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Ein lauter Knall hat vielen Menschen einen Schrecken eingejagt. Vor allem im Rhein-Main-Gebiet war er zu hören. Am späten Freitagnachmittag, gegen 17:20 Uhr, sorgte das Donnern, welche von mehreren Personen als Detonation wahrgenommen wurde, besonders in Frankfurt und Wiesbaden für Beachtung.
Fensterscheiben haben plötzlich nach dem Explosionsgeräusch gezittert. Dann war es wieder ruhig. Die Polizei bestätigte auf Nachfrage, dass der Knall von einem Flugzeug der Bundeswehr verursacht wurde. Zwei Abfangjäger vom Luftwaffengeschwader 74 mit Sitz in Neuburg an der Donau in Bayern, sind um kurz nach 17:00 Uhr aufgestiegen, weil ein Passagierflugzeug kurzzeitig nicht per Funk erreichbar gewesen war.
Als die beiden Eurofighter über dem Rhein-Main-Gebiet waren, haben sie die Schallmauer durchbrochen - dadurch entstand der laute Knall.
Den Abfangjägern gelang es die Passagiermaschine einzuholen. Sie nahmen mit den Piloten Sichtkontakt auf. Daraufhin habe der Kapitän die Funkverbindung wieder in Betrieb genommen und sich bei der Flugkontrolle gemeldet. Alles Ok.
Anschließend drehten die beiden Kampfjets wieder ab und steuerten ihren Luftwaffenstützpunkt an.
Bei den Menschen verursachte der Knall große Aufregung. In den Sozialen Medien wurde spekuliert. Hunderte Notrufe sind bei der Polizei sowie der Feuerwehr im ganzen Rhein-Main-Gebiet eingegangen. Einige der besorgten Personen nahmen sogar eine Druckwelle wahr.
Nähert sich ein Flugzeug der Schallgeschwindigkeit (Ma = 1) - das sind 1.235 km/h bei 20°C - kommt es durch die Kompressibilität der Luft zu Stoßwellen an verschiedenen Teilen des Flugzeugs. Dadurch steigt der aerodynamische Widerstand erheblich an, bis diese Grenze, bildhaft Schallmauer genannt, überwunden ist. Danach sinkt der Widerstand wieder ab.
Neben Druckwellen wie bei einer Explosionen entsteht auch dieser Knall. Dieser sogenannte Überschallknall ist die hörbare Auswirkung der Stoßwelle welche auftritt, wenn sich ein Körper mit Überschallgeschwindigkeit durch die Luft bewegt.
Diese Stoßwelle hat die Form zweier Kegel, eine an der Flugzeugnase und eine am Flugzeugheck. Die Kegel öffnen sich entgegen der Flugrichtung.
Moderne militärische Triebwerke liefern im Normalbetrieb ausreichend Schub, um dauerhaft im Horizontalflug Überschall fliegen zu können, was als Supercruise bezeichnet wird.
Bei ausreichender Luftfeuchtigkeit entstehen in diesen Gebieten Kondensationswolken, deren hinteres Ende von einem Stoß gekennzeichnet ist (Wolkenscheibeneffekt - wie im Bild zu sehen ist).
Die Concorde, eine französisch-britische Passagiermaschine, erreichte schon 1962 mit 2.405 km/h mehr als doppelte Schallgeschwindigkeit!
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Symbolfoto: Defence-Imagery / Pixabay