gleichzeitig.
"Wir freuen uns riesig über diese Leistung unserer Schützlinge, welche vor allem ein Resultat der starken Trainingsgruppe und des Engagements unseres Trainerteams ist", so Marcel Stebani.
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JCW-Ergebnisse im Überblick
Deutsche Vizemeisterinnen:
Laya Meister, bis 44 kg
Christina Faber, bis 78 kg
Bronzemedaille:
Tamara Ohl, bis 52 kg
Fotos: Privat