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Es ist Mitte Oktober und die ersten Prognosen für den kommenden Winter überschlagen sich. Von "sehr mild" bis "Sibirienwinter", die Wetterdienste schicken ihre ersten Vorhersagen für die meteorologischen Wintermonate Dezember, Januar und Februar heraus. Auch das Wiesbadener Wetterportal wetter.net mit Diplom-Meteorologe Dominik Jung gab nun die erste Winterprognose 2012/2013 bekannt: „Das wird ein richtiger Chaos-Winter, der viel Abwechslung bereithält und zeitweise richtig gefährlich werden kann.“
Ob es weiße Weihnachten gibt, kann natürlich noch nicht 100-prozentig vorhersagt werden. Was aber sicher ist: Der Winter hat wieder einiges zu bieten haben. Wie die Prognose für den kommenden Winter zustande kommt, erklärt Dominik Jung wie folgt: „Beim Jahreszeitentrend von wetter.net fließen eine ganze Reihe von Faktoren ein, wie beispielsweise statistische Daten der letzten 100 Jahre, Sonnenaktivitäten, die nordatlantische Oszillation, der Golfstrom, Phänomene wie El Nino und La Nina. Insgesamt waren sehr große Datenmengen zu verarbeiten.“
Und diese Datenmengen errechneten folgenden Trend für den Winter 2012/2013: Der erste meteorologische Wintermonat fällt vielfach durchschnittlich, im Osten und Süden allerdings vielfach leicht zu kalt aus. Zur Monatsmitte könnte die russische Kältepeitsche mit Eis und Schnee zum ersten Mal so richtig intensiv zuschlagen. Ob das hochwinterliche Wetter allerdings bis Weihnachten durchhält ist unsicher, denn vom Atlantik drängen im letzten Monatsdrittel sehr wahrscheinlich einige Sturm- mitunter auch Orkantiefs nach Europa, die sehr milde Luft nach Deutschland bringen könnten. Weiße oder grüne Weihnachten – das wird sich wahrscheinlich erst auf den letzten Metern vor dem Fest entscheiden.
Der Januar würde nach aktuellem Stand eher durchschnittlich ausfallen. Er bringt zudem viel Niederschlag, der jedoch nur in den höheren Lagen der Mittelgebirge und den Alpen als Schnee fällt. Generell werden in den Alpen auch diesen Winter wieder sehr gute Wintersportbedingungen erwartet. In den Niederungen riecht es den ersten Berechnungen zufolge nach einem Schmuddelwinter – gerade perfekt, um sich eine Erkältung nach der nächsten einzufangen.
In diesem Monat könnte das dicke Kältepolster über Sibirien abermals angezapft werden und weite Teile Europas mit kalter Luft überschwemmen. Diese zweite Kältewelle könnte noch heftiger als die Kältewelle im Dezember ausfallen. Nennenswerter Schneefall ist dabei vor allem in der West- und Südhälfte Deutschlands zu erwarten.
Archivfoto: Florian Eckhardt