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In Zeiten niedriger Zinsen und steigender Mietpreise ist der Kauf von Wohneigentum ein viel diskutiertes Thema. Das ist Anlass, die Entwicklung von Wohneigentum in Wiesbaden genauer zu untersuchen. Das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik zeigt in seinem neuesten Bericht Trends für den Zeitraum zwischen 2006 und 2011.
Ende 2011 waren von den rund 141.000 Wiesbadener Haushalten knapp 32.000 Eigentümer ihres Domizils, das entspricht 22,5 Prozent und einem Plus von 1,6 Prozentpunkten im Fünfjahreszeitraum. Dabei wuchs die Zahl der Eigentümerhaushalte stadtweit deutlich stärker als die Zahl der Haushalte insgesamt.
Die Wohneigentümer sind innerstädtisch unterschiedlich verteilt: Während im Westend und in Mitte rund 95 Prozent der Haushalte zur Miete wohnen und es auch im Rheingauviertel und in Amöneburg nur jeweils gut zwölf Prozent Eigentümer gibt, sind es in Frauenstein und den östlichen Vororten besonders viele. Hier betragen die Eigentümerquoten fast durchweg über 40 Prozent. Spitzenreiter ist Auringen: Mehr als jeder zweite Haushalt wohnt hier mietfrei. Auch die Entwicklung im Beobachtungszeitraum verlief in den Stadtteilen sehr unterschiedlich. Wiederum in Amöneburg wuchs der Eigentümeranteil mit 4,5 Prozentpunkten am stärksten. Gegenbeispiel ist Nordenstadt, das zwar gegenwärtig mit über 48 Prozent die zweithöchste Eigentümerquote in Wiesbaden hat, mit 0,7 Prozentpunkten seit 2006 aber nur eine geringe Veränderungsrate aufwies.
Seniorenhaushalte zeigten im betrachteten Zeitraum die größte Dynamik bei dem Umzug in die eigenen vier Wände, nämlich ein Plus von knapp sechs Prozentpunkten. Aktuell wohnt damit gut jeder vierte Haushalt mit Bewohnern über 65 Jahren im Eigenheim. Die Entwicklung bei jungen Haushalten unter 34 Jahren war dagegen leicht rückläufig (minus 0,2 Prozentpunkte). Überdurchschnittlich oft, nämlich zu über 27 Prozent, wohnen Haushalte mit Kindern in den eigenen vier Wänden - allerdings mit geringer Veränderungsrate seit 2006. Betrachtet man die Haushaltstypen nach Nationalität, zeigt sich, dass aktuell lediglich knapp sechs Prozent der ausländischen Haushalte Wohneigentum besitzen, während es bei gemischten und deutschen Haushalten deutlich mehr sind (20 Prozent beziehungsweise 25 Prozent).
In einigen Ortsbezirken nahmen die Eigentümerhaushalte und die Haushaltszahl eine konträre Entwicklung: So sind beispielsweise in Südost, Nordost und Bierstadt aktuell deutlich weniger Haushalte als 2006 gemeldet, während gleichzeitig die Zahl der Eigentümerhaushalte stark gewachsen ist. Umgekehrte Beispiele sind das Westend und Klarenthal, wo die Zunahme der Eigentümerhaushalte deutlich hinter der der Haushalte zurück bleibt.