Engagement

Nachbarschaftshilfe in Krisenzeiten

"Solidarität zeigen" lautet das Credo der Corona-Krise. Wer zum Beispiel seines Alters wegen oder aufgrund von Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehört, ist auf Hilfe angewiesen. Einkaufen, Erledigungen in der Apotheke machen oder mit dem Hund Gassi gehen – während das öffentliche Leben in Deutschland ruht, engagieren sich Menschen bundesweit für diejenigen, die in diesen Tagen auf Hilfe angewiesen sind.

Helfen ist angesagt, helfen Sie mit!

Um Menschen in verschiedenen Lebenssituationen unterstützen zu können, formieren sich in Wiesbaden verschiedene Hilfsangebote. Die Möglichkeiten sich einzubringen sind vielfältig und reichen von Sachspenden über körperlichen Einsatz bis hin zu finanzieller Unterstützung.

Die Junge Union hat deutschlandweit die Aktion "Einkaufshelden" ins Leben gerufen. Auch in der hessischen Landeshauptstadt können junge und gesunde Menschen den Einkauf für Bürgerinnen und Bürger aus Risikogruppen übernehmen. Kommuniziert wird online, über das Telefon oder per Zettel, um eine Ansteckung zu verhindern. Auch in den sozialen Netzwerken bieten zahlreiche Wiesbadenerinnen und Wiesbadener ihre Hilfe an.

Obdachlose brauchen Hilfe

Eine Einwohnergruppe, die in diesen Tagen oft vergessen wird, ist die Obdachlosenszene. Da die Teestube in der Dotzheimerstraße seit kurzem geschlossen hat, gibt es für sie keine Anlaufstelle mehr, um an Essen, Getränke und ein nettes Wort zu kommen. Viele Menschen geraten so in Gefahr, Hunger zu leiden. Seit der Schließung der Teestube ist die Obdachlosenhilfe "Adler and Friends" – ein Zusammenschluss mehrerer Eintracht Frankfurt Fanclubs – täglich auf Wiesbadens Straßen unterwegs und verteilt ehrenamtlich Essen und Getränke. Die Versorgung wird ausschließlich durch Sach- und Geldspenden ermöglicht.

Täglich benötigt werden Handschuhe, Mundschutz, Brot und Brötchen, Butter, Geflügelwurst, Käse, Kaffee, Kaffeesahne, portionierter Zucker, Kaffeebecher, Obst, abgepackte Snacks wie Müsli- oder Schokoriegel und Getränke in Flaschen.

Konkrete Spendenaufrufe und weitere Informationen werden auf Instagram und Facebook veröffentlicht. Bei Fragen können sich potenzielle Spender unter der Nummer 0178 / 4663426 an Natascha Langer wenden. Da nicht jeder Anruf persönlich entgegengenommen werden kann, wird darum gebeten, eine Nachricht zu hinterlassen. 

Weitere Hilfsmöglichkeiten und Angebote:

• Wichtiger denn je: Auch durch das Spenden von Blut kann geholfen werden. Durch das Coronavirus ist die Bereitschaft Blut zu spenden zurückgegangen, der Bedarf für die Versorgung von Patienten ist aber nach wie vor groß. Zur Sicherheit werden an allen Blutspendeterminen besondere Vorkehrungen getroffen. Über die aktuellen Termine in Wiesbaden informiert das Deutsche Rote Kreuz online.

• In Wiesbaden-Schierstein bieten die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Auferstehungsgemeinde älteren Bürgerinnen und Bürgern in Schierstein-Nord an, Einkäufe zu erledigen. Interessierte können sich per Mail oder unter der Telefonnummer 0611 / 1885989 bei Pfarrer Roland Falk melden.

• Die Nachbarschaftshilfe Schierstein bietet im Vorort ebenfalls Unterstützung. Wer Hilfe benötigt oder anbieten möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0611 / 24695 an Bernd Zahn wenden.

• Seit kurzem gibt es das Portal Hilfsnetzwerke.de, das verschiedene Hilfsangeboten in Deutschland auflistet. Hier kann Hilfe gesucht und angeboten werden.

• Die Pfarrei St. Birgid bietet Alltagshilfe, Podcasts und "Hausgottesdienste". Es werden Helfer für verschiedenen Aufgaben gesucht.

• Auch wenn viele kleine und mittlere Unternehmen geschlossen haben: Unterstützung ist möglich. Zahlreiche Geschäfte bieten mittlerweile Lieferungen an, um auch in der Corona-Krise Geld verdienen zu können. Das Referat für Wirtschaft und Beschäftigung listet online eine Reihe von Unternehmen mit Hol- und Bring-Services auf. Lokale Lebensmittelproduzenten können ebenfalls unterstützt werden. Hofläden haben nach wie vor geöffnet und der Wiesbadener Wochenmarkt findet mittwochs und samstags statt.

• Online informiert die Stadt zudem über Hilfen für Künstlerinnen und Künstler und Hilfen für Unternehmen. Außerdem werden Einkaufshilfen gesucht. Wer ehrenamtlich helfen will, kann sich unter Angabe von Stadtteil, Telefonnummer, Wochentag/ Zeiten und Personalausweisnummer per Mail bei der Stadt melden.

• Was jeder ohne großen Aufwand tun kann: Von Hamsterkäufen absehen. So können die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einzelhandel entlastet und Waren auf alle verteilt werden.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de

Symbolfoto