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Geschafft: Die letzte Lücke über das Salzbachtal in Wiesbaden-Biebrich wurde am Dienstag geschlossen. Der vierte und letzte sogenannte Verschub des gewaltigen Stahlhohlkastens mit einem Gesamtgewicht von 3.500 Tonnen dauerte rund sieben Stunden.
Zwei Jahre und acht Monate sind seit der Sprengung der havarierten Salzbachtalbrücke Anfang November 2021 vergangen. Mit der zweiten Brückenhochzeit ist ein wesentlicher Meilenstein für die Verkehrsfreigabe der zweiten Richtungsfahrbahn der Autobahn 66 im Sommer 2025 erreicht.
Der jetzt verschobene Brückenabschnitt hat eine Gesamtmasse von rund 3.500 Tonnen und absolviert eine Wegstrecke von rund 70 Metern bis zu seiner Endposition am dem westlichen Wiederlager. Rund 30 Bauarbeiter sorgten unter anderem mit Messgeräten und Schmiermittel dafür, dass die 320 Meter lange Brücke geschmeidig und millimetergenau in der vorgesehenen Bahn verschoben wurde.
Die komplette Brücke wurde mithilfe von Hydraulik-Zylindern und dicken Stahlseilen vom sogenannten Taktkeller, etwa 10 Meter pro Stunden, auf die andere Seite geschoben.
„Mit dem sogenannten Taktschiebeverfahren haben wir den er Stahlhohlkasten in vier Abschnitten - sogenannten Takten - vom östlichen Widerlager zum westlichen Widerlager über das Salzbachtal verschoben. Im Anschluss an den letzten Verschub werden auf den Pfeilern und Widerlagern die endgültigen Lager eingebaut, auf die der Stahlhohlkasten abgelegt wird“, schilderte Matthias Hannappel, Die Autobahn GmbH des Bundes, Geschäftsbereichsleiter Bau und Erhaltung in der Niederlassung West.
Nach dem diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird die Betonfahrbahnplatte hergestellt und abgedichtet. Anschließend werden die Brückenkappen (Randausbildungen der Brücke) hergestellt. Dann erfolgt der Einbau des Asphaltbelag auf die Fahrbahn. Zum Schluss werden noch die Geländer und Schutzeinrichtungen installiert und die Straßenmarkierungen aufgetragen.
„Der Erhalt und die Modernisierung unserer Straßeninfrastruktur haben absolute Priorität. Wir wollen moderne, sichere Brücken überall im Land - und zwar so schnell wie möglich. Deshalb gehen wir die Brückenmodernisierung konsequent an. Dafür haben wir unter anderem das Zukunftspaket leistungsfähige Autobahnbrücken geschnürt und allein für die Salzbachtalbrücke rund 225 Millionen Euro investiert. Mit dem Ersatzneubau ermöglichen wir Konnektivität und Erreichbarkeit, das nützt den Bürgern und der Wirtschaft im Rhein-Main-Gebiet und weit darüber hinaus“, so Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr anlässlich des letzten Verschubes der Nordbrücke.
Mit dieser Vollendung wird die Nordbrücke im Sommer nächsten Jahre fertig sein und freigegeben. „Wir liegen gut im Zeitplan“, so Mathias Achauer, von der Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung West.
Dann werden auf beiden Brücken je zwei vollständige Fahrspuren mit Standstreifen für den Verkehr wieder zu Verfügung stehen.
Die Salzbachtalbrücke ist eine wichtige Ost-West Verbindung zwischen Frankfurt und dem Rheingau sowie Wiesbaden und nach Mainz.
Die Südbrücke steht dem Verkehr planmäßig seit dem 18. Dezember 2023 mit zwei verengt geführten Fahrstreifen in Fahrtrichtung Frankfurt und Rüdesheim zur Verfügung. Mit der Fertigstellung der Nordbrücke Mitte 2025 wird der Verkehr auf beiden Brückenhälften wieder jeweils zweistreifig über das Salzbachtal geführt. Der fünfte und letzte sogenannte Verschub des gewaltigen Stahlhohlkastens mit einem Gesamtgewicht von 3.500 Tonnen dauerte rund sieben Stunden. der Konstruktion geplant. Er werde auf einer Strecke von rund 70 Metern weiter vorgeschoben, teilte ein Sprecher der Autobahn GmbH am Freitag mit. Hinsichtlich der für Mitte 2025 kommunizierten Verkehrsfreigabe liege man voll im Zeitplan. Der südliche Teil war bereits Ende 2023 eröffnet worden.
Die A66 verbindet den Rheingau-Taunus-Kreis sowie die beiden Landeshauptstädte Wiesbaden und Mainz über den Main-Taunus-Kreis mit Frankfurt am Main. Mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehr (DTV) von rund 80.000 Fahrzeugen wird die Anbindungsfunktion eines mit intakter Salzbachtalbrücke ohne Unterbrechung zur Verfügung stehenden Autobahnabschnittes deutlich.
Der Streckenabschnitt zwischen den Anschlussstellen Wiesbaden-Biebricher Allee und Wiesbaden-Mainzer Straße musste am 18. Juni 2021 voll gesperrt werden. Grund war ein havariertes Rollenlager, das ein Absacken des Überbaus am südlichen Brückenbauwerk auslöste. Es folgte die Sprengung der südlichen und nördlichen Brückenbauwerke am 6. November 2021. Seitdem wird mit Hochdruck am Bau der neuen Salzbachtalbrücke gearbeitet. Der Ersatzneubau wird als Stahlhohlkastenkonstruktion ausgeführt.
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Fotos: Daniel Becker & Autobahn GmbH / Maurice Kaluscha