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Der Tabellenletzte Carl Zeiss Jena war am Samstagnachmittag zu Gast in der Brita Arena. Da auswärts aktuell nichts zu holen ist, hofft das Team um Trainer Gino Lettieri, die Heimserie von drei Spielen zu verteidigen. Bei der Aufstellung musste die Hintermannschaft wieder umgebaut werden. Abwehrspieler Benjamin Hübner kassierte im letzten Spiel gegen Oberhausen die fünfte Gelbe Karte und fehlte somit gegen Jena. Auf vier Positionen änderte Lettieri seine Startelf. Quido Lanzaat, Aziz Bouhaddouz, Pascal Bieler und Nils-Ole Book waren von Beginn an dabei.
Auch der neue Jena-Trainer Petrik Sander musste umbauen und nahm Marlon Krause und Sebastian Fries in die Startelf. Robert Zickert fehlte aufgrund der fünften Gelben Karte.
Für die schwachen Leistungen bei den Auswärtsspielen hatten die SVWW-Anhänger eine Viertelstunde der Partie einen Support-Boykott durchgezogen, so dass am Anfang nur die Fans von Carl-Zeiss Jena zu hören waren. Der SVWW kam besser in die Partie. Bereits nach zwei Minuten hatte nach einem Zuspiel von Alf Mintzel Bouhaddouz die Führung auf dem Kopf, jedoch ging der Ball am Tor links vorbei. Die Gäste versteckten sich nicht und hatten die erste gute Gelegenheit in der 7. Minute durch einen Freistoß nach einem Foulspiel Marcus Mann. Von der rechten Seite trat Nils Miatke an, SVWW-Keeper Michael Gurski klärte zur Ecke. Der SVWW war bemüht den Druck oben zu halten. Nach einer Ecke von Kapitän Christ erreichte Mann den Ball (10.), dessen Schuss von der Linie gekratzt wurde. Aber auch die Gäste waren weiterhin gefährlich. Rene Eckart (12.) kam zum Abschluss aus dem 16er. Gurski musste sich strecken und konnte noch zur Ecke parieren.
Carl Zeiss Jena blieb gefährlich. Mann klärte in der 21. Minute einen Angriff der Thüringer über Pichinot auf Eckart. Die Spieler forderten von Schiedsrichter Malte Dittrich einen Handelfmeter, jedoch blieb der Pfiff aus. Auch in den weiteren Minuten waren die Gäste druckvoller und erspielten sich Chancen. Sebastian Hähnge mit einem Distanzschuss auf das Außennetz. Ab der 25. Minute verflachte die Partie. Es gab nur noch wenig Sehenswertes. Riesen Glück hatte der SVWW in der 37. Minute als nach einem Zuspiel von Hähnge auf Pichinot der Ball auf den Pfosten ging und einen Rückstand verhinderte. Keeper Gurski war schon geschlagen. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte der SVWW durch Bouhaddouz aus aussichtsreicher Position eine gute Gelegenheit, jedoch passte der Jenas Keeper Tino Berbig auf.
Nach der ersten Halbzeit wechselte Gino Lettieri Sven Schimmel aus und brachte Milad Salem in die Partie. Der SVWW hatte den besseren Start und hatte durch Book (49.) eine gute Gelegenheit, dessen Ball nur knapp am Tor rechts oben vorbei ging. Nur eine Minute später kam eine Flanke von Mintzel in den Strafraum, Bouhaddouz lenkte in das Tor ein. Schiedsrichter Dittrich gab auch hier den Treffer nicht, da ein Handspiel gesehen wurde. Bouhaddouz erhielt daraufhin die Gelbe Karte. Aber auch die Gäste blieben in einer ausgeglichenen Partie gefährlich und hatten nach einem Konter durch Hähnge (53.) nur knapp das Tor verpasst. In der 61. Minute erspielte sich Wohlfarth eine gute Chance. Bis zur 75. Minute gab es einige Wechsel auf beiden Seiten, aber wenige Spielszenen auf dem Platz. Die Gäste wurden druckvoller und der Ex-Wehener Josip Landeka lief sich frei und kam zum Abschluss (77.). Gurski hielt sicher. Die SVWW-Fans hatten vor Spielende genug gesehen und skandierten „aufhören“ und sangen ironisch „oh wie ist das schön“. Zwei Chancen erspielte sich der SVWW durch Wohlfarth (84.) und Christ (86.). Am Ende war Jena nur noch zu zehnt durch die Gelb-Rote Karte von Landeka (89.). Der SV Wehen Wiesbaden konnte diesen Vorteil jedoch in der Restzeit nicht mehr für sich nutzen.
Der SV Wehen Wiesbaden belegt mit dem 0:0 Unentschieden den 12. Platz und hat 24 Punkte. Der Relegationsplatz liegt aktuell nur 5 Punkte entfernt, da auch die anderen Teams Punkte liesen. Am kommenden Samstag tritt der SVWW beim letzten Spiel der Hinrunde beim SV Babelsberg 03 an.
Jenas Trainer Petrik Sander war mit dem Unentschieden zufrieden. "Wir können mit dem Punkt leben und haben uns einen Punkt verdient", stellte dieser in der anschließenden Pressekonferenz fest. Auch Trainer Gino Lettieri sah eine Steigerung seiner Mannschaft zum letzten Auswärtsspiel. In der ersten Hälfte hatten die Gäste ein Chacenplus, dafür hatte der SVWW nach der Pause gute Gelegenheiten erspielt. Durch die Einwechselung von weiteren Offensivkräften ging Lettieri mehr Risiko ein. In der Schlussphase sind die Kräfte der Mannschaft geschwunden, so dass man sich am Ende mit den Unentschieden zufrieden geben musste. Die Fangesänge haben Mannschaft und Trainer getroffen. "Es war bisher unser schlechtetes Heimspiel. Die Heimbilanz war bisher sehr positiv, daher kann ich die Fangesänge nicht verstehen. Unsere Auswärtsbilanz ist schlecht.", sagte Lettieri nach der Partie.
>> 1. Bildergalerie von der Partie <<
>> 2. Bildergalerie von der Partie <<
Aufstellungen
SV Wehen Wiesbaden: Gurski - Schimmel (46. Salem), Lanzaat, Mann, Bieler - Ledgerwood, Book - Bouhaddouz (67. Menga), Christ (c), Mintzel (72. Smeekes) - Wohlfarth
Carl Zeiss Jena: Berbig - Ullmann, Schulz, Voigt, Miatke - Krause (90. +2 Reetz), Landeka - Eckardt, Hähnge - Fries (74. Siefkes), Pichinot (81. Jovanovic)
Gelbe Karte:
Mintzel, Bouhaddouz, Christ / Landeka, Pichinot
Gelb-Rote Karte:
Landeka (88.) wiederholtes Foulspiel
Schiedsrichter:
Malte Dittrich
Tore:
Fehlanzeige
Zuschauer:
3.112