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Der ereignisreiche Donnerstagnachmittag begann zunächst gegen 14:25 Uhr mit einer Feuermeldung in der Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken in Dotzheim. Die Rettungsleitstelle Wiesbaden schickte sofort einen Löschzug und zusätzliche Kräfte in die Klinik. Das entsandte Großaufgebot musste glücklicherweise nicht tätig werden, weil es sich um einen Fehlalarm handelte.
Die großen roten Fahrzeuge fuhren gerade von der Klinik los, da gingen gegen 14:40 Uhr mehrere Notrufe über ein Feuer in der Taunusstraße in der Leitstelle ein. Die Einsatzwagen wurden direkt weiter in die Innenstadt geschickt. Zusätzlich rückten weitere Einheiten von den Wachen in die Taunusstraße aus.
Als die ersten Einsatzkräfte vor der Hausnummer 41 eintrafen und sich einen Zugang zum Innenhof verschafften, sahen sie zunächst nur viel Rauch und Flammen. Das Dachgeschoss eines zweistöckigen Gebäudes im Innenhof brannte in voller Ausdehnung. Mehrere Trupps unter Atemschutz bekämpften von allen Seiten die Flammen. Es war schwierig an den Brandherd heranzukommen, da es sehr eng und verwinkelt war. Ein Nachbar versuchte ein Übergreifen des Feuers auf ein direkt daneben stehendes Haus, mit einem Gartenschlauch zu verhindern.
Mit massiven Einsatz konnte ein Übergreifen auf angrenzende Wohnhäuser verhindert werden. Durch die enge und verwinkelte Bauweise des Hinterhauses gestalteten sich die Löscharbeiten sehr schwierig. "Wir kamen zunächst nicht richtig an das Gebäude heran", erklärte Rainer Schremmer von der Berufsfeuerwehr Wiesbaden. Die Einsatzkräfte suchten sich weitere Angriffswege über zwei Grundstücke der Kapellenstraße und einem Nachbargebäude.
Drei Anwohner erlitten eine leichte Rauchgasvergiftung. Sie wurden von einer Notärztin vor Ort behandelt und konnten anschließend wieder entlassen werden. Die Wohnungsinhaberin konnte sich mit ihrer Tochter rechtzeitig ins Freie retten. Beide blieben unverletzt erlitten aber einen Schock.
Gegen 16:30 Uhr waren die Flammen in dem Anbau gelöscht. Anschließend suchten die Feuerwehrmänner unter anderem mit einer Wärmebildkamera nach Glutnestern. Um die Netzfähigkeit des Wassers herunterzusetzen wurde Schaum eingesetzt. So konnten die Glutnester abgelöscht und ein Auflodern der Flammen verhindert werden. Die etwa 60 Quadratmeter große Wohnung wurde total zerstört.
Im Vorderhaus und im Nachbargebäude wurden Wohnungen auf Kohlenmonoxid (CO)-Gase untersucht. Eine Wohnung im Vorderhaus und eine Wohnung im Nachbarhaus mussten belüftet werden, da die CO-Konzentration zu hoch war. Insgesamt waren rund 50 Kräfte von der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Wehren Stadtmitte und Dotzheim im Einsatz. Die verwaisten Feuerwachen wurden von den Freiwilligen Feuerwehren aus Naurod, Kostheim und Kastel besetzt. Oberbürgermeister und Feuerwehrdezernent Sven Gerich war während des Einsatzes vor Ort und verschaffte sich einen Überblick der Lage. Anwohner lobten das schnelle und umsichtige Handeln der Feuerwehrkräfte. Gegen 18:20 Uhr war der Einsatz beendet.
Bei dem Brand entstand ein geschätzter Sachschaden von rund 250.000 Euro. Die Brandursache ist zurzeit noch unbekannt und wird von der Wiesbadener Kriminalpolizei ermittelt. Die Wohnung ist nicht mehr bewohnbar. Die Inhaber kommen bei Verwandten unter.
Die Taunusstraße war zwischen der Saalgasse und der Röderstraße bis etwa 18:30 Uhr voll gesperrt. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
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Foto: I. Müller, A.Vogel, D.Becker