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Vor genau einem Jahr gab Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende in Wiesbaden das Startsignal für ein zusätzliches Ersthelfersystem, die mobilen Retter. Seitdem ist die Zahl der registrierten Ersthelfer auf über 600 Menschen aus Wiesbaden und Umgebung angewachsen, mobilen Rettern waren seitdem fast täglich ehrenamtlich im Einsatz um möglichst frühzeitig lebensrettende Sofortmaßnahmen zu ergreifen.
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Geht ein Notruf mit der Meldung keine Atmung kein Herzschlag in der Rettungsleitstelle ein, lösen die Einsatzbearbeiter neben dem Alarm für den Rettungsdienst auch eine Alarmierung der Mobilen Retter aus. Das System ortet registrierte Ersthelfende im unmittelbaren Umkreis des Einsatzortes und sendet eine Anfrage auf ihr Smartphone. So können Mobile Retter sehr oft schneller als der Rettungsdienst am Notfallort sein, damit das therapiefreie Intervall verkürzen und lebensrettende Maßnahmen einleiten.
Innerhalb des ersten Jahres konnten die Organisatoren aus dem Sachgebiet Rettungsdienst bei der Feuerwehr Wiesbaden umfangreiche Erfahrungen mit dem System sammeln. Die Statistik weist zwischenzeitlich über 300 Alarmierungen von mobilen Rettern aus. Bei 230 Einsätzen konnten in der Nähe befindliche mobile Retter den Einsatz übernehmen und zum Notfallort eilen, wo sie im Mittel nach 3,35 Minuten eintrafen. Zum Vergleich: Der Rettungsdienst in Wiesbaden benötigt bis zu seinem Eintreffen im Schnitt rund acht Minuten.
„Insbesondere in den Vororten, in denen die durchschnittlichen Eintreffzeiten des Rettungsdienstes etwas höher sind, zeigt sich die Stärke des Systems besonders. Häufig sind mobile Retter in der unmittelbaren Nachbarschaft verfügbar und können sehr schnell eingreifen“, sagt Maximilian Haller, der das Projekt bei der Feuerwehr betreut.
Dass die kurze Zeit bis zur Einleitung qualifizierter Sofortmaßnahmen einen großen Unterschied machen kann, hat sich im vergangenen Jahr bereits mehrfach gezeigt. So konnten mobilen Retter beispielsweise im April einen Mann im Stadtteil Delkenheim erfolgreich reanimieren. Der Patient konnte bereits nach wenigen Tagen wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden ohne das er bleibende Schäden davongetragen hat.
„Wir sind stolz darauf, was unsere aktiven Mobilen Retter in diesem ersten Jahr geleistet haben. Sie konnten bei vielen Einsätzen dazu beigetragen, Menschenleben zu retten. Die Rettungskette wird dadurch gestärkt, ohne in die bestehenden Strukturen des Rettungsdienstes einzugreifen. Wir danken allen Beteiligten für ihren Einsatz“, sagt auch Oberbürgermeister Mende.
Beim Start der mobilen Retter im vergangenen Februar waren rund 200 Personen für das System registriert. In der Zwischenzeit konnte diese Zahl verdreifacht werden, so dass heute über 600 Menschen für Notfalleinsätze verfügbar sind. Jede Person, die über eine rettungsdienstliche bzw. medizinische Ausbildung verfügt, aus der Gesundheit- oder Krankenpflege kommt oder der "Blaulichtfamilie“ entstammt und mindestens 18 Jahre alt ist, kann sich als Mobiler Retter anmelden.
Viele der mobilen Retter engagieren sich bereits ehrenamtlich in der Freiwilligen Feuerwehr, einer Hilfsorganisation oder in einer Katastrophenschutzeinheit und übernehmen die Aufgabe als mobiler Retter zusätzlich.
In einem kurzen Einweisungstraining wird jedem mobilen Retter das System erläutert und die Reanimation trainiert wird, ist man schon einsatzbereit. 52 solcher Trainings haben bereits stattgefunden.
Nähere Informationen für alle Interessierten sind auf der Internetseite www.mobile-retter.org/wi zu finden.
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Symbolfoto / Grafik Stadt Wiesbaden