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„Heute ist ein besonderer Tag für die Feuerwehr Wiesbaden“, so begann die Begrüßungsrede vom leitenden Branddirektor Harald Hagen am Donnerstagnachmittag an Bord des Feuerlöschbootes "Branddirektor Franz Anton Schneider" im Schiersteiner Hafen. Es ging bei dieser Veranstaltung um die Übergabe von Zuwendungen seitens des Landes Hessens an die Wiesbadener Feuerwehr. Eingeladen waren Helfer der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, Angehörige der freiwilligen Feuerwehr, Vertreter der Berufsfeuerwehr Mainz sowie als Abordnung der Bürger das Ehepaar Besier aus Schierstein die Hagen ebenfalls herzlich willkommen hieß.
Staatssekretär Werner Koch war im Auftrag des hessischen Innenministeriums gekommen, um Gutes zu tun. Koch übergab offiziell den hochmodernen Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) sowie einen Zuwendungsbescheid zur Sanierung des Wiesbaden / Mainzer Feuerlöschbootes.
Das jetzige Feuerlöschboot „Branddirektor Franz Anton Schneider“ wurde 1961 als Pionierfähre für die Bundeswehr von der Schimag Werft in Mannheim erbaut. 1987 entschloss sich die Landeshauptstadt Wiesbaden zum Erwerb der Flussfähre für den symbolischen Betrag von damals 1.- DM. Der Umbau zu einem Feuerlöschboot wurde auf einer Werft in Ginsheim-Gustavsburg durchgeführt und damals finanziell durch das Land Hessen ermöglicht. Die Indienststellung erfolgte nach Abschluss der Umbaumaßnahmen Anfang 1989. Seit August 1995 wird das Feuerlöschboot unter finanzieller und personeller Beteiligung der Berufsfeuerwehr Mainz in Zusammenarbeit betrieben und genutzt. Die Liegeplätze des Bootes befinden sich wechselweise im 4-Wochen-Rhythmus entweder im Hafen Wiesbaden-Schierstein oder im Zollhafen von Mainz.
Wie Harald Müller (stellvertretender Amtsleiter der Berufsfeuerwehr Wiesbaden) Wiesbadenaktuell.de gegenüber mitteilte, „wurden seit 2002 immer wieder umfangreiche Reparaturen und Wartungsarbeiten oberhalb der Wasserlinie durchgeführt". 2010 erkannte man, dass eine Komplett-Sanierung des gesamten Untebodens notwendig wird, um eine weitere Nutzungsdauer des Feuerlöschbootes für mindestens 15 Jahre sicherzustellen. Die Kosten hierfür betragen circa 200.000 Euro an denen sich das Land Hessen nun mit 75.000 Euro beteiligt. Den entsprechenden Zuwendungsbescheid wurde von dem in Kiedrich lebenden Staatssekretär Koch an Feuerwehrdezernent Detlev Bendel am Donnerstagnachmittag im Rahmen einer feierlichen Übergabe in Schierstein überreicht. Die noch fehlenden finanziellen Mittel werden vom Land Rheinland-Pfalz (100.000 Euro) und der Stad Wiesbaden (25.000 Euro) bereitgestellt womit die „Branddirektor Franz Anton Schneider“ im Frühjahr saniert und wieder uneingeschränkt einsatzbereit gemacht werden kann.
Der mit modernster Kommunikation und Computertechnik ausgestattete Einsatzleitwagen 2 im Wert von circa 340.000 Euro, wurde bei dieser Gelegenheit offiziell an die Feuerwehr Wiesbaden übergeben und vorgestellt. Das seit 8 Monaten im Einsatz befindliche Spezialfahrzeug verfügt über eine umfangreiche technischen Gesamtausstattung und ermöglicht die Einsatzleitung direkt vom Einsatzort aus unter besten Bedingungen. Dazu ist die Besatzung in der Lage sich beispielsweise per Satellit und gesicherter Internetverbindung (VPN Tunnel) direkt mit der zentralen Leitstelle zu verbinden. Selbst beim kompletten Totalausfall des Mobilfunks bleibt die Mannschaft im Fahrzeug, dank, Funktechnik und Satellitentelefon autark und uneingeschränkt kommunikationsfähig. Der ELW 2 dient zur Führung von Einsatzkräften bei größeren oder zeitintensiven Einsatzstellen, sogenannten Gefahrengroßlagen und verfügt über zwei getrennte Bereiche. Im Führungsraum finden Lagebeprechungen der Einsatzleitung statt, während im zweiten Funkraum die Kommunikation von drei mit modernsten Computern ausgestatten Arbeitsplätzen aus geführt werden kann. Der ELW 2 wurde komplett aus dem Landeshaushalt des Landes Hessen finanziert und ist nun auch offizieller Bestandteil für den Bereich der technischen Einsatzleitung der Feuerwehr und des Katstrophenschutzes.
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