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So ein Neubau ist ein wirklich guter Grund zu feiern und das taten die Ehrengäste zusammen mit Elternvertretern, Lehrerinnen und Lehrern sowie den Kindern der Erbenheimer Justus-von-Liebig Grundschule. Mit dem Hit Pata Pata von Miriam Makeba (siehe auch das Video auf der WA-Facebookseite), boten sie einen stimmungsvollen und fröhlichen Einstieg in die Einweihungsfeier dar.
Die Justus-von-Liebig-Schule ist die einzige Grundschule im östlichen Vorort Erbenheim. Bereits in den ausgehenden 70er Jahren wurden dort Container zur Erweiterung des Schulgebäudes aufgestellt und auch nach Fertigstellung des Erweiterungsbaus hat diese Schulzimmerart noch nicht ganz ausgedient, denn die auf dem Schulhof stehenden Container werden immer noch für bestimmte Unterrichtszwecke genutzt.
Der Neubau wurde nötig, da durch den hessischen Pakt für den Nachmittag und die damit verbundenen erweiterten Angebote im Ganztagsbereich, ein deutlich größerer Raumbedarf entstanden ist. Rektor Olrik Krüger berichtete in seiner Ansprache, dass beim Start in das Ganztagsangebot im Jahr 2010 zunächst 30 Kinder in der Schule betreut wurden. 2018 nehmen 260 Kinder am Betreuungsprogramm teil. Von 7:30 Uhr bis 17:00 Uhr ist die Betreuung der Kinder sichergestellt. Das Angebot am Nachmittag reicht von Sport, über Förderkurse bis hin zu Musik.
Zurzeit werden in der Justus-von-Liebig-Schule zehn Inklusions-Schülerinnen und -Schüler betreut. Und auch für das Thema: „Deutsch als Fremdsprache“ stehen diverse Angebote zur Verfügung.
6,3 Millionen Euro hat das gesamte Projekt gekostet. Ein großer Teil kam aus den Förderprogrammen Kib I und Kib II, wie Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms zu berichten wusste. Und auch wenn laut Rektor Krüger noch einige Detailarbeiten durchgeführt werden müssen, überwiegt jetzt die Freude über den gelungenen Bau.
Ein echtes Highlight ist dabei die neue Multifunktionsmensa. Dieser Raum wird in Zukunft nicht nur von der Schule, sondern nachmittags und abends auch von Vereinen vielfältig genutzt. Aber auch die mittig im Gang liegende, gläserne Bibiliothek ist ein echter Hingucker. Hier macht Ausleihen und Lesen sicher noch mehr Spaß.
Das ein solcher Umbau mit all seinen Problemen kein einfaches Unterfangen ist, dokumentierte Rektor Krüger deshalb auch in seiner Rede. Er verglich die Planungs- und Bauphase mit der Irrfahrt des Odysseus, der nach zehn Jahren glücklich in seinem Heimathafen Ithaka ankam. Die Zuordnung der „Versuchungen“ zu lebenden und am Prozess beteiligten Personen war nicht zufällig und erheiterten die Festgäste.
Krügers besondere Dank galt dem engagierten Kollegium, der Schulsekretärin Wagner, den verständnisvollen Eltern und nicht zuletzt dem Hausmeister Knorr, der beim ganzen Umbautrubel stets die Nerven und nie den Überblick verloren hat.
Stadtentwicklungsdezernent Hans-Martin Kessler erweiterte die Danksagungen und erwähnte die Förderung des Projektes durch Schul- und Hochbauamt und sprach auch die unmittelbaren Nachbarn der Schule an, für die ein solches Bauprojekt mit nicht unerheblichen Einschränkungen verbunden ist.
Christian Nasedy, der leitende Architekt des Neubaus, beschrieb den Unterschied eines Schulbaus gestern und heute, denn die Kinder der Justus-von-Liebig-Schule wandeln in ihrer Schule architektonisch zwischen den Epochen: „Im Altbau macht man, wenn es warm wird, das Fenster auf und zu, wenn es kalt wird. Im Neubau wird alles elektronisch geregelt: Heizen, Kühlen, Jalousien auf oder zu - es funktioniert automatisch oder auf Knopfdruck. Ihr erlebt hier die Entwicklung der Architektur jeden Tag live. Ich hoffe, dass das neue Gebäude genauso angenommen und mit Leben gefüllt wird“, so Nasedy abschließend.
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Fotos: Petra Schumann