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„Krebs auf dem Weg zu einer chronischen Erkrankung“ ist das Thema bei der nächsten Veranstaltung des Gesundheitsamtes und des Praxisverbundes Wiesbaden am Mittwoch, 15. Februar, im Rathaus. Um 17:30 Uhr eröffnet Bürgermeister und Gesundheitsdezernent Arno Goßmann den Informationsabend.
Dr. Marcus Klein, Facharzt für Innere Medizin im medicum Facharztzentrum spricht über „Krebs als chronische Erkrankung“. Dr. Bernd Jung, Facharzt für Innere Medizin, Onkologie und Hämatologie an den HSK, widmet sich dem Thema „Besser zielen und treffen: Chancen neuer Medikamente in der Krebsbehandlung“. „Leben mit Krebs – die Seele stärken – Psychoonkologie“, diesen Aspekt erläutert Dipl. Psychologe Alf von Kries aus den HSK, Psycho-Onkologischer Dienst. Das Gesundheitsforum wird moderiert von Dr. Holger Meireis, Leiter des Gesundheitsamtes Wiesbaden.
Im Rahmenprogramm informieren die Psychosoziale Krebsberatungsstelle Wiesbaden sowie die Frauenselbsthilfe nach Krebs, die Deutsche Ilco, der Bezirksverein Kehlkopflose, Kehlkopfoperierte sowie die Plasmozytom Selbsthilfe und die Prostata Selbsthilfegruppe Wiesbaden. Im Rathausfoyer wird parallel die Ausstellung „Kunst zum Leben“ der Stiftung Leben mit Krebs gezeigt, in der Bilder von erkrankten Künstlern gezeigt werden. Hier wird sichtbar: kreativ ist positiv und verbessert die Lebensqualität.
Am 5. Februar wurde der Startschuss zur Hessischen Krebspräventionsinitiative 2012 des Hessischen Sozialministeriums, der Hessischen Krebsgesellschaft und der Stiftung „Leben mit Krebs“ 2012 unter dem Motto „Du bist kostbar – Hessen gegen Krebs“ gegeben. Das Ziel ist, die Hessen zu mehr Vorsorge aufzurufen, denn je früher Krebs oder seine Vorstufen erkannt werden, desto größer sind die Chancen.
In Deutschland leiden rund 1,5 Millionen Menschen an einer Krebserkrankung, jährlich wird bei rund 500.000 Menschen eine Krebserkrankung neu diagnostiziert. Auf Wiesbaden bezogen bedeutet das, dass täglich vier Menschen diese Diagnose von ihrem Arzt hören. Aufgrund der demografischen Entwicklung werden diese Zahlen in den nächsten Jahren weiter steigen.
Die Diagnose Krebs trifft die meisten Menschen völlig überraschend und muss dann erst einmal verarbeitet werden. „Wie lange habe ich denn noch?“ Vor zehn Jahren stand für viele Patienten diese Frage im Raum. Oft war damals das Überleben nach der Diagnosestellung eine Sache von Monaten. Heute dagegen geht es oft nicht um Monate, sondern um Jahre eines Lebens mit Krebs. Dank früher Diagnosen und des Fortschritts in der Medizin können viele Krebserkrankungen weitaus erfolgreicher behandelt werden.
Mit Krebs über einen längeren Zeitraum zu leben, erfordert das bestmögliche, individuell angepasste Therapiekonzept sowie die ganze Mitarbeit der Betroffenen. Ohne Vertrauen und Zuversicht ist dies aber nicht möglich und so braucht der Patient einen festen ärztlichen Ansprechpartner und für die Krankheitsbewältigung sind Psychoonkologen, die psycho-soziale Krebsberatungsstelle sowie die Selbsthilfegruppen wichtige Partner. Sie begleiten und unterstützen die Betroffenen, denn gemeinsam geht es besser!
Symbolfoto: obs / Braun