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Mehrere Anrufer meldeten am Montag, gegen 12:15 Uhr, über die Notrufnummer 112, der Rettungsleitstelle Wiesbaden ein Feuer und starken Qualm im Keller eines Mehrparteienhauses in der Uhlandstraße.
Sofort wurde der Löschzug alarmiert. Als die Einsatzkräfte wenige Minuten später dort eintrafen, kam „aus den beiden vorderen sowie aus einem dritten Kellerfenster tiefschwarzer Rauch“, so Rolf Bensch, Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr Wiesbaden.
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich bereits sechs Bewohner ins Freie gerettet. Diese berichteten, dass sich vermutlich noch eine Person in dem Haus aufhalten würde.
Sofort wurde ein Trupp unter Atemschutz und einem sogenannten Hohlstrahlrohr in das zweite Obergeschoss geschickt. Ein weiterer Trupp ging in den Keller, da die “vermisste“ Person in einem der beiden Bereiche vermutet wurde. Im Obergeschoss wurde keine Person angetroffen. Die Suche im Keller erwies sich als wesentlich schwieriger, da ein großer Verteilerkasten, der über ein Dutzend Wohnungen mit Strom versorgt, so stark in Mitleidenschaft gezogen war, dass Blitze herausschlugen und die Einsatzkräfte nicht daran vorbei konnten, ohne ihr eigenes Leben zu gefährden.
Erst nachdem der Bereitschaftsdienst von ESWE Versorgung der Bereiche Netz und Gas vor Ort waren und der Strom abgeschaltet war, konnte die Feuerwehr die Löscharbeiten fortsetzen. Da diese nicht von außen erfolgen konnten, musste der komplette Straßenzug vom Netz genommen werden.
Nachdem die Feuerwehr in dem völlig verrußten und zerstörten Keller die Brandbekämpfung abgeschlossen hatte, wurde schnell klar, dass sich auch dort keine weitere Person aufhielt.
Zwar waren die Wohnungen des Hauses nicht von dem Feuer betroffen, jedoch musste die Feuerwehr sämtliche Zugangstüren aufbrechen, um sicher zu stellen, dass sich keine weiteren Personen darin befanden. Des Weiteren wurden die Wohnungen auf Rauch überprüft. Diese waren mehr oder wenige stark verqualmt. Mit einem Hochdrucklüfter wurden diese sowie das Treppenhaus und der Keller entraucht.
Die Feuerwehr beziffert den Schaden im Keller auf gut 50.000 Euro. Um die Stromversorgung im Rest der Uhlandstraße wieder zu gewährleisten, muss jetzt die Straße vor dem Brandhaus aufgegraben und das Gebäude vom Netz genommen werden. Erst dann können die Anlieger wieder angeschlossen werden. Das sorgte bei den Nachbarn für lange Gesichter, da ihre Planungen für das Osteressen und den Rest des Tages nun verändert werden mussten.
Schlimmer traf es die Bewohner des Brandhauses, die bis auf weiteres ihre Wohnungen nicht nutzen können, da der Stromverteiler sowie die Gasanlage durch das Feuer schwer beschädigt wurden und somit komplett vom Netz getrennt werden mussten. Die 22 Personen die dort gemeldet sind, kamen bei Verwandten und Freunden unter.
Die Feuerwehr Wiesbaden und die Freiwillige Feuerwehr Mitte war mit 50 Kräften im Einsatz. Gegen 16:20 Uhr waren die Nachlöscharbeiten abgeschlossen.
Die sechs Personen, die während des Brandausbruchs zu Hause waren, wurden durch einen Notarzt auf CO-Werte im Blut untersucht. Es konnten aber keine erhöhten Konzentrationen festgestellt werden.
Die Uhlandstraße und die Humboldtstraße waren während des Einsatzes voll gesperrt.
Derzeit gehen die Ermittler der Polizei Wiesbaden davon aus, dass das Feuer im Keller absichtlich gelegt wurden. Eine Person wird dringend der Tat verdächtigt. Die Ermittlungen dazu laufen.
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Fotos: Daniel Becker