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Wenn jeden Abend um 18:30 Uhr und am Sonntagmorgen um 11:00 Uhr die Glocken der katholischen Innenstadtkirchen zur Feier des Gottesdienstes in der Stadtpfarrkirche St. Bonifatius läuten, dann müssen die Gläubigen zwar zuhause bleiben, aber mitfeiern können sie trotzdem.
„Messe daheim“ sind die Gebetsblätter überschrieben, die in den Kirchen ausliegen, aber auch ausgedruckt werden können. Auf der Website werden die Gottesdienste, die jeweils alleine von einem Priester in der Kirche gefeiert werden, live übertragen. „Es ist sehr schmerzlich, dass wir nicht zusammenkommen können“, sagt Stadtdekan Klaus Nebel: „Aber die Kirche, das Herzstück unseres Glaubens, bleibt in Betrieb.“, bekräftigt er: „Es wird gebetet und es wird Gottesdienst gefeiert.“
Die katholische Kirche geht in diesen Tagen vielfach neue Wege: So können die Kommunionkinder in St. Bonifatius, deren feierlicher Erstkommuniontag verschoben ist, auf dem Internetportal YouTube – unter St. Bonifatius Wiesbaden - in einem eigens für sie erstellten Fasten- und Osterzeitkalender täglich ein kleines Video abrufen. Auch in der Pfarrei St. Birgid gibt es sonntags und an Feiertagen auf der Website einen Videogruß mit geistlichem Impuls von einem Seelsorger des Teams.
Unter der Woche wird ein kurzer Podcast zum Reinhören bereitgehalten. Gebete und Impulse für einen Hausgottesdienst am Sonntag können ebenso ausgedruckt werden wie ein spezielles Angebot für Kinder und Familien. Zum 12-Uhr-Läuten der Kirchenglocke versammeln sich die jeweils anwesenden Seelsorger des Pastoralteams in der Kirche Christ König in Nordenstadt zum Gebet, Anliegen dafür können vorab auf der Website eingetragen werden. Hier können sich auch Menschen melden, die Hilfe benötigen.
Dass katholische Kirche gerade in diesen Zeiten erreichbar und für die Menschen da ist, darauf weist die Pfarrei St. Peter und Paul mit einer eigenen Plakataktion hin. Online auf der Website und per Handzettel wird auf konkrete Hilfsangebote aufmerksam gemacht, ob es ums Einkaufen geht, ob jemand einfach nur ein offenes Ohr sucht oder ein Gespräch mit einem Seelsorger braucht.
Ausdrücklich hat Pfarrer Knud W. Schmitt die Gemeindemitglieder zur aktiven Kontaktaufnahme mit älteren und alleinstehenden Gemeindemitgliedern aufgerufen. In einer Art Schneeballsystem sollen diese wiederum eigene Bekannte anrufen, um Grüße von der Pfarrei auszurichten und den Kreis zu erweitern. Etwaiger Unterstützungsbedarf kann an das Seelsorgeteam zurückgemeldet werden. Auf der Website soll zudem wöchentlich ein Newsletter eingestellt werden.
Auch die Arbeit des Familiencafés und des Nachbarschaftscafés der Pfarrei St. Bonifatius und der katholischen Familienbildung geht weiter.
Am Dienstag, 31. März, startet das „Begegnungscafé Online“. Mithilfe eines Messenger-Dienstes wird Kontakt zu den Besuchern der beiden Cafés gehalten. „Wir wollen den Menschen in diesen schwierigen Zeiten Informationen und soweit wie möglich mit praktischer Hilfe beistehen. Sie vertrauen uns und sind froh, wenn wir mit ihnen Kontakt halten.“, so Integrationsassistentin Aklades Chabo.
Das Familiencafé im Gemeindezentrum St. Elisabeth und das Nachbarschaftscafé am Kirchort St. Michael sind Anlaufstellen für Menschen aus der Nachbarschaft und der ganzen Welt, vor der Schließung aufgrund der Corona-Krise regelmäßig besucht von rund 50 bis 60 Eltern, Kindern und Interessierten. Die zum Teil ehrenamtlichen Mitarbeiter haben für Erziehungs- Alltags- und Integrationsthemen der Besucher ein offenes Ohr und helfen bei Behördenangelegenheiten und zum Beispiel der Wohnungssuche.
In allen drei Pfarreien sind Kirchen zum persönlichen Gebet geöffnet. Die Gemeindebüros sind zwar geschlossen, die zentralen Pfarrbüros aber per Mail und telefonisch erreichbar.
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Symbolfoto