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Nachdem das Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos bei einem Großbrand in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zerstört wurde, sind noch am Mittwochabend, 9. September, viele Menschen in Wiesbaden auf die Straße gegangen, um die Aufnahme von Geflüchteten zu fordern.
Die "Seebrücke Wiesbaden" hatte für 18:30 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Hessischen Landtag aufgerufen, mit dem Ziel, auf die prekäre Situation der Geflüchteten aufmerksam zu machen. Redebeiträge verdeutlichten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Kundgebung am Mittwoch die Lage vor Ort. Unter anderem berichtete die SeaEye-Aktivistin Alea Horst von ihren Erlebnissen in Moria. Außerdem wurden zwei Briefe aus der Veröffentlichung `Letters to the world from Moria´ von Parwana Amiri verlesen.
Die Demonstranten zeigten Plakate mit Aufschriften wie "Evacuate now" und "Wir haben Platz".
„Es kann nicht sein, dass das Camp nicht spätestens seit den ersten Coronafällen dort evakuiert wurde. Nun, nach dem Feuer, fordern wir die deutsche Regierung und auch die EU noch dringender auf, den Menschen in Moria mit Menschlichkeit zu begegnen und sie zu evakuieren. Über 170 Städte und Kommunen in Deutschland haben sich zur Aufnahme der Geflüchteten bereit erklärt und zeigen so: Wir haben Platz“, so Frauke Thimme von der Seebrücke Wiesbaden.
In den Abendstunden fand zudem eine Demonstration der Antifa für Solidarität und die Aufnahme der Betroffenen aus Moria statt. Rund 300 Teilnehmende waren an der Ringkirche gestartet und anschließend den 1. Ring entlang, um den Sedanplatz, durch die Wellritzstraße, über die Schwalbacher Straße in die Luisenstraße und dann von der Bahnhofsstraße auf das Dernsche Gelände gelaufen. Dort fand anschließend eine Kundgebung statt.
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Fotos: Johannes Lay