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Das Land Hessen hat am vergangenen Montag beschlossen, die Kindertagespflege ab kommendem Montag, 25. Mai, wieder zu öffnen. „Es ist erfreulich, dass die Landesregierung der diesbezüglichen Empfehlung der Städte und Landkreise gefolgt ist“, lobt Sozialdezernent Christoph Manjura diese Entscheidung. „Bereits in den vergangenen zehn Wochen haben die Tagespflegepersonen in Wiesbaden einen enormen Anteil an Notbetreuung gestellt und dabei entsprechend auch Hygiene- und Schutzmaßnahmen ergriffen“, berichtet Manjura. Da in der Tagespflege zudem maximal bis zu fünf Kinder betreut würden, sei die Öffnung ab kommendem Montag ein richtiger Schritt. Eltern werden gebeten, direkt bei den Tagesmüttern zum Neustart anzufragen.
Nach einer entsprechenden Verordnung des Landes Hessen sollen zudem Kinder mit einem Bedarf an Eingliederungshilfe, so genannte Integrationskinder, ab Montag Anspruch auf Notbetreuung haben. Dies wird von Manjura ausdrücklich begrüßt.
Kritisch blickt der Sozialdezernent aber auf eine neue Härtefallregelung, wonach Kinder, für die bzw. deren Eltern der Wegfall des Betreuungsangebotes eine besondere Härte bedeutet, ab Montag einen Anspruch auf Notbetreuung haben sollen. Dabei sollen letztlich die Jugendämter vor Ort, in Wiesbaden das Amt für Soziale Arbeit, darüber entscheiden, ob eine besondere Härte vorliegt oder nicht. „Wir gehen davon aus, dass die inzwischen zehnwöchige Schließung der Kindertageseinrichtungen mittlerweile für alle Eltern und Kinder eine ganz besondere Härte bedeutet, da die berechtigten Ansprüche auf Bildung, Betreuung und auch Erziehung nicht umgesetzt werden können. Daher hätten wir uns auch eine Regelung ähnlich wie in Rheinland-Pfalz, wonach die Kindertageseinrichtungen anteilig für alle Kinder geöffnet werden, gut vorstellen können“, so Manjura.
Zu den am Mittwochnachmittag veröffentlichten Regelungen hinsichtlich des sogenannten "eingeschränkten Regelbetriebs" ab 2. Juni und die geplanten Umsetzungsschritte in Wiesbaden will sich der Sozialdezernent im Laufe der nächsten Tage detailliert äußern. „Wir halten an unserer Zielsetzung, möglichst vielen Kindern möglichst viel Kita-Zeit zu ermöglichen, fest. Jetzt loten wir aus, welche Spielräume uns die Landesregelungen hierfür bieten und werden zudem nochmal die Abstimmung mit den freien Trägern suchen, damit es in Wiesbaden zu einem möglichst einheitlichen Vorgehen der Kitas kommt. Dennoch wird zum Beispiel alleine die unterschiedliche Personalsituation jeder einzelnen Kita und die Anzahl der Kinder, die Anspruch auf Notbetreuung haben, zwangsläufig zu individuellen Lösungen in den einzelnen Kindertagestätten führen“, hält Manjura abschließend fest.
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