ANZEIGE
Genau zehn Monate sind seit der Sprengung der Salzbachtalbrücke (6. November 2021) vergangen. In dieser Zeit wird mit hohem Druck am Neubau der Brücke gearbeitet. Der Fortschritt der Arbeiten zeigte sich bisher vor allem durch die bereits errichteten Brückenpfeiler. Nun am Dienstag folgte als Meilenstein der erste Abschnitt der Brücke selbst. Die Lücke in der Autobahn 66 beginnt, sich zu schließen.
Anlässlich des Verschubes des 1. Brückenabschnittes überzeugten sich am Dienstagvormittag Anne Rethmann, Geschäftsführerin Finanzen der Autobahn GmbH des Bundes, und Ulrich Neuroth, Direktor der den Ersatzneubau umsetzenden Niederlassung West, persönlich vor Ort vom Baufortschritt des für die Rhein-Main-Region so wichtigen Bauwerks.
Hier in Wiesbaden investiert der Bund rund 150 Millionen Euro in den Ersatzneubau der Salzbachtalbrücke. Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, über das Projekt: „Die Salzbachtalbrücke hat für uns eine große Priorität. Mit dem 1. Verschub haben wir heute einen Meilenstein erreicht. Damit sind wir unserem Ziel näherkommen, das südliche Bauwerk bis Ende 2023 fertigzustellen. Wenn die wichtige Straßenverbindung zwischen dem Rheingau und Frankfurt wiederhergestellt ist, löst das ein kritische Engstelle auf zum Nutzen der gesamten Region.“
Anne Rethmann machte die prioritäre Bedeutung der Baumaßnahme für die Autobahn GmbH des Bundes deutlich: „Die Autobahn GmbH und alle am Projekt Beteiligten arbeiten jeden Tag mit Hochdruck an der Salzbachtalbrücke. Der Baufortschritt ist für die Bevölkerung sichtbar. Möglichkeiten, um Zeitgewinne zu erzielen, werden von uns geprüft und, wie im Fall der für den Bau des südlichen Bauwerks vorgefertigten und an der A661 bei Dreieich-Sprendlingen zwischengelagerten Stahlteile, auch realisiert.“
Der Verschub des südlichen Überbaus erfolgt in vier Abschnitten, sogenannten Takten. Im ersten Takt wurde am Dienstag ab etwa 7:00 Uhr der südliche Überbau Zentimeter für Zentimeter auf einer Länge von rund 78 Metern bis zum östlichen Brückenpfeiler geschoben.
Der Verschub erfolgte mithilfe einer am östlichen Brückenwiderlager installierten Hydraulikanlage. Diese zog mithilfe von Stahlseilen das Brückenelement mit einem Gewicht von rund 940 Tonnen, welches auf Kunststoffplatten im Taktkeller lag, etwa 10 Meter pro Stunden in Richtung Salzbachtal. Gegen 16:00 Uhr wurde der erste Pfeiler erreicht.
Schmierseife war für die Operation ebenfalls notwendig. Damit haben die Arbieter Kunststoffteller eingeschmiert, auf dem der Rahmen des Stahlkolosses zusammengeschweißt und im Laufe des Dienstags in Richtung der ersten Tragesäule verschoben wurde.
Am Pfeiler war dann noch mal Millimeterarbeit angesagt. Das erste Element musste genau auf seine vorberechnete Postion geschoben werden. Das hat Problemlos geklappt.
Die folgenden Takte werden jeweils zum nachfolgenden Pfeiler mit dem gleichen System und Vorgehen geführt.
Für den Verschub des ersten Brückenabschnitts wurde vorne an das Stahlelement eine Hilfskonstruktion, der sogenannte Vorbauschnabel (rot), montiert. Während der schwere Brückenabschnitt erst über einen Teil der Spannweite vorgeschoben wurde, stützt sich der circa 30 Meter lange und mit nur 90 Tonnen “leichte“ Vorbauschnabel bereits auf dem Pfeiler ab.
Die A66 verbindet den Rheingau-Taunus-Kreis sowie die beiden Landeshauptstädte Wiesbaden und Mainz über den Main-Taunus-Kreis mit Frankfurt am Main. Mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehr (DTV) von rund 80.000 Fahrzeugen wird die Anbindungsfunktion eines mit intakter Salzbachtalbrücke ohne Unterbrechung zur Verfügung stehenden Autobahnabschnittes deutlich.
Die Südbrücke wird nach aktueller Zielvorstellung den Verkehr ab Ende 2023 mit zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung aufnehmen. Das bedeutet eine große Entlastung für die Region. Mit der Fertigstellung des nördlichen Teilbauwerks Mitte 2025 wird der Verkehr auf den Teilbauwerken zweistreifig geführt.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram!
Foto / Video: Joshua Ziß und Autobahn GmbH