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In einer Zeit, in der die Klagen über eine Verrohung unserer Gesellschaft zunehmen und in der Vorbilder wichtiger sind, als sie es je zuvor waren. Haben vier Menschen aus Wiesbaden Mut bewiesen und sich engagiert vorbildliche verhalten. Sie haben unter Gefahr für sich selbst das Leben anderer Menschen gerettet - vor einem brutalen Messer-Angriff und dem Ertrinken. Zudem konnten durch einen aufmerksamen Wiesbadener zwei Einbrecher festgenommen werden.
Diese vier mutigen Heldinnen und Helden des Alltags wurden am Montag, 27. Mai, vom Vorsitzenden der Gesellschaft Bürger und Polizei e.V. und Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Westhessen, Felix Paschek, in den Räumlichkeiten des Polizeipräsidiums Westhessen in Wiesbaden empfangen.
Gleich zu Beginn der Feierstunde bedankte sich Paschek bei allen anwesenden Personen und betonte, dass die Polizei immer wieder auf aufmerksame Bürgerinnen und Bürger zur Unterstützung und deren Mithilfe angewiesen sei.
Nach diesen einleitenden Worten übergab er an den ersten Zeugen, durch welchen zwei Kriminelle eines Wohnungseinbruchdiebstahls gefasst werden konnten.
Am 10. Januar 2024 kam es in Wiesbaden zu einem Einbruch in einem Mehrfamilienhaus. Der Wiesbadener war dabei, sich die Schuhe im Hausflur anzuziehen, als er laute Schläge vernahm und ging im Treppenhaus nach unten. Dort konnte er die aufgebrochene Wohnungstür eines Nachbarn entdecken. Er wartete außerhalb des Wohnhauses auf der gegenüberliegenden Straßenseite, um zu prüfen, ob jemand für ihn Unbekanntes das Haus verlassen würde.
Nach kurzer Zeit verließen zwei Männer das Wohnhaus. Der Zeuge verständigte sofort den Notruf 110, fertigte Bilder von den Tatverdächtigen und ging ihnen unbemerkt nach. Anschließend lotste er die Polizeistreifen an die beiden Täter heran. Diese konnten dadurch festgenommen werden.
Im weiteren Ermittlungsverlauf stellte sich heraus, dass beide Tatverdächtigen ohne festen Wohnsitz in Deutschland und in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen diverser Einbruchsdelikte in Erscheinung getreten sind. Sie wurden anschließend einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete die Untersuchungshaft an.
Paschek betonte, dass die Polizei immer wieder mit Einbrüchen jeglicher Art zu tun habe. Umso herausragender sei es dank der Hilfe eines aufmerksamen Bürgers gleich zwei Einbrecher festgenommen zu haben. „Sie haben die Situation für sich gefahrentechnisch wohlwollend kalkuliert und anschließend gehandelt.“
Auch Chris Hanschmann hat herausragenden Mut und Zivilcourage bewiesen, als sie am Donnerstag, 15. Februar diesen Jahres einen Senior gerade noch davor bewahren konnte, sich im Rhein das Leben zu nehmen. Die Wiesbadenerin war mit ihrem Hund am Rheinufer spazieren, als ihr ein Mann auffiel, welcher sich immer wieder umsah. „Ich hatte dort bereits ein komisches Bauchgefühl“ betonte sie.
Hanschmann ging für den Mann außer Sichtweite und konnte beobachten, wie dieser mit Klamotten in den Rhein ging. Als sie sah, wie der Mann ins Wasser ging und sich mit dem Gesicht nach unten legte, sei sie sofort losgerannt. Die 34-Jährige zog sich die Schuhe aus und folgte ihm ins Wasser. Die Wiesbadenerin packte ihn und zog den Senior zurück an das Ufer.
„Das Wasser war eiskalt und ich war froh, dass er mühelos mit mir zurück ans Ufer kam“. Anschließend hat sie den älteren Herrn an die verständigte Polizei und den Rettungsdienst übergeben.
Paschek folgte den Worten von Hanschmann aufmerksam und betonte nach ihren Ausführungen, dass sie ihr Bauchgefühl nicht enttäuscht habe. „Wir sollten uns alle viel öfter auf genau solche Bauchgefühle verlassen. In ihrem Fall rettete ihr Bauchgefühl einem anderen Menschen das Leben“.
Bei einem versuchten Tötungsdelikt am Samstag, 27. April, diesen Jahres in Biebrich, konnten zwei Zeugen den Angreifer ihrer Nachbarin überwältigen. Der Polizeipräsident leitete den Fall ein, indem er betonte wie groß der Mut der beiden gewesen sei.
Die Wiesbadener wurden an diesem Tag auf laute Schreie aus dem Garten ihrer Nachbarin aufmerksam und sprangen über den angrenzenden Zaun. Sie konnten einen Mann sehen, welcher über die sitzende Dame gebeugt stand. Sofort riss der eine Zeuge den Mann von der Frau weg. Dabei verlor der Täter ein Messer und es wurde ersichtlich, dass er der 64-Jährigen mehrfach in den Oberkörper gestochen und sie schwer verletzt hatte.
Während der Zeuge den Täter festhielt stieß der zweite Zeuge das Messer mit seinem Fuß außer Reichweite des Täters und leistete umgehend Erste-Hilfe. Die beiden Zeugen verblieben bei dem Täter sowie der Frau bis die alarmierte Polizei und der Rettungsdienst eintrafen. Das Opfer wurde medizinisch erstversorgt und in ein Wiesbadener Krankenhaus gebracht und dort notoperiert.
Die 64-Jährige überlebte und befindet sich auf dem Weg der Besserung. Der Täter wurde von der Polizei festgenommen und sitzt seitdem in Haft. „Sie haben in einer absolut brenzligen Situation das Richtige getan und sich dabei selbst in höchste Gefahr gebracht. Hierfür spreche ich ihnen in meinem und im Namen der Hessischen Polizei meine höchste Anerkennung aus.“
Neben der Aushändigung der Belobigungsurkunden, überreichte Paschek allen Geehrten als zusätzliche Anerkennung sowie zum Dank zwei Geschenke.
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Fotos: Polizei Wiesbaden