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Im 19. Jahrhundert stellten die deutschen Kirchenregierungen in Anlehnung an mittelalterliche Baustile mit dem Eisenacher Regulativ 16 Regeln auf, denen beim Neubau von Kirchen zu folgen war. Dazu gehörten etwa eine Ostung der Kirche oder der empfohlene kreuzförmiger Grundriss mit ausgeprägtem Langhaus. Nicht überall fand dies großen Zuspruch.
Wegweisend entstand in Wiesbaden unter Führung von dem Architekten Johannes Otzen und dem Wiesbadener Pfarrer Emil Veesenmeyer das Wiesbadener Programm, ein protestantisches Kirchenbauprogramm, welches zum ersten mal beim Bau der Wiesbadener Ringkirche umgesetzt wurde und bestimmend für den protestantischen Kirchenbau bis zum Ersten Weltkrieg war.
Die Stadt Wiesbaden hat zum Gedenken an das Programm und zum Gedenken an Professor Dr. Gottfried Kiesow eine Broschüre aufgelegt. Die Broschüre ist an der Pforte des Wiesbadener Rathauses kostenlos erhältlich.
Vor rund zwei Wochen wurde im Rathaus dem vor fünf Jahren verstorbenen Wiesbadener Ehrenbürger Professor Dr. Gottfried Kiesow gedacht. Bei dem Festakt wurde auch die Broschüre „Zum Gedächtnis an Prof. Dr. Gottfried Kiesow. Das ‚Wiesbadener Programm‘ und seine Bedeutung für den Kirchenbau“ vorgestellt.
Die repräsentativ gestaltete Broschüre enthält auf 110 Seiten eine Darstellung und Auseinandersetzung mit dem Kirchenbauprogramm, das unter dem Namen „Wiesbadener Programm“ bekannt wurde und im gesamten deutschsprachigen Raum Bedeutung erlangte. In Wiesbaden sind die Ringkirche und die Lutherkirche gemäß diesen Vorstellungen gebaut worden.
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Die hochwertigen Broschüren liegen nicht offen aus, sondern werden auf Verlangen als Einzelstücke herausgegeben; Interessierte sprechen bitte den Rathaus-Pförtner an.
Foto: Stadt Wiesbaden