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In Erbenheim ist am Freitagmorgen, 15. Oktober, ein Kran auf ein Wohnhaus gestürzt. Per Fernsteuerung sollte gegen 10:45 Uhr eine vorgegossene Betontreppe auf einen Neubau in der Köhlstraße gehoben werden. Dabei kippte die etwa 25 Meter hohe Hebemaschine um.
Das Baugerät stürzte auf ein benachbartes Mehrfamilienhaus. Der Ausleger stieß mittig auf den Dachfirst. Der Schornstein des Hauses wurde hierbei umgestoßen und brach durch das Dach in den Spitzboden über dem Obergeschoss des Gebäudes.
Außerdem riss der Kran beim Sturz eine Stromleitung mit, wobei diese riss. Die beiden Enden kamen auf den Dächern zweier Häuser zu liegen. Hierdurch kokelte es an mehreren Stellen.
Die Familie, die in dem Dachgeschoss wohnt, kam nicht zu Schaden. Glücklicherweise hielten sich die Mutter und ihre zwei Kinder in der anderen Seite der Wohnung auf, als sich der Vorfall ereignete. Sie verließen in Panik ihre Wohnung. Der Vater war auf der Arbeit.
Auch die drei Erwachsenen und drei Kinder, die im Erdgeschoss leben, verließen panisch ihre Wohnung. Durch die Erschütterung hatten die bulgarischen Familien zunächst gedacht, sie würden ein Erdbeben erleben.
„Die Wohngebäude auf beiden Seiten der Köhlstraße wurden im Einsatzbereich evakuiert. Es handelt sich hierbei circa um 50 Personen, die zur Zeit in zwei Betreuungsbussen, die wir von der ESWE zur Verfügung gestellt bekommen haben, versorgt werden. Es ist nicht auszuschließen, dass der Kran umstürzen kann“, so Stefan Baas, Einsatzleiter der Feuerwehr Wiesbaden.
ESWE Netz schaltete die gekappte Stromleitung umgehend ab, um weiteren Schaden zu vermeiden. Mitarbeitende vor Ort nutzten die Drehleiter der Feuerwehr, um die auf den Dächern liegenden Leitungsenden abzuschneiden.
Die evakuierten Personen werden von der Schnell-Einsatz Gruppe (SEG) des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) und der Seelsorge in Notfällen (SiN) betreut.
Drei Mobilkräne der Firma RIGA aus Mainz sind auf dem Weg zum Unglücksort. Sie werden von der Polizei eskortiert, um schnellstmöglich ankommen zu können. Mit ihnen soll der umgestürzte Kran stabilisiert werden, damit er nicht auf die gegenüberliegenden Häuser kippt und weiteren Schaden anrichtet. Auch die tonnenschwere Betontreppe ist im Moment weiterhin freihängend.
Bis zur erfolgreichen Bergung ist auch die Berliner Straße gesperrt, da die Einsatzfahrzeuge von dort aus operieren. Der Verkehr muss daher umgeleitet werden. Die Bergungsarbeiten werden vorrausichtlich bis 16:00 Uhr andauern. Ein Statiker des Wiesbadener Bauamts ist vor Ort, um zu überprüfen, ob das Haus, auf dem die Hebemaschine aufliegt, einsturzgefährdet ist.
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