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Die grauen Vortagswolken haben sich verzogen, als am frühen Samstagabend die internationalen Reitsportler auf ihren Pferden den sonnigen Parcours betraten. Unter dem begeisterten Applaus der gespannten Zuschauer siegte am Ende die deutsche Springreiterin Jörne Sprehe auf ihrem Pferd Solero. Fehlerfrei nahm sie ein Hindernis nach dem anderen und konnte sich mit 63,32 Sekunden den Sieg beim Lotto-Hessen Preis sichern. Dicht gefolgt von dem Deutschen David Will und Primus Vom Neumuehler Hof, der kurzzeitig mit 63,39 Sekunden in Führung ging, sich kurz darauf aber geschlagen geben musste. Drittplatzierte wurde die Luxemburgerin Charlotte Bettendorf mit ihrer Stute Raia d´Helby und einer Zeit von 64,78 Sekunden.
Der Lotto-Hessen Preis ist die erste Qualifikation für den Großen Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden am Pfingstmontag. Die Reiterinnen und Reiter mussten dabei einen 490 Meter langen Parcours aus 12 Hindernissen in maximal 79 Sekunden durchqueren. Gewertet wurde nach Zeit und Strafpunkten. 42 internationale Paare bestritten in diesem Jahr die Springprüfung.
Weniger Glück hatte die chinesische Reiterin Meimei Zhu. Ihr Pferd Cassandro verweigerte schon an der 5. Hürde. Vom Applaus der Zuschauer getragen, gelang es ihr zwar beim zweiten Versuch das Hindernis zu überwinden, doch kurz darauf verweigerte ihr Pferd erneut und Meimei Zhu schied damit aus dem Wettbewerb aus. Auch die Kanadierin Karina Frederiks musste den Parcours vorzeitig verlassen, als ihr Pferd Dutch Cinda Alda Z sie an der zweifachen Kombination abwarf.
Neben den Gewinnern der einzelnen Disziplinen wurde es am frühen Samstagabend emotional auf dem Turnierplatz. Der Sieger der Vielseitigkeitsprüfung Michael Jung lobte sein Pferd Starconnection, das nach einer eineinhalbjährigen Pause wieder an einem Wettkampf teilnehmen konnte. „In Wiesbaden macht es immer Spaß zu reiten“, bedankte er sich beim Publikum auf und vor den Tribünen. Der Griesheimer Jerome Robiné erhielt das Deutsche Reitabzeichen in Gold und eine rührende Laudatio der siegreichen Ingrid Klimke, die sich den dritten Platz in der Vielseitigkeitsprüfung sichern konnte. Ihr Pferd SAP Hale Bob OLD wurde anschließend mit dem Titel Pferd des Jahres gewürdigt.
Der emotionalste Moment des Tages war allerdings die Verabschiedung von Pennsylvania, der zwanzigjährigen Stute des deutschen Vielseitigkeitsreiters Andreas Osholt. Dieser war deutlich bewegt, als er seinem Pferd den Sattel abnahm und es begleitet von donnerndem Applaus aus dem Turniersport in den verdienten Ruhestand schickte.
Auch in diesem Jahr flanierten Wiesbadener und Internationale Gäste bei aufklarendem Wetter über das PfingstTurnier im Biebricher Schlosspark. Neben den Voltigier-, Dressur- und Geländewettkämpfen war es vor allem die gehobene internationale Atmosphäre des Pferdesports und die vielen Stände, die Jung und Alt begeistern konnten. Ein breites Angebot von Reitsportartikeln, modischen Accessoires und leiblichen Genüssen führte zu einer familiären Stimmung auf dem Festplatz. Am Abend eröffneten die Voltigierer im Paar- und Einzelwettkampf mit künstlerischen Darbietungen die Nacht.
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Fotos: Daniel Becker