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Auch drei Tagen nach dem Drama in der Flensburger Straße in Mainz-Kastel können die Anwohner das Geschehen nicht verstehen und bereifen. „Was haben die beiden Jugendlichen auf dem Grundstück nur gemacht, wollten sie das Haus wirklich anzünden“, hört man eine Nachbarin fragend sagen. „Das ist wirklich schrecklich“, heißt es weiter.
Der 15- und 18-Jährige starben durch äußere Einwirkung von den herum fliegenden Teilen des explodierenden Hauses, das hat die Obduktion ergeben. In der Nacht zum Montag kam es in dem leerstehenden Haus um etwa zehn Minuten vor Mitternacht zu einer schweren Verpuffung. Dabei ist die Giebelwand komplett eingestürzt und hat die beiden jungen Männer unter sich begraben. Das Haus ging anschließend in Flammen auf und musste von der Feuerwehr gelöscht werden.
Nach dem Unglück hatten zunächst alle Einsatzkräfte geglaubt, das niemand zu Schaden gekommen ist, da die Hausbesitzerin zurzeit bei ihrem Sohn in Erbenheim lebt. Erst am Morgenmorgen fanden Spürhunde der Feuerwehr die beiden Leichen unter den tonnenschweren Trümmern. Wie genau es zu der Verpuffung gekommen ist, ist noch immer unklar. Neben den Getöteten wurden ein Kanister mit einer brennbaren Flüssigkeit sowie ein Feuerzeug gefunden. Die Wahrscheinlichkeit das sie zuvor in das Gebäude eingestiegen sind und dort den Brandbeschleuniger verteilt, sowie das Feuer gelegt haben ist sehr hoch.
Es gibt derzeit noch viele Unklarheiten die von der Polizei im Moment ermittelt werden. Jedes einzelne Puzzleteil, wird gerade zusammengetragen um den genauen Ablauf der Ereignisse in der verhängnisvollen Nacht auf dem Grundstück in der Flensburger Straße heraus zu bekommen.
Ob das so gut wie unbewohnte Haus als Treffpunkt für Jugendliche diente, wie gerüchteweise zu hören war, ist Gegenstand der Ermittlungen wie Markus Hoffmann am Mittwoch berichtet. Dazu werden weitere Zeugen und weitere Personen im Zusammenhang mit dem Unglück befragt.
Am Donnerstag wird das Haus abgerissen. Dies wird Stück für Stück, von oben nach unten geschehen. In den vergangenen Tagen haben die Brandermittler der Kriminalpolizei nur oberflächlich nach der Brand- und Verpuffungsursache gesucht, da es viel zu gefährlich war, das Gebäude zu betreten.
Mit dem nach und nach Abtragen von Gebäudeteilen ist die Gefahr für die Beamten nicht mehr so groß, in der Brandruine nach weiteren Hinweise zu suchen.