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Die Landeshauptstadt Wiesbaden fordert weiteren Schutz gegen Bahnlärm. Dies geht aus einer Stellungnahme zum Entwurf des „Lärmaktionsplanes Hessen – Teilplan Schienenverkehr“ hervor. „Natürlich begrüßen wir die Aufstellung eines solchen Planes, aber bei genauem Hinsehen fehlen doch einige Aspekte des wirksamen Lärmschutzes für die Menschen in Wiesbaden. Dies haben wir in unserer Stellungnahme deutlich gemacht und deshalb können wir dem Lärmaktionsplan seitens der Landeshauptstadt Wiesbaden nicht zustimmen“, betont Bürgermeister und Umweltdezernent Arno Goßmann.
So fordert die Landeshauptstadt Wiesbaden generelle und spezielle Veränderungen am Lärmaktionsplan vorzunehmen. Zu den generellen Maßnahmen zählt etwa die Aufstockung des Lärmsanierungsprogrammes des Bundes, um aus diesen Mitteln lärmreduzierende Maßnahmen an den Eisenbahnwagen zu finanzieren. „Der Ersatz von Guss-Bremsklötzen durch Kunststoff-Bremsklötze verhindert beispielsweise das Aufrauhen der Radflächen und mindert damit die Geräuschentwicklung“, sagt Goßmann.
Speziell auf Wiesbaden bezogen fordert das Umweltdezernat in seiner Stellungnahme, dass vorhandene Lücken im Lärmschutz bei Ortsdurchfahrten geschlossen werden. Konkret handelt es sich um neue Lärmschutzwände in Biebrich, Kostheim und Amöneburg (Kaiser-Brücke) sowie um die Verlängerung der Lärmschutzwand im Bereich Gartenweg in Kostheim. „Wir erwarten, dass der Bund und die Bahn gerade in den Ballungsgebieten einsehen, dass ein gedeihliches Miteinander nur durch Kooperation – und dazu gehört auch der Lärmschutz – zu erreichen ist“ sagte Umweltderzernent Goßman.
Der Lärmaktionsplan Hessen - Teilplan Schienenverkehr geht ursprünglich auf eine EU-Verordnung von 2002 und die Neufassung des Bundesimmissionsschutzgesetzes zurück. Danach ist gefordert, eine Lärmkartierung anzufertigen, was das Eisenbahnbundesamt für die Haupteisenbahnstrecken gemacht hat. Aufgrund dieser Karten hat das Land Hessen den Lärmaktionsplan entworfen, der sich derzeit in der zweiten Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung befindet.
Symbolfoto