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Der Verein Inklusion durch Förderung und Betreuung e.V. (IFB) ist mit dem Projekt „Känguru – Mobiler Integrationsdienst“ ein „Ausgewählter Ort 2012“ im Land der Ideen. Damit gehört die IFB zu den Preisträgern im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“, der von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ in Kooperation mit der Deutschen Bank durchgeführt wird. Die Preisverleihung findet am 15. Mai in den Rhein-Main-Hallen statt. Bei der Organisation und Durchführung des Festes bekommt die IFB tatkräftige Unterstützung – unter anderem von den Rhein-Main-Hallen und ihren Auszubildenden. Die Rhein-Main-Hallen stellen die Räume zur Verfügung, ihre Azubis gestalten das Rahmenprogramm für die großen und kleinen Gäste.
Seit 2006 betreibt die IFB Inklusion durch Förderung und Betreuung e.V. den „Känguru Mobilen Integrationsdienst“ (MID). Der Dienst hat das Ziel, die inklusive Betreuung aller Kinder mit Behinderungen in Kindertagesstätten in Wiesbaden zu ermöglichen. Er stellt Kindertagesstätten pädagogische Fachkräfte zur Verfügung. Beschäftigt sind die Fachkräfte bei der IFB, nicht bei den Kindertagesstätten.
„In Hessen werden Kinder mit Behinderungen bereits seit 1999 nicht mehr in besonderen Kindertagesstätten betreut. Ziel ist das gemeinsame Spielen und Heranwachsen von Kindern mit und ohne Behinderung. So können sie voneinander lernen“, erklärt Silke Morini, die als Geschäftsleiterin der IFB verantwortlich ist für den Känguru-MID.
Der seit 2002 unter dem Namen „Känguru“ arbeitende Bereich ist der Zweig der IFB, der für Kinder mit und ohne Behinderung zuständig ist. „Jede Kindertagesstätte ist dazu angehalten, die Kinder mit Behinderungen, die in ihrer Nähe leben, zu betreuen.“ Obwohl die Kommunen die Kindertagesstätten finanziell fördern, wollte Inklusion – „damals sprach man in diesem Kontext noch von Integration“ – zunächst nicht gelingen, so die gelernte Erzieherin und systemische Beraterin. Es sei schwer gewesen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Unterstützung eines Kindes mit Behinderung zu gewinnen, denn „die Stellen waren unsicher, weil sie häufig endeten, wenn das zu betreuende Kind die Kindertagesstätte verließ.“ Außerdem hätten die Integrationskräfte häufig „alleine für die Idee des gemeinsamen Zusammenlebens“ gekämpft.
Durch die Einrichtung eines externen Dienstes wurde dieses Problem gelöst, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Känguru-MID sind bei der IFB beschäftigt. Die Arbeitsstellen sind daher unabhängig von der Anwesenheit bestimmter Kinder mit Behinderungen in bestimmten Kindertagesstätten. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind aufgehoben im Team der IFB. Sie haben hier eine Anbindung an die Fachlichkeit und Erfahrung der Kolleginnen und Kollegen, die eine vergleichbare Arbeit leisten. Außerdem profitieren sie von den IFB-Weiterbildungsmaßnahmen und dem internationalen Netzwerk des Vereins.“ Dadurch sei der MID ein attraktiver Arbeitgeber. „Das ist in Zeiten des Fachkräftemangels in sozialen Berufen eine der Grundvoraussetzung, um eine professionelle Betreuung zu gewährleisten“, erklärt Morini.
Die Betreuung des MID kann ganz unterschiedlich aussehen und richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen: von einer zusätzlichen Kraft, die im Alltag „zur Hand geht“ bis hin zu Fachkräften, die in den Kindertagesstätten Kinder mit Handicap fördern und betreuen und Mitarbeiter und Eltern beraten.
Der Känguru-MID betreut in Wiesbaden etwa 75 Kinder in rund 40 Kindertagesstätten mit gut 40 Fachkräften. Die Leistung wird als Eingliederungshilfe durch die Stadt Wiesbaden refinanziert.„Dass unser MID so erfolgreich ist, verdanken wir auch der guten Zusammenarbeit mit dem Amt für Soziale Arbeit, das für die mobilen Integrationsdienste in Wiesbaden zuständig ist“, betont Morini. „Das Amt für Soziale Arbeit hat, genau wie die IFB, die möglichst selbstständige Lebensführung von Menschen mit Behinderung im Blick. Wir suchen gemeinsam mit den betroffenen Menschen und in ihrer Lebenswelt eine Lösung.“
Das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Handicap wird durch die Unterstützung des Känguru-MID zu der Selbstverständlichkeit, die sie in einer inklusiven Gesellschaft sein soll.
Dass die IFB mit ihrer Tradition ihr Angebot für Menschen mit Behinderung kontinuierlich ausbaut und auf über 50 Jahre Erfahrung in der Behindertenarbeit zurückgreift, hat die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ überzeugt. Als Preisträger und „Ausgewählter Ort 2012“ zeige „Känguru – Mobiler Integrationsdienst“, dass Deutschland ein zukunftsorientiertes, innovatives, kreatives und vielfältiges Land der Ideen ist. „Mit Ihrem Know-how und Ihrer Leidenschaft stärken Sie Deutschlands Position im internationalen Wettbewerb“, heißt es in der Begründung der Initiative. „Diese Auszeichnung ist Anerkennung für Ihre bisherige Arbeit und soll zugleich Ansporn sein, sich weiterhin zu engagieren und andere zu außergewöhnlichen Leistungen zu inspirieren.
„Vor allem Umsetzungsstärke musste die IFB beweisen, als der Mobile Integrationsdienst, der im Land Hessen nur in Wiesbaden so funktioniert, gegen viele Bedenken innerhalb der Landschaft der sozialen Arbeit entwickelt und durchgebracht werden musste“, beschreibt Wolfang Groh, Vorstandsvorsitzender des Vereins IFB Inklusion durch Förderung und Betreuung e.V. und der IFB-Stiftung, die Anfänge des Känguru-MID. „Wir haben viele Diskussionen geführt, den MID auf zahlreichen Veranstaltungen vorgestellt und uns eingebracht, wo immer es notwendig war. Dass unsere Ausdauer und der feste Wille zur Inklusion nun durch die Initiative ‘Land der Ideen‘ belohnt wird, motiviert uns sehr“, freut sich Groh. Neben der medialen Aufmerksamkeit bekommt die IFB für ihren MID auch eine Urkunde, die am 15. Mai überreicht wird.
„Unser besonderer Dank gilt den Rhein-Main-Hallen, die für uns das Rahmenprogramm rund um die feierliche Urkundenüberreichung gestalten und das Fest in ihrem Veranstaltungszentrum ausrichten“, betont Groh. Der Tradition der letzten Jahre folgend, unterstützt Wiesbadens Veranstaltungszentrum auch in diesem Jahr mit dem Bereich „Känguru“ eine gemeinnützige Einrichtung in der Landeshauptstadt und setzt damit ihr soziales Engagement fort. „Wir freuen uns sehr, Känguru tatkräftig unter die Arme greifen und die Preisverleihung ausrichten zu können“, sagt Holger Syhre, Geschäftsführer der Rhein-Main-Hallen.
Foto: privat