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Sie kommen aus der Erdkruste und sind in Millionen von Jahren entstanden.
Für das tägliche Leben sind sie unentbehrlich: die Kristalle. Sie sind das
Salz in der Suppe und das Herzstück nahezu jeden technischen Gerätes.
Bestaunt werden Kristalle in Mineraliensammlungen, als Schmucksteine in
Kolliers oder als Eisblumen an Fensterscheiben.
Die Ausstellung „Kristalle. Vom Diamant bis zum Gips“ im Landesmuseum Wiesbaden widmet sich bis zum 13. März 2022 dem Thema Kristalle und präsentiert ungefähr 1000 Beispiele von Formen und Farbenreichtum der Minerale aus der eigenen Sammlung und weitere besondere Stücke aus Mainz und Marburg.
„Wir möchten mit dieser Ausstellung unsere umfangreiche mineralische Sammlung wieder ins Bewusstsein bringen.Sie ist ein bemerkenswerter Schatz des Museums, den wir zukünftig wieder dauerhaft präsentieren möchten“ erläutert Museumsdirektor Dr. Andreas Henning. Das Konzept dieser Ausstellung wurde ihm vom Leiter der Naturhistorischen Sammlungen Fritz Geller-Grimm zum Amtsantritt vor einem Jahr vorgelegt und es habe ihn gleich überzeugt.
„Die Ausstellung bietet eine Menge Mitmachstationen für die Besucherinnen und Besucher, sie begeistert für die MINT-Fächer und Naturwissenschaften. Mit diesem Konzept konnten wir auch Ministerin Angela Dorn überzeugen und sie hat dankenswerter Weise die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen“.
Kinder und Erwachsene können mit den Augen, den Händen sowie mit
Experimenten in dieser Ausstellung die Welt der Minerale und die
Besonderheiten der Kristalle erkunden. Begrüßt werden die Besucherinnen und Besucher von einer großen Amethystdruse und auf ihrem Rundgang werden sie noch vieles funkeln und glitzern sehen. Zunächst wird im ersten
Ausstellungsraum geforscht: An zehn übergroßen Modellen, eindrücklich und
robust aus Stahl gebaut, werden die regelmäßige Bauform und die
dreidimensionalen Symmetrien mit Winkelmesser und Lineal geprüft. Mit
einfachen Tests kommt man dann der Härte und der Farbe der Minerale auf die Spur oder untersucht die elektrischen, optischen oder magnetischen
Eigenschaften. Während zehn dieser einfachen Experimentierstationen
spielerisch die Eigenschaften der Minerale verdeutlichen, sorgt die
Rauminszenierung für Faszination.
Die größten Kristalle, die bisher gefunden wurden, sind auf wandgroßen Fotos
abgebildet. Sie stammen aus der Kristallhöhle Naica, 300 Meter unter der
Erde in einem Bergbaugebiet in Mexiko. Die Höhle betraten nur für kurze Zeit
Forscher und Forscherinnen in Spezialanzügen, um in der 50 Grad Celsius
heißen und dampfigen Luft zu überleben. Sie müssen sich winzig zwischen den
mehreren Metern großen Kristallgebilden gefühlt haben.
In Wiesbaden können Besucherinnen und Besucher vor den wandfüllenden Fotos und unter einem 13 Meter originalgroßen Stahlmodell eines Selenit-Kristalls der Höhle dieses Gefühl nachempfinden. „Man meint, auf einer Reise mit Jule Verne zum Mittelpunkt der Erde zu sein“, erwähnt Kurator Fritz Geller-Grimm. Er war es auch, der die übergroßen Stahlmodelle der Kristallformen entwickelt hat, denn es gäbe so viele spannende Themen in der Mineralogie, die er gerne Kindern und Jugendlichen mit dieser Ausstellung vermitteln möchte. „Mit den Modellen können wir das Thema großmachen“. Die Experimentierstationen, ergänzt Geller-Grimm, seien von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter entwickelt worden. Als ehemaliger Lehrer für Naturwissenschaften und technikbegabter Tüftler habe Rüdiger Wandke seine Erfahrungen und Ideen eingebracht - wovon im Übrigen auch erwachsene Besucher profitierten.
Das Staunen über die Kristallformen geht auch im Kleinen. Im nächsten Raum
sind durchs Mikroskop winzige Mineralkristalle und Sandmineralien zu
entdecken. Etwas größer sind Mineralien in allen Farben, die sich in einem
Kiesbett versteckt haben. Kinder dürfen hier auf Schatzsuche gehen und so
die vielleicht ersten Stücke für eine Sammlung mit nach Hause nehmen.
Wie eine wissenschaftliche Mineralsammlung aussieht, ist dann im letzten Raum auf 250 qm zu erleben. Hier sind nicht nur die schönsten Stücke aus
Wiesbaden ausgestellt, sondern auch in einer historischen Ordnung
präsentiert. Aus Marburg wurde für die Schau der bekannteste deutsche
Meteorit ausgeliehen, ein Eisen-Nickel-Meteorit, der 1916 bei Treysa in
Nordhessen am helllichten Tag mit einem Feuerschweif vom Himmel fiel.
Mineralien kommen also auch aus dem All. Und ebenso stecken sie in
Organismen, wie eine Vitrine mit Säugetierknochen, Seestern- und
Schwammskeletten zeigt. Doch der Großteil der Ausstellungstücke entsteht
in den Schmelztiegeln, Kochtöpfen, Gasbehältern und Druckkammern der
Erdkruste. Was in Jahrmillionen entstanden ist, präsentiert sich in der
Ausstellung in historischen und neuen Vitrinen, ins Licht gerückt finden
sich Mineralien von blauen Azurit bis zum roten Zinnober, von wertvollen
Diamanten bis zum nützlichen Gips.
Begleitend zur Ausstellung erscheint die Publikation Kristalle. Vom Diamant bis zum Gips (HG: Museum Wiesbaden, ISBN 978-3-89258-135-2, 12 Euro an der Museumskasse). Schirmherrin der Ausstellung ist die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn. Die Ausstellung wird gefördert durch die Nassauische Sparkasse und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, ARTE ist Medienpartner.
Weitere Infos finden Sie unter https://museum-wiesbaden.de/de/kristalle
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Ende der Ausstellung: Sonntag, 13. März
Ticket-Buchung: https://tickets.museum-wiesbaden.de/
Eintritt: Sonderausstellung* 10 Euro, ermäßigt 7 Euro
* Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der Sammlungen.
Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Die Ausstellung öffnet unter den aktuellen Maßgaben zu Hygiene- und
Abstandsregelungen, eine Buchung der Tickets vorab im neuen
Online-Ticketing-Shop ist möglich. Tickets zum sofortigen Besuch sind an der
Tageskasse erhältlich. Zahlreiche Desinfektionsspender stehen neben den
Hands-on-Stationen, regelmäßig werden Oberflächen durch eine Reinigungskraft desinfiziert. Das Museum bittet um Verständnis, wenn es kurzzeitig zu Schließungen kommt, um die Besucherfrequenz zu regulieren.
Foto: Bernd Fickert / Museum Wiesbaden