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Christina Faber und Fabian Görner ließen an diesem Wochenende nichts anbrennen. Beide gingen als Favoriten ins Turnier, gewannen jedes ihrer Duelle vorzeitig mit Ippon und wurden überlegen Deutsche Meister. In der Gewichtsklasse bis 66 kg stand Görner nur in einem Duell länger als zwei Minuten auf der Matte und im Finale warf er seinen Gegner bereits nach 21 Sekunden voll auf den Rücken und durfte sich über den Meistertitel freuen.
In der Klasse bis 78 kg war der entscheidende Kampf für Faber im Viertelfinale. Ihre Gegnerin aus Württemberg sollte die Hauptkontrahentin des Tages werden. Nach halber Kampfzeit ging die 16-Jähriger mit einer Yuko-Wertung in Führung und acht Sekunden vor Ende erkämpfte sicherte sie sich den Sieg durch Ippon. Im Halbfinale sowie im Finale setzte sich Faber nach einer und nach 1:37 Minuten durch. Das war der zweite Titel für den Judo Club Wiesbaden bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften!
Einen riesen Tag erwischte auch JCW-Leichtgewicht Merit Petersen. Gleich zum Auftakt rang sie die Dritte der Deutschen Meisterschaften des Vorjahres nieder und stand schon im Viertelfinale. Nach etwas mehr als einer Minute machte die 14-Jährige den Halbfinaleinzug perfekt. Die Vorschlussrunde war die nächste Schlacht und wieder stellte Petersen ihren Kampfgeist unter Beweis. Im Laufe des Duells gegen ihre Kontrahentin aus NRW geriet sie in Rückstand, den sie binnen weniger Sekunden wieder wettmachen konnte. Am Ende war eine einzige Shido-Bestrafung entscheidend, die Petersen ihrer Gegnerin in den ersten Sekunden aufzwang. Die Freude über den Finaleinzug stand ihr ins Gesicht geschrieben. Völlig zu Recht! Im ersten DM-Finale ihrer jungen Karriere war die EM-Dritte des Vorjahres noch an Erfahrung voraus, doch die Silbermedaille bei den ersten Deutschen Meisterschaften überhaupt ist ein gigantischer Erfolg!
In der gleichen Gewichtsklasse erwischte Laya Meister leider einen sehr unglücklichen Wettkampftag. Wie im Vorjahr wollte sie wieder aufs Podest klettern. Es fehlte aber am nötigen an diesem Tag. Im Viertelfinale unterlag sie der späteren Siegerin und schon benannten EM-Dritten nach einem harten Duell. Die Südwestmeisterin unterlag mit einer kleinen Wertung gegen eine Dauerkontrahentin aus Bayern. Meister marschierte, doch irgendwie sollte es an diesem Tag nicht sein. Meister schied als Neunte aus dem Turnier aus. Nächste Woche wird die 16-Jährige bei den Deutschen Meisterschaften U21 wieder angreifen und versuchen sich eine Medaille zu erkämpfen.
Die nächste Medaille erkämpfte sich Leonie Nußbaum. Nach zwei souveränen und vorzeitigen Auftaktsiegen stand Nußbaum im Viertelfinale. Sie kämpfte souverän, legte sich dann aber durch eine Unachtsamkeit in einen Haltegriff, aus dem sie sich umgehend befreite, ihrer Gegnerin selbst festhielt, aber nicht rauskommen ließ. Kurzer Herzstillstand beim Trainerteam, aber nix passiert. Im Halbfinale unterlag Nußbaum nach zweieinhalb Minuten. Es fehlte ein wenig die Routine nach einer längeren Wettkampfpause und wir sind uns sehr sicher, dass Leonie das sehr schnell ausgleichen wird. Voll motiviert, nicht ohne Medaille nach Hause zu fahren, ging es in den Bronzekampf.
Nach nicht einmal 90 Sekunden durfte sich Nußbaum über ihre erste DM-Medaille freuen. Sie könnte als Südwestdeutsche Meisterin U21 auch an den Deutschen Juniorenmeisterschaften teilnehmen, wird aber verzichten und mit dem Landeskader an einem Bundeslehrgang in Köln teilnehmen, um sich auf die anstehenden internationalen Aufgaben vorzubereiten.
Für Hannah Opitz, Tobias Rosenbaum und Valerie Lukas Nenninger darf sich der JCW über hervorragende Siebte Plätze freuen. Opitz hatte ein super Turnier gekämpft. Die Meisterschaften waren für die Südwestdeutsche Meisterin ihre ersten Turniere in der Klasse bis 70 kg, sie räumte die eine oder andere routiniertere Gegnerin aus dem Weg und nicht nur wegen ihren lediglich 64 kg hat sie noch viel Potential nach oben.
Valerie Lukas Nenninger und Tobias Rosenbaum hatten beide etwas Pech an diesem Tag. Rosenbaum griff im Eifer des Auftaktgefechts ans Bein des späteren Deutschen Vizemeisters, was zur sofortigen Disqualifikation im Kampf führte und musste sofort in die Trostrunde. Dort kämpfte er sich noch vier Runden weiter und im Einzug um die Bronzemedaille verlor er über die Kampfzeit mit lediglich einem Shido. Sein Gegner holte sich später die Medaille. So knapp kann es sein.
Ähnlich unglücklich war es bei Valerie Lukas Nenninger. Zwei Siege brachten ihn ins Viertelfinale, wo er gegen den späteren Deutschen Meister verlor. Auch in diesem Duell hatte Nenninger seine Chancen und hätte durchaus ins Halbfinale einziehen können. Ein weiterer Erfolg in der Hoffnungsrunde folgte und danach geschah das Unglück. Der 16-Jährige führte mit drei Wertungen und unachtsamer Moment kostete ihn den Medaillenkampf.
Nach Laya Meister wurde auch Clemens Römer neunter. In der zweiten Runde musste sich Römer nach drei Minuten leider geschlagen geben. In der Hoffnungsrunde schob er sich noch drei Runden weiter nach vorne. Dort unterlag er dann gegen den späteren Bronzemedaillengewinner aus Württemberg. Bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft als jüngster Jahrgang ist das ein starker Erfolg für das Leichtgewicht auf den sich aufbauen lässt.
Nach einem Sieg in Runde eins musste sich Frederik Meffert im Achtelfinale leider geschlagen geben. Sein Gegner kam mit einer Würgetechnik zum Erfolg. In der Hoffnungsrunde holte sich Meffert den nächsten Erfolg und dann kam es zu einem dieser verflixten internen Duelle der Trainingsgruppe gegen Tobias Rosenbaum. Solche Kämpfe gehen mal so und mal so aus. Diesmal setzte sich Rosenbaum durch und für Meffert blieb am Ende der undankbare dreizehnte Platz der leider nicht das Leistungsvermögen des Hessen- und Südwestmeisters wiederspiegelt, welches er bis hier her abgeliefert hatte.
Unglücklich verliefen die gesamten Meisterschaften für Dominique Denkewitz. Bei den Hessenmeisterschaften verletzte sie sich im Finale und konnte die letzten Wochen leider nicht optimal trainieren. Sie stieg hoffnungsvoll in den Wettkampf ein und musste sich anschließend gegen eine der Topfavoritinnen geschlagen geben und erkämpfte sich einen weiteren Sieg in der Trostrunde. Danach war leider schon Endstation. Denkewitz hatte einige gute Chancen, ihre Gegnerin war mehrfach in der Luft und es fehlten Kleinigkeiten zum Wurferfolg. Doch auch bei ihr sollte es nicht weiter nach vorne gehen. Die16-Jährige bringt die technischen Fähigkeiten mit weiter vorne zu landen.
Unglücklich verlief der Wettkampf auch für ihren Zwillingsbruder Florian Denkewitz. Er musste sich im Auftaktkampf mit einer mittleren Wertung geschlagen geben und auch in der Hoffnungsrunde fehlte ihm das Glück. Er verlor leider erneut gegen den späteren Fünften, der sich durch die gesamte Hoffnungsrunde kämpfte und dann knapp die Medaille verpasste.
Größter Pechvogel der Meisterschaften ist allerdings Marlene Winter. In der Klasse bis 63 kg hätte die Hessenmeisterin und Südwestdeutsche Vizemeisterin durch aus um die Medaillen mitkämpfen können, wenn sie einen guten Wettkampftag erwischt. Marlene Winter hat sich allerdings vor einer Woche am Ellbogen verletzt und muss noch sechs Wochen pausieren. Danach greift sie wieder an.
Mit zwei Titeln, einer deutschen Vizemeisterin und einer Bronzemedaille konnte der JCW das Vorjahresergebnis (1 Gold, 3 Bronze) sogar toppen. Eine beeindruckende Leistung unserer Nachwuchskämpfer und –kämpferinnen.
Auch das Team auch Bad Homburg war erfolgreich. Mit dem Titel für Lea Markloff, Silber für Annabelle Winzig und dem fünften Platz für Franziska Winzig dürfen die JCW-Freunde von der HTG sich auch über sehr erfolgreiche Deutsche Meisterschaften freuen. Gemeinsam mit den Medaillen der HTG führten sie den Medaillenspiegel im weiblichen Nachwuchs an und im Gesamtranking sicherten sich den Hessen den zweiten Platz hinter Brandenburg mit fünf Titeln. Davon alleine vier Titel für den UJKC Potsdam. Im Vereinsranking darf sich der JCW über den zweiten Platz freuen, hinter den Potsdamern. Ein gigantischer Erfolg für einen Verein alle hinter sich zu lassen, bis auf ein Sportinternat.
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Die Ergebnisse vom Judo Club Wiesbaden im Überblick:
Deutsche Meister/in
Christina Faber (bis 78 kg)
Fabian Görner (bis 66kg)
Deutsche Vizemeisterin
Merit Petersen (bis 44 kg)
Dritter Platz
Leonie Nußbaum (bis 57 kg)
Siebter Platz
Hannah Opitz (bis 70 kg)
Valerie Lukas Nenninger (bis 55 kg)
Tobias Rosenbaum (bis 60 kg)
Neunter Platz
Laya Meister (bis 44 kg)
Clemens Römer (bis 43 kg)
Dreizehnter Platz
Dominique Denkewitz (bis 52 kg)
Frederik Meffert (bis 60 kg)
Siebzehnter Platz
Florian Denkewitz (bis 60 kg)
Fotos: JC Wiesbaden