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Am Samstagabend, gegen 20:35 Uhr, ereignete sich auf der Autobahn 3 bei Niedernhausen ein schwerer Verkehrsunfall. Nach Zeugenaussagen und Spurenlage ist von folgendem Unfallhergang auszugehen: Ein 48-jähriger Kroate aus Wiesbaden befährt die A 3 in Fahrtrichtung Köln und wendet aus unbekannter Ursache seinen VW Tuareg auf der Fahrbahn um anschließend auf der regulären linken Fahrspur entgegen der Fahrtrichtung zu fahren. Der auf der linken Fahrspur Richtung Köln fahrende 56-jährige Kroate aus Duisburg prallt mit der Fahrzeugfront seines BMW nach links versetzt gegen den entgegenkommenden Tuareg. Der BMW kommt stark beschädigt zwischen dem mittleren und linken Fahrstreifen zum Stillstand.
Der VW Tuareg schleudert bzw. fährt weiter entgegen der Fahrtrichtung und stößt circa 200 Meter weiter gegen einen auf dem mittleren Fahrstreifen ankommenden BMW Z4 aus Neunkirchen. Anschließend bleiben beide Fahrzeuge zwischen der linken und mittleren Fahrspur stehen. Der 36-jährige Fahrer eines herannahenden Opel Insignia kann trotz Ausweichmanöver nach rechts einen Zusammenstoß zwischen dem BMW Z4 und seinem Fahrzeug nicht mehr verhindern. Durch diesen Aufprall wird der BMW nochmal gegen den unfallverursachenden VW Tuareg geschoben. Der Opel dreht sich, stößt gegen die Außenschutzplanke und kommt auf der Standspur zum Stehen. Die ebenfalls zu diesem Zeitpunkt die Unfallstelle durchfahrenden Pkw, ein schweizer Audi sowie ein weiterer VW Tuareg aus Köln beschädigen sich ihre Fahrzeuge durch Überfahren von Fahrzeugteilen.
Der Fahrer des zuerst mit dem Falschfahrer kollidierten BMW verstirbt an seinen schweren Verletzungen noch an der Unfallstelle. Seine sich als Beifahrerin im Fahrzeug befindliche 54-jährige Ehefrau sowie der 17-jährige Sohn im Fond werden schwer verletzt. Die beiden Insassen des BMW Z4 werden ebenfalls schwer verletzt und stationär in einem Wiesbadener
Krankenhaus aufgenommen.
Der Unfallverursacher entfernte sich zu Fuß von der Unfallstelle und konnte bis zum Morgen, trotz intensiver Fahndungsmaßnahmen nicht aufgefunden werden. Für die Fahndung wurde, neben mehreren Funkwagen auch der Polizeihubschrauber mit einer Wärmebildkamera eingesetzt. Außerdem haben die Einsatzkräfter einen angrenzenden ICE-Bahntunnel abgesucht. Für die Bergung der Personen und Absicherung der Unfallstelle wurden verschiedene Feuerwehren des Rheingau-Taunus-Kreises, sowie das THW eingesetzt.
Am Sonntagmittag stellte sich der Geisterfahrer auf einer Polizeiwache in Frankfurt. Zum Hergang der Todesfahrt hat der Todesfahrer aus Wiesbaden noch keine Angaben machen. Die Beamten nahmen ihn fest und brachten ihn in eine Klinik. Da er sich bei dem Unfall "relativ schwer verletzt hat", wie ein Polizeisprecher mitteilt.
Die Unfallstelle blieb wegen Hinzuziehung eines durch die Staatsanwaltschaft Wiesbaden angeordneten Sachverständigen von 20:35 Uhr bis kurz nach 4:00 Uhr voll gesperrt. Der entstandene Sachschaden beträgt rund 135.000 Euro. Es bildete sich ein Stau von zeitweise 10 Kilometern. Die Ermittlungen dauern an.