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Der Verein Wiesbaden neu bewegen e.V. begrüßt die am Freitag vorgestellten provisorischen Maßnahmen zur Linderung der Verkehrsprobleme nach der Sperrung der Salzbachtalbrücke. Der Verein fordert, dass die Maßnahmen konsequent dazu genutzt werden, um das Angebot im Schienenersatzverkehr und auf den Buslinien der ESWE Verkehr zu verbessern. Nutzer:innen des Bus- und Schienenverkehrs sollten keine Bürger zweiter Klasse sein, die zu den Stoßzeiten in überfüllten Bussen zusammen mit den Autos im Stau stecken sollten.
Die Nutzung der Zu- und Abfahrtsrampen der Anschlussstelle Mainzer Straße als Ersatz für die gesperrte Mainzer Straße ist eine Idee, die Wiesbaden neu bewegen e.V. und der Verkehrsblog Fliessbaden.de vorgeschlagen haben.
Wichtig sei dabei aber, dass der Busverkehr, der Schienenersatzverkehr sowie der Radverkehr Priorität haben. Die genannten Verkehrsträger fangen den voraussichtlich über Monate wegfallenden Schienenverkehr auf und brauchen daher eine zuverlässige und möglichst schnelle Wegführung.
Jede:r Nutzer:in des öffentlichen Nahverkehrs oder des Fahrrads führt zu einer Entlastung der Situation auf den Straßen. Ein halb besetzter Gelenkbus sei mit Blick auf die Pandemie akzeptabel und braucht nur einen Bruchteil des Straßenraums im Vergleich zu den ansonsten notwendigen PKW.
„Forderungen nach Abschaffung der Umweltspuren sind schlicht absurd“, sagt Wito Harmuth, Vorsitzender von Wiesbaden neu bewegen. „Vielmehr fordern wir Pop-up-Busspuren, um den Menschen, die ansonsten mit der Bahn fahren, eine angemessene Möglichkeit der Fortbewegung bieten zu können.“ Zu der geplanten Ausweitung der Busspuren auf der Mainzer Straße müssen weitere zusätzliche Busspuren hinzukommen.
Der Verein begrüßt auch die temporäre Nutzung eines als Fahrradweg ausgeschilderten Wirtschaftsweges, um das Rechtsabbiegen vom Siegfriedring auf die Berliner Straße/B455 zu ermöglichen. Allerdings wird auch gefordert, dass der Abbieger ab der Fertigstellung einer neuen Brücke zurückgebaut und wieder dem Radverkehr gewidmet wird. „Die Lösung am Siegfriedring darf keine Blaupause für weitere Radstraßen werden, die zu Autostraßen werden,“ sagt Harmuth weiter.
Um Wiesbadens Klimaziele zu erreichen, sei unter anderem eine Reduktion des Autoverkehrs notwendig. Dadurch gewinne die Stadt automatisch an Lebensqualität durch weniger Lärm und Abgase, sowie für die Allgemeinheit nutzbaren Straßenraum. Eine wichtige Säule sei dabei die Schaffung von Alternativen, die nur ein attraktiver Mobilitätsmix aus Schiene, Bus und Fahrrad kombiniert mit Leihmodellen leisten kann, so Wiesbaden neu bewegen.
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Bild: Wiesbaden neu bewegen e.V.