ANZEIGE
Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters, hat die Sopranistin Anna Netrebko zu den Internationalen Maifestspielen eingeladen, obwohl sie auf einer Sanktionsliste der Ukraine steht. Die verantwortlichen Politiker des Landes Hessen und der Stadt Wiesbaden zeigen sich empört. Nun bezieht der Kreisvorstand von DIE LINKE. Wiesbaden zu dem Thema Stellung.
“Mit großer Sorge nehmen wir eine starke antirussische Stimmung bei Teilen der medialen und politischen Eliten wahr, die sich nun in einer geforderten Ausladung der renommierten Opernsängerin Anna Netrebko widerspiegelt.
Künstler, aber auch Wissenschaftler aus Russland sollen sich dabei einer “Gewissensprüfung” unterziehen, damit sie in Deutschland auftreten dürften - eine Prüfung, deren Ergebnis selbstverständlich die westliche Lesart und eine moralische Empörung über die Politik des Kremls beinhalten müsse,“ kritisiert Sahhan Akyüz, Beisitzer im Kreisvorstand.
Dabei habe die Künstlerin ihre Haltung unlängst auf ihrem Instagram-Kanal verkündet, so schrieb sie: “Ich möchte, dass dieser Krieg aufhört und Menschen in Frieden leben können”.
Jonathan Schwarz, Co-Kreisvorsitzender, ergänzt: “Das Tragische ist, dass dieselben Künstler sich in Russlands ebenfalls einer #Gewissensprüfung unterstellen sollen als Bedingung für ihr Wirken - dort zweifellos aber in der Lesart des Kremls und eine Unterstützung für Präsident Putin. "Das ist das, was man von einer Diktatur erwartet.”
Verwunderlich sei es wenn eine westliche #Demokratie die gleichen Geschütze auffahre, rühme sich diese doch immer, sich grundlegend von der politischen Kultur einer Autokratie zu unterscheiden. “Meistens stimmt das."
Wir wünschen uns, dass dies auch im Falle Anna Netrebko stimmt: Bühne frei und klare Kritik an den Kräften, die Menschen aufgrund ihres Russisch-Seins diskriminieren. Der Gegner ist der Kreml, nicht der oder die russische Bürger”, bekräftigt Schwarz.
Elay Djojan, Beisitzerin im Kreisvorstand, unterstreicht, dass Anna Netrebko seit Jahrzehnten in ihrer russischen Heimat wie im westlichen Ausland auftrete und somit den wertvollen kulturellen Austausch betreibe, den eine auf Frieden hin wirkende Gesellschaft dringend benötige.
Ihre Ausladung aus Wiesbaden freue auch jene Kräfte des nationalistischen Russland, die dem Westen und einem kulturellen Austausch ohnehin feindlich gegenüberstünden.
“Wir können nicht Wasser predigen und Wein trinken. Wiesbaden sollte nationalistischen Kräften nicht in die Karten spielen und die Freiheit der Kunst verteidigen. DIE LINKE. Wiesbaden begrüßt ihren Auftritt in #Wiesbaden und sieht darin ein Zeichen für den #Frieden”, so Djojan.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
Foto: Karl Foster