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Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat am Donnerstag, 7. Mai, an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren erinnert und die große Besonderheit des 8. Mais herausgestellt.
„Der 8. Mai ist ein Datum, das von außergewöhnlicher Bedeutung für unser Land ist. Es markiert das Ende einer Zeit, die geprägt war von unfassbarem Leid: von einer menschenverachtenden Diktatur, der Millionen Menschen zum Opfer fielen und die mit systematischem Völkermord einen absoluten Tiefpunkt in der Geschichte unseres Landes erreichte. Wir gedenken den Opfern dieses Krieges: all den Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ihr Leben verloren haben“, so der Regierungschef.
Gleichzeitig betonte Bouffier, dass die Erinnerung an das Ende des Nazi-Regimes mahne, sich stets für Frieden, Toleranz und Völkerverständigung einzusetzen. „Gerade in der heutigen Zeit ist es von großer Bedeutung, zusammenzustehen, sich aktiv einzubringen und sich entschieden gegen Angriffe von rechts zu stellen. Freiheit und Demokratie sind keine Selbstläufer. Sie benötigen ein entschlossenes Engagement der Politik und der Zivilgesellschaft, denn sie sind die Grundpfeiler für eine starke Gemeinschaft. Mit dem Gedenken setzen wir ein entschlossenes Zeichen dafür, niemals einen Schlussstrich unter das grauenvolle Geschehen zu ziehen. Dieses verpflichtet uns dazu, immer wieder für die Demokratie in unserem Land einzustehen und zu zeigen, dass diejenigen, die Menschenrechte missachten, keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.“
Der 8. Mai markiere jedoch nicht nur das Ende einer Zeit des Leids und der Not, sondern auch den Anfang einer Zeit des Wandels. „Die Befreiung von der Nazidiktatur bildete die Grundlage für ein neues demokratisches Deutschland. Als Antwort auf die Gewaltherrschaft trat das Grundgesetz in Kraft – eine Richtlinie, die Halt und Sicherheit gab für den bald in Fahrt kommenden Wiederaufstieg und entlang derer sich Deutschland zu einem Land entwickelt hat, das heute beispielhaft in der Welt dasteht. Der erste Artikel im Grundgesetz legt den Grundstein dazu, wie wir unsere Gesellschaft ordnen wollen und verpflichtet jede und jeden dazu, die Menschenwürde zu achten und zu schützen.“
Doch nicht allein für Deutschland sei der 8. Mai ein entscheidendes Datum, auch für Europa bestimme dieser Tag einen Epochenwechsel. „Als Reaktion auf die Schrecken des Zweiten Weltkrieges trat das Friedensprojekt Europa in Kraft, welches es uns bis heute ermöglicht, Grenzen zu überwinden, ohne Kriege gegensätzliche Interessen auszugleichen und gemeinsame Interessen wahrzunehmen. Gerade in Anbetracht der vielfältigen Herausforderungen, vor denen das vereinte Europa in der globalisierten Welt heute steht, ist es von großer Bedeutung, auch daran zu erinnern“, sagte Bouffier.
Abschließend betonte der Ministerpräsident, die Historie des 8. Mai trage einen Appell an die Bevölkerung in sich, der immer und zu jeder Zeit gelten müsse. „In den vergangenen Jahren hat sich immer wieder im Aufruf zu Hass und zu Gewalt ein Riss in der Gesellschaft gezeigt, der uns besorgen muss. Und deshalb gilt es nicht nur am 8. Mai, sondern immer und überall, unserer Verpflichtung zur Zivilcourage nachzukommen und für die Menschenwürde einzustehen. Gerade in der heutigen Zeit der Krise erleben wir eine neue Form des Zusammenhalts, der gegenseitigen Hilfe und Unterstützung – ich wünsche mir, dass wir diese mitnehmen und als neue Form des Zusammenlebens bewahren.“
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