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Das Kohlenmonoxid-Warngerät schlug Alarm, als der Rettungsdienst am Montagnachmittag um kurz nach 17:00 Uhr eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Breslauer Straße in Biebrich betrat. Die Sanitäter wurden kurz zuvor gerufen, weil eine 18-jährige Frau im Bad bewusstlos zusammen gebrochen war. Seit knapp zwei Jahren ist der Rettungsdienst in Wiesbaden mit den kleinen CO-Meldern, die Leben retten, ausgestattet.
Sofort brachten die Sanitäter die sechs Personen aus der Wohnung sowie die 18-Jährige ins Freie und alarmierten die Feuerwehr. Als die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr eintrafen, evakuierten diese, ausgestattet mit Atemschutz, das Gebäude und nahmen in vier Wohnungen Messungen vor.
Alle zehn Bewohner des Mehrfamilienhauses wurden von insgesamt drei Rettungswarenbesatzungen und einem Notarzt auf eine CO-Vergiftung untersucht. Bei ihnen zeigte das Messgerät keinen erhöhten Wert auf. Nur bei der 18-jährigen Frau wurde eine Konzentration von 28 Volumen-Prozent Kohlenmonoxid im Blut nachgewiesen. Dies machte eine Weiterbehandlung in der Asklepios Paulinen Klinik erforderlich. Die Druckkammer im Asklepios Gesundheitszentrum wurde vorsorglich alarmiert um das CO schnellstmöglich aus dem Blut der 18-Jährigen zu bekommen. Weiterhin war die Seelsorge in Notfällen (SIN) vor Ort und übernahm die Betreuung der Anwohnern.
Die Messgeräte zeigten in der betroffenen Wohnung eine Konzentration von 150 parts per million (ppm) an. Dieser Wert lag 50 ppm über den als gesundheitsgefährdeten eingestuften Bereich.
In Zusammenarbeit mit dem zuständigen Schornsteinfeger und des Gasversorgers ESWE hat die Feuerwehr eine defekte Gastherme im Bad ermittelt und diese außer Betrieb genommen. Nach Belüften der Wohnungen wurde das Gebäude nochmals auf CO überprüft. Nach dem keine gesundheitsgefährdende Konzentration mehr gemessen wurde, konnten die Bewohner wieder zurück in ihre Wohnungen. Auch die beiden Nachbargebäude wurden von der Feuerwehr auf CO überprüft. Auch hier war keine gefährliche Konzentration vorhanden.
Lediglich die betroffene Wohnung mit der defekten Therme wurde polizeilich versiegelt. Für die sechs Bewohner wurde eine Not-Unterkunft organisiert.
Auch die Einsatzleitung Rettungsdienst, bestehend aus dem Leitenden Notarzt und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst der Stadt Wiesbaden, waren vor Ort und koordinierten den medizinischen Einsatz. Die Breslauer Straße war für die Dauer des Einsatzes gesperrt, die Polizei leitete den Verkehr um.
Die Feuerwehr Wiesbaden empfiehlt nach dem aktuellen CO-Zwischenfall die regelmäßige Überprüfung und Wartung von Heinzugsanlagen und Feuerstellen sowie die Installation von geprüften CO-Warngeräten im Haushalt.
Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein farb-, geruch- und geschmackloses sowie überaus giftiges Gas mit einer starken Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen, welches bereits schon in kleinster Konzentration den Transport des Sauerstoffes über die Blutbahn verhindert und dadurch schwerste Schädigungen hervorrufen kann.
Foto: A. Vogel