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Langsam schraubt sich das neue Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks (GuD ) in den Himmel. Die finale Bauhöhe der mehrgeschossigen Stahlbaukonstruktion für das neue Kesselhaus (36 Meter) wurde Ende des ersten Quartals 2020 erreicht. Insgesamt wurden dafür rund 800 Tonnen Stahl verbaut. Die Grundfläche des Kesselhauses beträgt 1.200 Quadratmeter, der umbaute Raum 45.000 Kubikmeter.
Im März 2020 begann die Anlieferung der Einzelteile für die zwei neuen Dampfkessel. Die Module werden einzeln per LKW angeliefert und mithilfe eines hydraulischen Litzenhubsystems in das Kesselgerüst eingebracht. Im April wurde mit diesen Montagearbeiten begonnen. Die Module werden nacheinander miteinander verbolzt und verschweißt. Die Kessel haben mitsamt ihren Anschlussteilen ein Gesamtgewicht von jeweils rund 250 Tonnen. Sie bestehen aus jeweils zehn großen Einzelteilen. Aufgesetzt werden die unteren Kesselteile auf der 1,5 Meter dicken Beton-Bodenplatte. Oben aufgesetzt werden auf die Kesselelemente später Schornsteine, die wiederum aus zwei Teilen bestehen und am Ende 60m in die Höhe reichen werden.
Zu den nächsten Meilensteinen zählen die Anlieferung und Montage der zwei neuen Gasturbinen. Die Inbetriebnahme der ersten Gasturbinen-Kessel-Kombination ist für Ende 2020 geplant, der Vollbetrieb soll ab Mitte 2021 starten.
Die Vorbereitungen zum Anschluss der neuen Gashochdruckleitung laufen ebenfalls nach Plan. Der regionale Energieversorger ESWE wird über eine ca. 3,5 Kilometer lange, neue Leitung hochverdichtetes Erdgas nach Wiesbaden und an die Gasturbinen des GuD-Kraftwerks heranführen. Für den Anschluss an den Industriepark müssen von der Deponiestraße aus, Bahngleise und die Autobahn 671 unterquert werden.
Auf dem Parkplatz vor Tor Nord des Industrieparks wurde in den vergangenen Wochen die etwa 12 Meter tiefe Zielgrube für diesen Tunnelbau ausgehoben und befestigt. An der Deponiestraße war bereits zuvor eine 20m tiefe Startgrube ausgehoben worden. Von dort wird Ende Mai ein 260 Meter langer Mikrotunnel vorgetrieben.
Von der Industriepark-Zielgrube aus werden die Gasleitungen zunächst unterirdisch und später auf Rohrbrücken zum GuD-Kraftwerk geführt. Insgesamt wird so auf Rohrbrücken eine Strecke von etwa 1 Kilometer überwunden. Innerhalb des Industrieparks haben die Arbeiten für die neuen Rohrbrücken planmäßig im April begonnen.
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Fotos: InfraServ