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Erleichterung auf dem Spielfeld. Erleichterung auf der Tribüne. Im letzten Saisonspiel sicherten sich die Wiesbaden Phantoms den Klassenerhalt gegen den direkten Konkurrenten aus München. Von Anfang an zeigte die Mannschaft von Sven Gloss eine couragierte Leistung und ließ dem Gast aus der bayerischen Metropole nicht den Hauch einer Chance.
Das war Spiel war gerade einmal 16 Sekunden alt, da zeigte der beste Mannschaftsteil des Tages seine Stärke. Im ersten Spielzug der Cowboys konnte die Defensive der Phantoms das braune Lederei mit einer Interception für sich gewinnen. Die nun auf dem Feld stehende Offense ließ sich die Chance, gleich zu Beginn in Führung zu gehen, nicht nehmen und kam durch Randy Payne nach zwei Minuten zum ersten Touchdown des Tages. Danach versuchten die Cowboys in den ersten Spielzügen zu kontern. Vor allem über Running Back Fabien Gärtner. Dennoch kamen die Gäste kaum über die Mittellinie, da die starke Abwehrreihe um Nationalspieler Milan Misic jegliche Angriffsbemühungen der Cowboys im Keim erstickte.
So war es nur eine Frage der Zeit bis die Phantoms erhöhten. Nach einem missglückten Field Goal der Münchner dauerte es nur 90 Sekunden, um den Ball erneut in die bayrische Endzone zu bringen. Mit einem Pass über 50 Yards fand Phantoms Quarterback Kevin Brüngel seinen Teamkollegen Richard Edens, der seinem Gegenspieler davon lief und zusammen mit dem anschließenden Extrapunkt durch Kreuzer auf 13:0 erhöhte.
Das erste Viertel war noch nicht vorbei, da zauberte Kevin Brüngel erneut ein Wahnsinns-Pass aus dem Handgelenk. Erneut ließ er das Spielgerät weit über 50 Yards fliegen. Erneut stand Edens goldrichtig. Damit war der Weg zum nächsten Punktgewinn geebnet. Dieses Mal nicht durch einen weiteren Touchdown, da die Cowboys zum ersten Mal den Offensivzug stoppen konnten, sondern durch ein Field Goal von der 28-Yard-Linie. Kreuzer kickte sicher nach 14 Minuten durch die zwei weißen Stangen zum 16:0, das zeitgleich auch das Halbzeitergebnis war.
Die Unsicherheit war den Cowboys sichtlich anzumerken. Erneut leisteten sich die Münchner einen Ballverlust. Es war das Resultat der fehlenden spielerischen Mittel. Zum einen standen Milan Misic und Co im Weg, zum anderen waren die Cowboys nur über Runningback Gärtner gefährlich. Über Quarterback Patrick Carey lief dagegen kaum etwas. Seine auffälligsten Szenen hatte der Spielmacher durch Fehlpässe, weit weg vom eigenen Teamkollegen landeten.
Zum Ende der ersten und zu Beginn der zweiten Halbzeit sahen die 1500 Zuschauer - und damit Zuschauerrekord - eine kleine Verschnaufpause der Phantoms. Mit dem erarbeiteten komfortablen Vorsprung ließen es die Gastgeber nun ein wenig lockerer angehen. Man durfte es ihnen nicht ankreiden, denn wer hätte gedacht, dass die Cowboys noch zu einem Punktgewinn kommen sollten. Doch diese Nachlässigkeit wurde bestraft. Vier Minuten nach dem Seitenwechsel erzielten die Cowboys, durch ihren besten Feldspieler, Fabian Gärtner, ihren ersten und einzigen Touchdown im Spiel.
Durch den Anschluss-Touchdown erwachten die Phantoms wieder. Angeführt durch den starken Phantoms-Quarterback Kevin Brüngel, der variantenreich sein Team anführte und einsetze, erspielten sich die Gastgeber nun wieder Raumgewinn. Zunächst noch ohne Punktgewinn, denn dieser kam erst wieder im Schlussviertel. Erneut musste Kreuzer mit seinem Team auf den Rasen des Helmut-Schön-Sportparks auflaufen. Mit zwei erfolgreichen Versuchen erhöhte der 27-Jährige auf das spätere Endergebnis von 23:7.
Um Punkt 20:19 Uhr konnten die Feierlichkeiten an der Berliner Straße endlich beginnen. Während sich auf dem Spielfeld die Mannschaft und der Betreuerstab strahlend in den Armen lagen, entzündeten einige Zuschauer auf der Haupttribüne Wunderkerzen. Nach langem Zittern in der Saison ist es sicher: GFL-Football gibt es auch weiterhin in Wiesbaden. Ein großer Stein vom Herzen fiel auch Defense Liner Oliver Gebhardt. „Die Qualen der letzten Wochen haben sich gelohnt“. Zusammen mit Milan Misic und Tim Reichert hielt Gebhardt die Defensivreihe am Samstagabend zusammen. Erleichterung auch bei Headcoach Sven Gloss, der so eine Saison im Tabellenkeller im nächsten Jahr nicht wiederholen möchte.
GFL – GERMAN FOOTBALL LEAGUE
Dresden Monarchs vs Hamburg Blue Devils 62:12 (14:0/27:6/14:6/7:0)
Franken Knights vs Marburg Mercenaries 7:39 (0:14/0:15/7:3/0:7)
Schwäbisch Hall Unicorns vs Stuttgart Scorpions 27:6 (0:0/13:0/0:0/14:6)
Lübeck Cougars vs Berlin Adler 0:56 (0:21/0:21/0:14/0:0)
Saarland Hurricanes vs Rhein-Neckar Bandits 40:14 (6:0/13:7/7:0/14:7)
Wiesbaden Phantoms vs Munich Cowboys 22:7 (13:0/3:0/3:7/3:0)
Berlin Rebels vs Braunschweig FFC 30:31 (0:7/10:7/7:7/13:10)
Tabellen
Gruppe Süd
1. Schw.Hall Unicorns 24:4 654:302
2. Rhein-Neckar Bandits 20:8 418:439
3. Marburg Mercenaries 18:10 473:339
4. Stuttgart Scorpions 18:10 344:271
5. Franken Knights 12:16 438:579
6. Wiesbaden Phantoms 8:20 300:408
7. Saarland Hurricanes 7:21 366:479
8. Munich Cowboys 5:23 297:473