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Die wohl stilvollste Adresse der Hessischen Landeshauptstadt hat ab 20:30 Uhr am letzten Abend des Jahres 2012 wieder seine Tore für die zahlreichen vorfreudigen und feierlustigen Gäste geöffnet. Zügig füllten sich die Kleiderhaken an den Garderoben und schicke Ballkleider, funkelnde Kostüme, glänzende Anzüge und kunstvoll hochgesteckte und verzierte Frisuren wurden sichtbar. Derart herausgeputzt wartete Wiesbaden ungeduldig darauf, nun endlich die letzten milden Stunden des alten Jahres gebührend zu feiern. Und dazu bot sich in allen Sälen reichlich Gelegenheit. Überall spielte Musik und es konnte zu den unterschiedlichen Richtungen und Rhythmen getanzt werden.
Evergreens und Kulthits wurden von der bekannten Band, die „Night Birds“ zum besten gegeben. Sie spielten im Friedrich-von-Thiersch-Saal den gesamten Abend und ließen niemanden auf den Stühlen sitzen. Jung und alt tanzte zu den beliebten Klassikern von „Abba“ und „Katrina and the waves“ sowie zu neueren Liedern wie „A night like this“ von Caro Emerald und „Someone like you“ von Adele.
Musikalisch ganz anders ging es im kleineren Muschelsaal zu. Hier spielten „Azucar Cubana“ zu Salsa und Samba auf. Hier zeigten geübte Tänzer, was sie können und sorgten so für ausgelassene Stimmung. Im Fjodor-Dostojewski-Saal gab es von den „Pretty Beats“ und „Rockin' the Sixties“ ordentlich etwas auf die Ohren. Im Carl Schuricht Salon ging es bei Jazz-Musik eher ruhig zu. So war für jeden die richtige Musik dabei. Wo es gefiel, da blieb man.
Der Abend im Kurhaus bot also auf jeden Fall etwas für Auge und Ohren. Aber auch der Gaumen kam nicht zu kurz. Käfer's sorgte mit einem Buffet und Snacks der Extraklasse im Salon Carl Schuricht und im Wintergarten sowie einem festlichen Gala-Dinner im Christan-Zais-Saal für den kulinarischen Beitrag des Abends. Das Kurhaus bot derweil alkoholische und alkoholfreie Erfrischungen an zahlreichen und günstig gelegenen Bars an. Der gesamte Silvesterball war ein Fest für die Sinne.
Nicht jeder konnte den Abend jedoch so ausgelassen genießen, wie die Gäste des Kurhauses. Das Küchenpersonal und die Servicekräfte liefen zu Höchstleistungen auf und auch das Reinigungspersonal und die arbeitende Bevölkerung außerhalb der „Guden Stubb“ konnte dem bunten Treiben nur zusehen. In vielen Berufen wurde trotz oder gerade wegen des feierlichen Anlasses wie gewohnt gearbeitet. Sahib Amallah ist, als wir ihn um 01:00 Uhr morgens fragen, seit 22:00 Uhr dabei, im Auftrag der ELW die Straßen und Wege von Unrat zu befreien und er hat erst Feierabend, wenn die Wilhlemstraße wieder frei von Raketen- und Böllerresten ist. Auch Vertreter anderer Berufe haben an Silvester reichlich zu tun. Polizei und Feuerwehr sind in der Nacht des Jahreswechsel im Dauereinsatz. Nur durch ihre Arbeit können andere ungestört und sicher feiern.
Und das tun die meisten ja dann auch. In dieser Nacht ist alles anders. Da brechen selbst hartnäckige Nichtraucher mit ihrer „Nichtgewohntheit“ und greifen zur Zigarette oder sogar zu Zigarre. An Silvester ist halt alles irgendwie besonders. Und für manch einen ist der letzte Tag des Jahres sogar der „besonderste“ Tag des Lebens - -wie zum Beispiel der Jahrestag des Kennenlernens. So wie für Inge Porspiech-Gleißner und Peter-Paul Pospiech aus Mainz, die sich vor genau zehn Jahren das erste Mal zum Tanzen im Kurhaus in der Silversternacht verabredet hatten.
Nur drei Tage zuvor hatten sie sich kennengelernt. Und ob es an der feierlichen Stimmung des ehrwürdigen Gebäudes und seiner Gäste oder dem prunkvollen Ambiente, der Musik und dem Tanzen oder der Anziehungskraft der beiden füreinander lag, ist nicht mehr zu sagen. Fest steht aber, dass das Kurhaus der Ort ist, an dem sich beide ineinander verliebten und bis heute jedes Jahr aufs Neue zum Jahreswechsel hierher zurückkehren. Und nach einem Jahr, beim zweiten Silvesterball dort, wurde der Entschluss gefasst, sich das Ja-Wort zu geben. Seit acht Jahren sind die beiden als glückliches Ehepaar unterwegs und kommen immer wieder. Und laut Peter-Paul wird es von Jahr zu Jahr immer schöner und der Rahmen immer interessanter. Sie genießen die Stimmung im Haus und auf dem Bowling Green in vollen Zügen. „In 500 Kilometern Umkreis gibt es nichts Schöneres, als hier im Kurhaus“, schwärmt er.
Die Silvesternacht hat auf jeden Fall etwas Magisches. Egal, ob man sie mit alten Bekannten und Freunden, mit dem oder der Liebsten oder aber mit gleichgesinnten Unbekannten verbringt. Man lässt das nun hinter sich liegende Jahr Revue passieren, setzt sich neue oder alte Ziele und schaut gebannt auf das, was da noch kommt. Bei dem Glas Sekt um Mitternacht und dem Schlagen der Kirchuhr werden die Vorhaben besiegelt und alles lauscht aufgeregt dem Knallen und Zischen der Böller und Raketen.
Traditionell treffen sich eine Großzahl der Wiesbadener auf dem Bowling Green und zünden ihr selbst mitgebrachtes Feuerwerk ab, bevor um Viertel nach Zwölf das von Musik minutiös abgestimmte Feuerwerk des Kurhauses für etwa zehn Minuten den Nachthimmel erleuchtet. Hell leuchten dabei auch die Augen der Zuschauer während sie ob des grandiosen Anblicks erschaudern. Perfekt abgestimmte Songs, wie dieses Jahr „We are young“ von der Band Fun, „Call me maybe“ von Carly Rae Jepsen, Lykke Li mit „I follow rivers“ und „Euphoria“ von Loreen werden dazu gespielt. Das Zusammenspiel von Licht, Farbe und Rhythmus ist dabei wahrlich infernalisch und euphorisch. Man vergisst dabei fast, das neue Jahr zu begrüßen. Dennis Tiefenbach aus Wiesbaden, war 2012 das erste Mal dabei, aber viele Andere, wie Daniel Groß und Hendrik Sohl aus Eschborn waren schon öfter Zeuge des Farbspiels auf dem Bowling Green. Spektakulär und mit super Musik“, hörte man viele Beobachter sagen.
Bis in die frühen Morgenstunden ging das Tanzen im Kurhaus weiter und nachdem die „Night Birds“ sich von der Bühne verabschiedet hatten, übernahm DJ Holger Helmiss das Zepter und Mikro und läutete 2013 standesgemäß musikalisch ein. Getanzt werden konnte solange man Puste und Lust hatte.
Die Veranstalter schauen auf einen weiteren erfolgreichen und sehr gelungenen Silvesterball zurück. Nun heißt es 365 Tage warten und gespannt sein auf die nächste Gala im Kurhaus. Wiesbadenaktuell.de wird dann einmal mehr vor Ort sein und bestimmt einige alte Bekannte wiedersehen. Mit Sicherheit findet sich auch das Ehepaar Pospiech-Gleißner dort wieder mit ein – verliebt wie eh und je.