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Der Magistrat hat am Dienstag (12. Januar) gleich zwei Sitzungsvorlagen zur Wohnbauflächenentwicklung des Wohngebietes Hainweg an den Ortsbeirat in Nordenstadt und den Seniorenbeirat weitergeleitet: die Flächennutzungsplanänderung für den Planbereich und die Sitzungsvorlage zum entsprechenden Bebauungsplan.
„Die Änderung des Flächennutzungsplans ist Voraussetzung für die spätere Rechtskraft des Bebauungsplanes“, erläutert Stadtentwicklungsdezernentin Sigrid Möricke das Vorgehen. „Das Wohngebiet Hainweg in Nordenstadt stellt mit rund 23 Hektar eine der größten Entwicklungsflächen in Wiesbaden dar. Eine zügige Entwicklung zu Wohnbauland soll nun erfolgen, damit zwischen der Konrad-Zuse-Straße und der Heerstraße das neue Wohngebiet Hainweg mit etwa 650 Wohneinheiten entstehen kann.“
Der derzeit aktuelle Flächennutzungsplan der Landeshauptstadt Wiesbaden sieht in Nordenstadt eine Siedlungszuwachsfläche im Bereich Hainweg vor. Mit der Flächennutzungsplanänderung im Planbereich „Wohngebiet Hainweg“ soll die bereits im wirksamen Flächennutzungsplan dargestellte Wohnbaufläche an aktuelle städtebauliche und verkehrsplanerische Rahmenbedingungen angepasst und im Hinblick auf ihre Ausdehnung und Dichte reduziert werden.
„Die Dichtewerte des Regionalplans, der für den Großstadtbereich einen Mindestwert der Siedlungsdichte von 60 Wohneinheiten je Hektar benennt, wurden zugunsten einer für den Vorort angemessenen maßvollen Verdichtung mit reduzierter versiegelter Fläche und hohem Durchgrünungsanteil unterschritten“, so Möricke. Die Unterschreitung begründe sich aus der erwünschten Einfügung des Neubaugebiets in die Eigenart des ebenfalls lockerer bebauten Ortsteils sowie aus der Berücksichtigung ökologischer, klimatologischer und verkehrstechnischer Zielsetzungen.
Das neue Quartier wird als Fortführung der angrenzenden Bebauung verstanden. Es reagiert auf die angrenzenden Nutzungen und Gebäudetypologien, führt diese logisch fort und kombiniert sie mit neuen Qualitäten, etwa in der sozialen Infrastruktur, der Schaffung von neuen öffentlichen Räumen mit hoher Aufenthaltsqualität oder mit der Anordnung von Spiel- und Bewegungsräumen für individuelle Sport- und Freizeitgestaltung im unmittelbaren Wohnumfeld. Flexibel kombinierbare Gebäudetypologien innerhalb der meisten Baufelder ermöglichen ein lebendiges, neues Stadtquartier.
Das vielfältige Angebot vom Einzelhaus über Doppel-, Reihen- und Kettenhäuser sowie bis zu viergeschossigen Mehrfamilienhäusern fördert die soziale Mischung der Wohnquartiere und schafft eine Identifikation mit dem neuen Wohngebiet. Die intensiveren Nutzungen wie Kinderbetreuung, Jugendräume und Seniorenwohnanlage sowie Einzelhandel sind insbesondere am städtischen Platz am nördlichen Teil des Parks angeordnet. Dort und am neuen Kreisverkehr in der Konrad-Zuse-Straße befinden sich auch die Bushaltestellen für das Quartier.
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Hintergrund:
Der Wohnraumflächenbedarf in Wiesbaden steigt stetig an, bis zum Jahr 2030 wird mit einem Bevölkerungswachstum von etwa 6.300 Einwohnern gerechnet. Als Teil der nachhaltigen Siedlungsentwicklung werden vorhandene Wohnbauflächenpotenziale anhand des Flächennutzungsplans identifiziert und umgesetzt.
Der rechtsverbindliche Bebauungsplan 1989/01 – „Hainweg“ aus dem Jahr 1989 setzt für das Gebiet neben einer Durchgangsstraße landwirtschaftliche Flächen fest, deshalb ist es zur Schaffung von Planungsrecht für Wohnbauflächen erforderlich, einen neuen Bebauungsplan aufzustellen. Die öffentliche Auslegung der Änderung des Flächennutzungsplans, des Bebauungsplans „Wohngebiet Hainweg“ und des aufzuhebenden Bebauungsplans „Hainweg“ – Nordenstadt 1989/01 ist für das zweite Quartal 2016 vorgesehen.
Grafik: Planquadrat