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Die Sonne bahnt sich am heutigen Pfingstsonntag pünktlich zum Beginn der Springprüfung um den Preis des Hessischen Ministerpräsidenten ihren Weg durch die dicke Wolkendecke und vertreibt auch die letzten Regentropfen, die vorher die Wege und Bahnen im Biebricher Schlosspark durchweicht hatten.
Die Zuschauer ließen sich von der trüben Wettervorhersage nicht von einem Besuch auf dem weltberühmten Wiesbadener PfingstTurnier abhalten und erschienen zu Tausenden. Für ihre Beharrlichkeit wurden sie wenigstens für die Dauer des Springens mit Sonnenstrahlen belohnt.
Summendes Stimmengewirr gepaart mit den Rufen der Papageien macht die Atmosphäre im Biebricher Schlosspark zu etwas ganz Besonderem, das Reiter aus aller Welt immer wieder in die Landeshauptstadt zieht.
Sie gehören genauso zum Wiesbadener PfingstTurnier wie die Papageien: Die internationalen Stars wie der Brite Michael Whitaker und der Holländer Marc Houtzager, die Deutschen Größen wie David Will, und Michael Jung und nicht zuletzt die hessische Power von Nicola Pohl und Jörg Oppermann.
Die 32 Starterpaare aus 13 Nationen mussten den diesjährigen Vier-Sterne-Parcours mit seinen 15 Sprüngen auf 550 Metern innerhalb von 84 Sekunden fehlerfrei absolvieren, um ein Ticket fürs Stechen zu lösen. Eine Aufgabe, die nur fünf Paare erfolgreich lösen konnten.
Den ersten Versuch unternahm Michael Viehweg auf Contario, kam nach 73,98 Sekunden jedoch mit 8 Fehlern ins Ziel. Erst der dritte Starter schaffte einen fehlerfreien Ritt und wurde mit tosendem Applaus aus der Bahn begleitet.
Nicola Pohl und auch Charlotte Grave, die Teil des U25-Teams ist, fliegen förmlich über die Hindernisse und begeistern die Zuschauer. Kollektives Stöhnen als beide Hessinnen am neunten Sprung reißen und den Einzug ins Stechen knapp verpassen.
Nachdem David Will mit 79,70 Sekunden als letzter Reiter ins Stechen einzieht, wird der Parcours auf sieben Hindernisse mit acht Sprünge verkürzt, für die maximal 57 Sekunden Zeit bleiben.
Nach einer scharfen Wendung kommt Hhs Calais, Pferd des Iren Michael Pender mit der Hinterhand ins Rutschen. Die Zuschauer ziehen hörbar die Luft ein. Die Luft knistert vor Spannung. Calais kann sich fangen und trägt seinen 25-jährigen Reiter mit hervorragenden 42,98 Sekunden fehlerfrei ins Ziel und schließlich zum Sieg.
Auch der Belgier Koen Vereecke schafft eine Nullrunde und braucht dafür 46,84 Sekunden. Nur David Will kommt mit 42,98 Sekunden an die Bestzeit heran, leistet sich allerdings vier Fehlerpunkte und landet auf Platz Drei.
Nicht nur, dass der Regen Zuschauer wusch und Gehwege ausspülte, auch der Rasen zwischen den Sprüngen wurde immer weicher, sodass das Parcourspersonal zwischen den Sprüngen nicht nur die fliegenden Stangen wieder auflegen, sondern auch die fliegenden Grasbüschel wieder fest stampfen musste.
Trotzdem konnte man gut gegen die Uhr reiten, sagte David Will anschließend im Interview: "Es reitet sich besser als es von außen aussieht."
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Preis des Hessischen Ministerpräsidenten
Qualifikation für LONGINES Grand Prix – Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden
1. Michael Pender (IRL), Hhs Calais, 0 Fehler 42.83 sec
2. Koen Vereecke (BEL), Oilily de Muze, 0 Fehler 46.84 sec
3. David Will (GER), Kansall, 4 Fehler 42.98 sec
Fotos: Otto Witte