ANZEIGE
Der Bundespräsident traf am Montag um kurz vor 15:00 Uhr in Wiesbaden ein. Davor hatte er bereits die Europäische Weltraumorganisation ESA in Darmstadt und den Frankfurter Palmengarten gesehen. Im Hotel Nassauer Hof ruhte sich Joachim Gauck am Montag kurz aus, bevor er gegen 16:30 Uhr unter großem Polizeiaufgebot in seiner Präsidentenlimousine mit dem Autokennzeichen “0-1“ stieg und die Wilhelmstraße bis zum Wiesbadener Museum fuhr. Dort wurde er bereits von Museumsdirektor, Alexander Klar, Oberbürgermeister Sven Gerich, sowie dem Team vom Landesmuseum erwartet.
Als Schirmherr der Jawlensky-Ausstellung traf der Bundespräsident bei der gut halbstündigen Führung auch auf die Enkelin Angelica Jawlensky-Bianconi des bedeutenden Künstlers, der von 1921 bis zu seinem Tod am 15. März 1941 in Wiesbaden lebte und auch wirkte. Bestaunt wurden ausgewählte Werke des russischen Malers und seiner Zeitgenossen. Alexander Klar sowie die Staatsminister Boris Rhein und Lucia Puttrich führten durch ausgewählte Werke der Ausstellung.
Anlässlich seiner jährlichen Informations- und Begegnungsreise mit dem Diplomatischen Korps in Hessen besuchte Gauck die Sonderausstellung mit dem Titel “Horizont Jawlensky – Alexej von Jawlensky im Spiegel seiner künstlerischen Begegnungen 1900–1914" im Landesmuseum Wiesbaden. Bei der persönlichen Führung, an der auch Sven Gerich teilnahm, der den Bundespräsidenten zum ersten Mal persönlich in seiner Amtszeit traf, davor hatte das Stadtoberhaupt bereits kurz nach seiner Wahl schon Mal das Vergnügen, als der Bundespräsident seinen Antrittsbesuch im März 2013 machte, wurden ausgewählte Werke des Künstlers vorgestellt. "Ich habe mich gefreut den Bundespräsidenten heute wieder zu treffen", erzählte ein entspannter und freudiger Sven Gerich.
In Wiesbaden sagte der Bundespräsident, das er bei seiner Reise ein "wunderschönes, kompaktes Bild von Hessens" bekommen hat.
Gegenüber des Landesmuseums in Wiesbaden erwarteten bereits einige Schaulustige gespannt seine Ankunft. So zum Beispiel auch die Koreanerin Soonim Shin aus Mainz, die die Chance nutzte den Bundespräsidenten von der gegenüberliegenden Straßenseite mit wehenden Deutschlandfahnen zu begrüßen. Zahlreiche Polizisten rund um das Wiesbadener Museum trafen entsprechende Sicherheitsvorkehrungen für den Staatsbesuch. Aber auch jede Menge Personenschützer, im Anzug und mit einem „Knopf“ im Ohr mischten sich unter die Leute. So gut bewacht wie am Montagnachmittag war das Museum noch nie.
Startpunkt der Ausstellung, die anlässlich des 150. Geburtstags des berühmten Malers stattfindet, war das größte Gemälde Alexej Jawlenskys, das seine spätere Frau Helene Nesnakomoff im spanischen Kostüm abbildet. Hier traf Gauck auch auf die Enkelin des Künstlers Angelica Jawlensky-Bianconi, mit der er sich gemeinsam vor dem Gemälde fotografieren ließ. Das Bild hat das Museum von einem Wiesbadener Kunstsammler geschenkt bekommen. Einen offiziellen Marktpreis gibt es nicht, aber ein Kunstliebhaber hat 8 Millionen Euro dem Wiesbadener geboten, bevor dieser es dem Museum überließ.
Zeitgleich wurden die rund 200 Botschafter und Mitglieder des Diplomatischen Korps in Zehnergruppen durch die Ausstellung geführt, die Alexej Jawlenskys Werke im Spiegel seiner künstlerischen Begegnungen 1900-1914 zeigt.
Die Sonderausstellung umfasst rund 200 Gemälde, unter anderem von Zeitgenossen und Wegbereitern, die Jawlenskys künstlerisches Schaffen beeinflussten und endete mit dem farbenprächtigen Selbstbildnis des Malers von 1912. Bevor Gauck den nächsten Museumsraum betrat, sicherten drei ziemlich grimmig dreinschauen persönliche Personenschützer diesen. Der Schirmherr zeigte sich beeindruckt von der Konzeption der Ausstellung und den Werken Jawlenskys, den er als "Mann mit hungrigen Augen" erlebte. In kurzer Zeit sei es gelungen, ihm als Laien die faszinierenden Eindrücke zu vermitteln, die er in Erinnerung behalten wird.
Vergangene Woche schaute sich der 50.000 Besucher die Sonderausstellung an. Der Tourist aus Erlangen bekam freien Eintritt, einen Audioguide sowie den Katalog zur Ausstellung kostenlos. Die Werke Jawlenskys, können noch bis zum 1. Juni im Wiesbadener Museum bestaunt werden. "Ich kann nur jedem empfehlen sich die Ausstellung anzuschauen, es lohnt sich", betontOberbürgermeister Gerich.
Mit den Worten das er gerne wieder kommen möchte, "Wiesbaden ist eine schöne Stadt" verabschiedete sich der Bundespräsident aus Wiesbaden. Dann ging es mit dem Konvoi, bestehend aus einem Streifenwagen und Begleitfahrzeugen in denen unter anderem die Personenschützer sich befanden in Richtung Rheingau zum Kloster Eberbach, wo die Hessenreise an diesem Tag endete.
P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de.